Herbstputz für den Garten
Der Herbst ist die richtige Zeit im Jahr, um im Garten mal wieder ordentlich Klarschiff zu machen. Dabei soll es allerdings nicht auf Keimfreiheit hinauslaufen. Beim Aufräumen sollten Rückzugsorte für grosse und kleine heimische Tiere nicht weggeräumt werden. Der Herbstputz sollte sich lediglich auf Pflanzen und Gartenaccessoires sowie das Warten von Gartengeräten konzentrieren.
Hier die wichtigsten Aufräumarbeiten im Garten im Herbst:
Laub abharken oder zusammenrechen
Pflanzen, die jetzt blühen oder fruchten, sollten von Laubbergen befreit werden. An manchen Stellen kann Laub allerdings bedenkenlos liegen bleiben. Überall, wo keine Blumen unterdrückt werden, ist eine gut 10 cm dicke Laubschicht erlaubt. Sie fungiert stellenweise sogar als praktische Mulchschicht (z. B. unter Bäumen und Sträuchern) oder auch als natürlicher Kälteschutz.
Unkraut und Abgestorbenes entfernen
Vergilbte und bereits abgestorbene Blätter, die an Stauden oder Rosen hängen, sollten entfernt oder abgeschnitten werden. Bringe die Teile gleich auf den Kompost, um Pilzkrankheiten am Boden oder an der Pflanze zu verhindern.
Faulige Früchte aufsammeln
Obst, das seine Glanzzeit schon hinter sich hat, sollte aus dem Garten entfernt werden. Schnell weg damit auf den Kompost oder in den Biomüll. Faulige Früchte sind Ausgangspunkt für Schädlingsinvasionen! Gesunde Beeren an Ziersträuchern sind hingegen ein Festmahl für Singvögel. Diese sollten unbedingt hängen bleiben.
Gemüse und Obst ernten
Feldsalat, Spinat, Rucola, Pflücksalate, Radieschen, späte Kohlrabi und andere Gemüsearten und Obstarten sind im Herbst erntereif! Die Wintersalate und Wintergemüse trotzen im Beet der Kälte. Schütze dennoch einige Arten vor Frost, sofern Du es noch nicht verzehren möchtest.
- Kürbisse: Die Frühherbst-Sonne lässt Kürbisse jetzt richtig ausreifen. Sie sollten bei trockenem Wetter möglichst lange auf den Beeten liegenbleiben und nachreifen.
- Chinakohl, Endivien und Zuckerhut: Sie halten einiges aus in Sachen Frostgrade. Ernte aber lieber zügig, wickel das Gemüse in Zeitungspapier ein und bewahre es aufrecht stehend in Kisten an einem kühlen, frostfreien und trockenen Ort auf. Dann lässt sich das Gemüse optimal lagern. Von den abgestorbenen Blatträndern kann nach der Ernte nämlich eine Fäulnis ausbreiten.
- Lauch, Grünkohl und Rosenkohl: Diese Gemüsepflanzen können im Herbst noch draussen bleiben und geerntet werden, wann Dir danach ist. Die Kohlarten brauchen die Kälte, nach einem Frost schmecken sie milder. Lauch kann man nur ernten, wenn der Boden nicht gefroren ist, sonst brechen die Stangen ab, wenn Du es ausgräbsnt.
- Kernobst: Herbstzeit ist Apfelzeit! Jetzt reifen auch die spätesten Apfelsorten und auch Birnensorten.
- Tomatenpflanzen: Sie tragen nun die letzten Früchte und noch grüne Tomaten reifen am Strauch aus, wenn man sie mit Folienhauben einpackt. Entferne neu gebildete Blüten besser, damit alleine die Früchte von den Nährstoffen profitieren können.
- Kartoffeln: Die beliebten Kartoffeln sind im frühen Herbst reif und können verarbeitet oder im Keller eingelagert werden.
- Zucchini: Jetzt aber schnell mit dieser Vitaminbombe! Am besten werden die Früchte noch vor dem ersten Frost geerntet.
Werfe immer wieder einen Blick auf Dein Lagerobst oder Dein Lagergemüse. Sortiere faule Exemplare aus, dann halten die Früchte länger. Lagere Obst und Gemüse bei ca. 0°C. Sehr gut geeignet als Lagerräume sind
Boden lockern
Abgestorbene ein- und zweijährige Pflanzen hinterlassen jetzt erste Lücken im Beet. Gehe mit einem Gruber vorsichtig über die frei gewordene Fläche. Damit belüftest Du den Boden, halten das Unkraut in Schach und das Beet sieht wieder ansehnlich aus.
Rückzugsorte für Nützlinge schaffen
Igel, Kröten, Laufkäfer, Spitzmäuse und andere meist nachtaktive Jäger greifen Dir beim Bekämpfen von Schädlingen unter die Arme. Sie haben potenzielle Schädlinge Deiner Pflanzen im wahrsten Sinne des Worte zum Fressen gern. Wenn man ihnen geschützte Überwinterungsplätze bietet, kann man sich ihrer Unterstützung im nächsten Frühjahr sicher sein.
- Es reicht ein geschützter Platz unter Nadelgehölzen oder einen geschützten Stelle am Zaun.
- Oder lass ihnen in einer gemütlichen Ecke im Garten einfach einen Reisighaufen oder den Heckenschnitt liegen.
- Nützlichen Insekten kann man über die kalten Wintermonate Unterschlupf in einem Insektenhotel bieten. Dabei handelt es sich um einen künstlich hergestellten Nist- und Überwinterungsplatz, der meist an Bäumen oder Hauswänden angebracht wird.
Teichpflege
Im Teich haben abgestorbene Pflanzenteile oder Herbstlaub nichts zu suchen. Zersetzt sich das Laub im Teichwasser, so werden Faulgase verursacht, die dem Wasser Sauerstoff entziehen. Zudem erhöhen Pflanzenreste oder Laub den Nährstoffgehalt im Wasser, was Algenbildung fördert. Man kann den Teich entweder vorbeugend mit einem Laubschutznetz abdecken oder die Wasseroberfläche regelmässig mit einem Kescher abfischen.
Gartengeräte einwintern
Vergiss nicht, Dein Arbeitsmaterial wie Gartenharken, Spaten oder Giesskanne vor Wind und Wetter zu schützen. Die Geräte, die Du nicht mehr brauchst, sind am besten in einem Gerätehaus oder Gartenhaus aufgehoben. Gartengeräte vor dem Einlagern gründlich reinigen.
Im Herbst säen, pflanzen oder vermehren
- Rhabarber kultivieren: Der Herbst ist der richtige Zeitpunkt um Rhabarberstauden auszupflanzen oder alte Stöcke zu teilen. Sorge für einen vollsonnigen Platz, sonst kann es sein, dass die Stängel zu sauer schmecken wegen des Nitrats.
- Lilien pflanzen: Alle Lilien (ausser der Madonnenlilie) solltest Du erst im Spätherbst pflanzen, damit der Boden die richtige Temperatur hat.
- Herbstblumen pflanzen: Dein Herbstgarten muss nicht trist und farblos auf den nächsten Frühling warten. Pflanze rechtzeitig Herbstblumen! Zum Sommerende hin kannst Du Herbststauden kaufen und direkt einpflanzen. Oder denke nächstes Jahr im Frühjahr schon daran, die Beete richtig zu bestücken. Am besten gestalten Du Deinen Garten mit einem Mix aus Sommerblühern und Herbstblühern. Dann hast Du das ganze Jahr über etwas fürs Auge.
Winterschutz für Pflanzen
Topfpflanzen und Kübelpflanzen vor Kälte schützen:
- Pflanzen brauchen auch im Winter Wasser. Vergiss daher nicht, regelmässig zu giessen. Jedoch nur so viel, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.
- Kübelpflanzen überwintern am besten an einem geschützten und frostfreien Ort, beispielsweise im Keller, in der Garage oder im Wintergarten.
- Isoliere den Topf, indem Du ihn gut einwickelst, z. B. mit Luftpolsterfolie, Hauben, Jute-Filz oder einer Stroh- bzw. Kokosmatte die Wurzeln schützen.
- Binde die Folie oder Matte mit Juteband oder einer Jutekordel gut fest.
- Das Pflanzgefäss sollte keinen direkten Bodenkontakt haben. Topfunterleger eignen sich zum Schutz vor Bodenfrost.
Hinweis
Wenn Du unsicher bist, ob Deine Pflanze zum Überwintern im Freien geeignet ist, wende Dich bitte an unsere Gartenexperten im Markt.
Gartenblumen überwintern
Dahlien und andere Knollengewächse bekommen jetzt im Herbst kalte Füsse. Wintere es nach den ersten Frösten ein, um sie zu schützen.
So geht's:
- Knollen mit den Händen vorsichtig freilegen.
- Stiele 5–10 cm über der Knolle abschneiden.
- Knollen vorsichtig mit Grabegabel ausgraben.
- Erde abschütteln und Pflanzenteile noch eine Woche im Freien trocknen lassen.
- Knollen bei einer Temperatur von 5°C in einer Kiste mit Sägespänen, Kleintierstreu oder auch Torf an einem dunklen Platz lagern.
- Calla und Wunderblumen wintert man wie Dahlien ein.
Hecken schneiden
Rasenpflege im Herbst
- Herbstrasendünger ausbringen: Gib Deinem Rasen ca. ab Mitte Oktober Nährstoffe die er braucht, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Und was die Graspflanzen jetzt brauchen, steckt in speziellen Herbstrasendüngern. Herbstdünger sind kaliumbetonte Dünger. Kalium schützt die Pflanzenzellen vor Frost und Krankheiten. Die Gräser können quasi Kraft tanken, damit sie im Frühjahr schneller wieder grün werden.
Rasen noch einmal mähen: Mähe den Rasen zum Saisonende noch einmal. Aber nicht tiefer als fünf Zentimeter. Ab Ende Oktober / Anfang November ist es in der Regel so kühl, dass die Gräser kaum noch wachsen. Längere Blätter nutzen das wenige Licht im Herbst besser aus und können sich besser gegen Moos und Unkräuter behaupten.
Gartenabfälle im Herbst kompostieren
Tipp
Unter einem Hügelbeet können elegant die im Herbst anfallenden Grünabfälle entsorgt werden. Und zudem ist ein solcher Hügel eine Hochburg für die Entwicklung von nährstoffreichem Boden. Ein Hügelbeet besteht im Kern aus Ästen. Darüber liegen mehrere Schichten aus Rasensoden, Erde, Laub und Kompost.