Jetzt oder nie: Benedikt baut sich Skier
Die alten Slalomski haben ihre besten Tage hinter sich. Aber diese bunten Plastikdinger sind auch nicht das, was unser Autor will. Also baut er die neuen eben selbst.
Samstagmorgen, acht Uhr, im verschlafenen kleinen Dorf Farchant nahe der Zugspitze. Ich betrete eine Werkstatt, eine alte Schreinerei, es riecht nach Holzspänen. Überall stehen, hängen und liegen Skier, sogar unter der Decke.
Skier selbst bauen? Ich bin handwerklich schon begabt, aber ein Schreiner bin ich nicht. Und schon gar kein Skibauer. Aber meine alten Skier, die mich unzählige Hänge runtergebracht haben, sind durch, und welche aus Plastik will ich nicht. Es bleibt mir nur die Flucht nach vorn. Eine durch und durch logische Schlussfolgerung. Jetzt müssen nur noch Taten folgen.
Ich habe mich hier bei Axel Forelle zum Kurs angemeldet. Das Skibauen hat er sich selbst beigebracht. Mittlerweile hat er viele Jahre Erfahrung darin. »Was gibt es denn Schöneres, als sich seinen Ski selbst zu bauen?«, findet Axel. »Vor allem: Es will doch jeder einen Ski, der genau auf die eigenen Bedürfnisse ausgerichtet ist.« Ja, hier bin ich richtig. Bevor ich ins Träumen gerate, holt mich Axel zurück auf den Boden. Er drückt mir eine Werkzeugkiste in die Hand. Keine Zeit verlieren, wir haben viel vor.
Axel Forelle
Text: Benedikt Auer | Fotos: Enno Kapitza