Jetzt oder nie: Sascha baut sich einen Gartenbrunnen
Tomatenstauden, Blumenbeete, Planschbecken: Im Sommer wird der Garten schnell zum Wasserfresser. Die Alternative zur astronomisch hohen Wasserrechnung: ein eigener Brunnen, der den Garten mit kostenlosem Grundwasser versorgt.
Wir müssen reden. Und zwar übers Wetter, ausnahmsweise. Rudi Carrell (für Spätgeborene: der Joko Winterscheidt des 20. Jahrhunderts) fragte sich in einem seiner legendären Schlager noch sehnsüchtig, wann es denn mal wieder richtig Sommer werde. Ein Sommer ganz nach Carellschen Vorstellungen hatte möglichst heiss und trocken zu sein – und damals scheinbar Seltenheitswert. Dass es in dieser Beziehung irgendwann auch zu viel des Guten geben könnte, war früher wohl kaum vorstellbar. Doch heute denken manche mit Bangen an den kommenden Sommer: Folgt nach der Trockenzeit des letzten Jahres nun der Dürre zweiter Teil?
Sascha Borrée
Klar, das kann keiner wirklich wissen. Schon möglich, dass uns der diesjährige Sommer zur Abwechslung so richtig im Regen stehen lässt. Dass die Sommer langfristig deutlich heisser und trockner werden, gilt unter Forschern aber als gesichert. Natürlich wirft das Fragen auf, jenseits aller politischen Debatten auch ganz praktische. Etwa die, ob ich künftig nur noch eine Wahl habe zwischen einer exorbitanten Wasserrechnung und einem Garten, der der afrikanischen Steppe gleicht.
Die Antwort: Ach was, es gibt eine dritte Option! Die Idee: Ich werde in Sachen Wasser zum Selbstversorger – und bohre mir meinen eigenen Brunnen. Aber geht das denn so einfach? Und darf man das überhaupt?
Von mir aus kann die nächste Hitzewelle kommen. Ich werde dann einfach weiter gärtnern, giessen, pumpen, pumpen und pumpen – und mich anschliessend im randvoll mit Grundwasser gefüllten Planschbecken abkühlen. Also, Rudi: Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Ich bin vorbereitet.
Text: Sascha Borrée | Fotos: Lucas Wahl