Jetzt oder nie: Sascha legt einen Gartenteich an
Ein Teich macht glücklich, da ist sich unser Autor sicher. Aber bevor er am Ufer entspannen kann, muss er erstmal mit Spaten, Schubkarre und seiner Muskelkraft anpacken – und Teile seines Gartens tiefer legen.
Ich habe einen Traum. Und jedes Jahr zur Ferienzeit geht er in Erfüllung – wenn auch nur für zwei, drei Wochen. Dann miete ich mir ein Häuschen am Meer oder am See. Dort setze ich mich in den Garten, lege die Füsse hoch und blicke tagelang nur noch aufs Wasser. Ich schaue auf Möwen, Wellen, auf in der Brandung schaukelnde Boote. Bin wie hypnotisiert, herrlich entspannt, man könnte auch sagen: glücklich.
Gegen Ende meiner Ferien schlendere ich immer durch die Fussgängerzone meines Urlaubsziels, schaue dort betont lässig auf die Aushänge der örtlichen Maklerbüros. Bilder schnieker Häuschen, fotografiert bei strahlendem Sonnenschein, Gärten mit Rasen und Wassergrundstück inklusive. Vielleicht wird’s ja doch noch was mit der ganzjährigen Traumerfüllung? Meine Hoffnung ist von kurzer Dauer, sie stirbt mit einem verschämten Blick auf den Preis. Seeblick hin oder her: Wenn ich das hier verlangte Kleingeld verdienen müsste, wär’s mit meiner Entspannung leider für ewige Zeiten erledigt.
Sascha Borrée
Ich hatte einen Traum. Und habe ihn wahr werden lassen, mit nicht viel mehr als einem Spaten und einer Schubkarre. So einfach kann das manchmal sein.
Text: Sascha Borrée | Fotos: Lucas Wahl