Johann zeigt: seinen motorisierten Handwagen
Für die Arbeit auf seiner Apfelplantage hat Johann einen Handwagen. Den hat er aufgemotzt. Mit E-Bike-Motoren, Rennkart-Ketten und Photovoltaik.
Johann Schröder ist Obstbauer im alten Land. Seine Arbeit auf der Apfelplantage ist anstrengend. Deshalb versucht er, sie sich leichter zu machen. Mit Einfallsreichtum und handwerklichem Geschick.
Sein modifizierter Handwagen ist ein Beispiel dafür: Wenn Johann die Äpfel bei der Ernte in den grossen Holzkisten sammelt, wird es verdammt schwer: 300 Kilo wiegt eine Kiste, wenn sie voll ist. Bis sie das ist, muss sie per Handwagen in der Plantage von Baum zu Baum bewegt werden und später darin bis zum Hof.
Das Problem
Auch wenn es nur kurze Wege sind, ist das auf dem unebenen Boden ein Knochenjob. Und je länger der Tag wird, desto voller und schwerer wird auch noch die Kiste. Das musste auch anders gehen. Leichter.
Das Projekt
Johann schaute sich den Handwagen an. Klarer Fall: Er brauchte einen Motor. Am Ende wurden es vier. Johann verwendete E-Bike-Motoren und die Ketten von Rennkarts. Das Anheben der Obstkisten und das Fahren auf dem Feld geht jetzt automatisch. Der Wagen lässt sich sogar mit einer Fernbedienung steuern.
Damit er zum Aufladen nicht jeden Abend zum Hof zurückgebracht werden muss, hat Johann auf der Oberseite eine Fotovoltaik-Platte installiert. Für die kurzen Wege, die er hinlegen muss, reicht die Stromversorgung problemlos aus.
Die Vision
Auf dem Obsthof Schröder wurde die Arbeit mit einer guten Idee und viel Gaffa-Tape deutlich erleichtert. Aber die Pläne gehen noch weiter. Da es solche motorisierten Handwagen noch nicht zu kaufen gibt und viele davon profitieren könnten, plant Johann mit der Hochschule 21 in Buxtehude die Weiterentwicklung.
Dazu gehört autonomes Fahren mit GPS-Steuerung. Die Kisten sollen dann eigenständig die vollen Kisten aus der Plantage bringen.
Johann hat noch eine andere grosse Leidenschaft: alte Radios. Und das Erhalten dieser alten, raffinierten Technik. Auf seinem Obsthof hat er sogar ein Museum mit über 100 Geräten. Wie diese Passion entstanden ist, erfahrt Ihr hier.
Regie & Kamera: Jendrik Hillebrecht