Johann Schröder

Bis unter die Decke reihen sich die braunen Funkapparate aus dem letzten Jahrhundert: Im Radiomuseum von Johann Schröder begibt man sich auf Zeitreise. Gleichzeitig ist es die Hommage an eine Zeit, in der technische Geräte noch so gebaut waren, dass man sie mit einigen Handgriffen selbst reparieren konnte.

Johann Schröders bastelt an seinen Apparaten;

Sein erstes Radio hat Johann mit 14 auf dem Sperrmüll gefunden. Er nahm es mit nach Hause und steckte es in die Steckdose: Der alte Kasten – Philips «Saturn» von 1958 ­ – funktionierte.

Das begeisterte ihn und liess ihn nicht mehr los. Als er die ersten defekten Geräte in die Finger bekam, erfassten ihn die Neugier und das Verlangen, «die Biester wieder zum Laufen zu bringen», erinnert er sich.

Eine Wand voll mit alten Radios;

Bis heute geht er dabei auf die gleiche Weise vor: Akribisch wie ein Chirurg nimmt er die Apparate unter die Lupe. Wo das Problem liegt, sieht er meistens erst, wenn die Aussenhülle abmontiert ist. Die Geräte sind teilweise knapp hundert Jahre alt. Verschleiss ist da an der Tagesordung. Kondensatoren müssen fast immer gewechselt werden, weil sie im Lauf der Jahre vermodert sind.

Das älteste Radio in Johanns Sammlung ist aus dem Jahr 1926. Da die erste Radioübertragung im Jahr 1923 stattfand, ist klar: Viel älter geht es nicht.

Ein Porträt von Johann Schröders; Nahaufnahme von einem alten Radio;

Seine Radios hortete Johann lange im Wohnzimmer. Bis er heiratete und sie daraus verbannt wurden. Also wurde der alte Apfel-Sortierraum auf seinem Obsthof zum Museum umfunktioniert. Dort können Besucher Kaffee und Kuchen aus dem Hofladen und den unverkennbaren Klang der alten Kästen geniessen. Wenn es Johanns Zeit zulässt, gibt er Führungen. Dabei hört auch er selbst immer neue Geschichten, denn viele seiner Gäste kennen solche Geräte noch von früher oder teilen einfach seine Faszination. Gemeinsam wird dann in Erinnerungen geschwelgt. Und gefachsimpelt – über das Erhalten der alten Technik.

Nahaufnahme von einem alten Radio; Ein Porträt von Johann Schröders;

Regie & Kamera: Jendrik Hillebrecht