Anhängertypen
Das Sortiment der PKW-Anhänger bis 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht ist vielfältig. Welcher Anhänger der richtige für Dich ist, das hängt ganz vom vorgesehenen Einsatzbereich ab.
Zwei Varianten bilden die Basis
- der Einachser jeweils mit und ohne Stützrad
- der Zweiachser oder Tandemachser
Bei ungebremsten Anhängern wird die gesamte Bremsleistung vom Zugfahrzeug übernommen. Für Anhänger bis 750 kg zulässigem Gesamtgewicht ist gesetzlich keine Bremse vorgeschrieben. Ab einem Gesamtgewicht von über 750 kg schreibt das Gesetz eine Bremsvorrichtung vor. Hier spricht man dann von gebremsten Anhängern. Das Zugfahrzeug wird beim Bremsvorgang entlastet und der Bremsweg verkürzt sich. Für die Zulassung auf 100 km/h sind im Gegensatz zum ungebremsten Anhänger Radstossdämpfer zwingend notwendig. Die beiden folgenden Videos zeigen, wie ein gebremster (1. Video) und ein ungebremster (2. Video) Anhänger korrekt angekuppelt werden.
Kauf und Zulassung
Bevor Du Dir überhaupt Gedanken um einen eigenen Anhänger machst, wirf noch kurz einen Blick auf Dein Auto und Deinen Fahrausweis. Grundvoraussetzung ist natürlich eine Anhängerkupplung und dass Du im Besitz eines gültigen Fahrausweises bist.
- Zulassungsbescheinigung Teil 2 (Fahrzeugbrief)
- Datenbestätigung oder COC (Konformitätserklärung)
- Versicherungsbestätigung
Mit diesen Dokumenten gehst Du zur Zulassungsstelle. Dort wird Dein Fahrzeug angemeldet, woraufhin Du zusätzlich die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) erhältst. Dein Fahrzeug ist nun offiziell für den Strassenverkehr zugelassen.
Führerscheinklassen für PKW mit Anhänger Klasse BE
Inhaber der Führerscheinklassen B und BE dürfen alle einachsigen Anhänger von Humbaur, die bei HORNBACH angeboten werden (einschliesslich Hänger mit Tandem-Achsen) ziehen.
- Anhänger über 750 kg zulässiger Gesamtmasse, wenn die zulässige Gesamtmasse grösser ist als die Leermasse des PKW.
- Anhänger über 750 kg zulässiger Gesamtmasse, wenn die zulässige Gesamtmasse des Anhängers nicht grösser ist als die Leermasse des PKW, aber die Summe der Gesamtmassenvon Anhänger und PKW grösser ist als 3,5 t.
Klasse B
Fahrer mit der Führerscheinklasse B dürfen Anhänger bis 750 kg zulässiger Gesamtmasse bzw. Anhänger über 750 kg zulässiger Gesamtmasse ziehen, wenn die zulässige Gesamtmasse des Anhängers nicht grösser ist als die Leermasse des Kraftwagens und die Summe der zulässigen Gesamtmassen von Zugfahrzeug und Anhänger nicht grösser ist als 3,5 t.
Ladungssicherung
Die Ladung auf dem Anhänger muss in jedem Fall vor der Fahrt ausreichend gesichert werden. Jedes Anhängermodell hat dabei eine andere Art der Verzurrmöglichkeit als Ladungs- und Sicherungshilfe. Das können zum Beispiel Ringe oder Ösen sein, die an der Bordinnenwand, an den Eckprofilen oder in der Bodenplatte verankert sind.
Wichtig ist auch die sorgfältige Überprüfung der Ladung und der Sicherung vor und während der Fahrt.
Achtung
Die maximal zulässige Tragkraft der Zurrsysteme variiert von Modell zu Modell.
Sicherheit auf ganzer Linie
Wichtig ist eine stets sorgfältige Überprüfung der Ladung und der Sicherung vor und während der Fahrt. Bitte beachte auch die Hinweise in der Bedienungsanleitung Deines Modells.
Zurrgurte sind bei der Ladungssicherung wohl die gebräuchlichsten Sicherungsmittel. Bei der Verwendung von Zurrgurten muss die einwandfreie Beschaffenheit gegeben sein. Wie diese aussieht, ist bei den Sicherheitshinweisen beschrieben. Bei Zurrgurten spricht man von Ablegereife, wenn diese einen bestimmten Grad an Beschädigungen aufweisen. Sie dürfen dann nicht mehr verwendet werden. Weitere Zurrmittel sind z.B. Zurrketten, rutschhemmende Matten, Keile, Kantenschutz oder auch Ladungssicherungsnetze. Beim gewerblichen Transport sind noch weitere Hilfsmittel im Einsatz.
Du willst nicht, dass Deine neu erstandene Ware kaputt geht?
Dann sieh zu, dass Du Deine Ladung richtig sicherst und dafür auch die richtigen Utensilien verwendest.
- Der einteilige Zurrgurt besteht aus einem Gurtband und dem Spannelement. Er wird normalerweise zum Umreifen der Ladung eingesetzt.
- Der zweiteilige Zurrgurt besteht aus einem Festende mit dem Spannelement und einem Losende. Das Losende dient zur Längeneinstellung und wird in das Spannelement eingefädelt. An den beiden Enden ist jeweils ein Endbeschlag, z. B. ein Spitzhaken, zur Befestigung am Fahrzeug angebracht.
Sicherheit geht vor!
Verwende wegen unterschiedlichen Verhaltens und Längenänderung unter Belastung immer einheitliche Zurrmittel, also z.B. zwei Zurrgurte mit den gleichen technischen Angaben auf dem Etikett. Untersuche die Zurrgurte nach jeder Verwendung auf mögliche Schäden oder Verunreinigungen und beseitige diese vor Einlagerung. Reparaturen dürfen nur vom Hersteller oder von von ihm beauftragten Personen durchgeführt werden.
ACHTUNG
Ratschenhebel dürfen NICHT mit Stangen etc. verlängert werden, um eine grössere Spannkraft zu erzeugen.
- Lastverteilung: Verstaue die Ladung so, dass der Schwerpunkt der gesamten Ladung möglichst über der Längsmittelachse des Fahrzeuges liegt. Halte den Schwerpunkt möglichst niedrig und den Lastverteilungsplan ein (ggf. vom Fahrzeug- oder Aufbauhersteller anfordern).
- Kraftschlüssige vs. formschlüssige Sicherungstechniken:
Bei der kraftschlüssigen Sicherung wird beim Niederzurren mittels Zurrgurten, Zurrseilen und Zurrketten die Sicherungskraft durch Vergrösserung der Reibkraft aufgebracht. Die Zurrmittel müssen in einem unbeschädigten Zustand sein. Am Fahrzeug müssen entsprechende Befestigungspunkte für die Verwendung der Zurrmittel vorhanden sein.
Bei der formschlüssigen Sicherung wird das Abstützen des Ladegutes gegen Stirn- oder Bordwände oder auch gegen Ladungssicherungsmittel als Formschluss verstanden. Der Aufbau bzw. die eingesetzten Ladungssicherungsmittel müssen dabei die sich aus der Ladung ergebenen Kräfte aufnehmen können und es ist ein lückenloses Beladen erforderlich. Ein stabiler Fahrzeugaufbau ist vorgeschrieben und die Prüfzertifikate sind im Fahrzeug mitzuführen. Beide Ladungssicherungsmethoden können kombiniert werden.
Reibbeiwert | trocken | nass | fettig |
---|---|---|---|
Holz/Holz | 0,20 - 0,50 | 0,20 - 0,25 | 0,05 - 0,15 |
Metall/Holz | 0,20 - 0,50 | 0,20 - 0,25 | 0,02 - 0,10 |
Metall/Metall | 0,10 - 0,25 | 0,10 - 0,20 | 0,01 - 0,10 |
Beton/Holz | 0,30 - 0,60 | 0,30 - 0,50 | 0,10 - 0,20 |
Anti-Rutsch-Matte | mind. 0,60 | mind. 0,60 |
So dürfen Zurrgurte und Endbeschläge NICHT angebracht werden!
Wenn Du mit einem beladenen Anhänger fährst, wirken unterschiedliche Kräfte auf das beladene Gut ein. Der Fahrer ist dafür verantwortlich, dass die Ladung nicht verrutscht oder gar verloren geht. Die folgende Checkliste hilft Dir sicher zu gehen, dass Du an alles gedacht hast.
- Ich transportiere die Ladung nur im Laderaum und nicht im Fahrerhaus.
- Ich sichere die Ladung immer, auch wenn ich nur eine kurze Strecke fahre.
- Ich beachte die maximalen Belastbarkeiten der Zurrpunkte und Zurrmittel.
- Ich überschreite nicht die maximale Nutzlast und die zulässigen Achslasten des verwendeten Fahrzeuges (Lastverteilung).
- Ich verwende ausreichend viele Zurrgurte. Diese sind in einwandfreiem Zustand.
- Ich achte auf einen möglichst hohen Reibbeiwert zwischen Ladung und Ladefläche des Fahrzeuges.
- Ich achte darauf, dass der Winkel zwischen Ladefläche und Zurrgurt mind. 30° beträgt.
- Ich sorge für einen ausreichenden Kantenschutz an der Ladung.
- Ich verwende nur identische Zurrmittel an der gleichen Ladung.
- Ich achte auf eine gleichmässige Spannung bei den Zurrmitteln.
- Ich vermeide die Verwendung der Zurrmittel in Verbindung mit Chemikalien oder extremen Temperaturbereichen. Ausnahme: Der Hersteller hat die Zurrmittel für diese Zwecke freigegeben.
- Ich beachte das Etikett auf dem Zurrmittel und die Angaben darauf.
- Ich kontrolliere die Zurrmittel bei einer längeren Fahrt zwischendurch und spanne diese ggf. nach.
- Ich achte darauf, dass das Zurrmittel nicht verdreht und mit der ganzen Breite gespannt wird.
Lies nochmal nach!
Wir liefern Dir hier die allgemeinen Informationen zum Thema Ladungssicherung. Wie Du Deine Ladung im Einzelfall sichern musst, hängt von der Art der Ladung, den Spezifikationen des Fahrzeuges und den jeweiligen Sicherungsmitteln ab. Nähere Informationen findest Du in den jeweiligen Bedienungsanleitungen.