Keine Lust mehr auf Fernsehen? Dann hol' Dir eine Unterwasserwelt in Dein Zuhause. Es gibt nichts (Ent-) Spannenderes als den Bewohnern Deiner selbst erschaffenen Welt zuzusehen. Hier zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie Du das neue Zuhause Deiner Fische einrichtest. Los geht's!
Welches Aquarium ist das richtige für mich?
Es gibt viele Typen und Formen von Aquarien. Du kannst bei der Auswahl aus dem Vollen schöpfen. Wir stellen Dir im Folgenden die verschiedenen Aquarientypen vor.
Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten von Aquarien:
- Süsswasseraquarium/Tropisches Aquarium: Dieses Aquarium ist beheizt und leicht in der Handhabung. Hier finden viele farbenfrohe und exotische Fische ein Zuhause.
- Kaltwasseraquarium: Wie der Name schon sagt, sind hier Kaltwasserfische beheimatet, die kein beheiztes Wasser benötigen.
- Meerwasseraquarium: In einem Meerwasseraquarium werden exotische Salzwasserfische gehalten, die einer besonderen Pflege bedürfen.
Gesellschaftsaquarium
Diese Art von Aquarium ist perfekt für Einsteiger geeignet und vor allem bei Süsswasseraquarien am häufigsten vorzufinden. In einem Gesellschaftsaquarium finden verschiedene Fische und Pflanzen gemeinsam ihren Platz und bringen Leben in die Bude. Bei der Auswahl der Bewohner des Aquariums muss darauf geachtet werden, dass ihr Sozialverhalten zueinander passt und sie dieselben Ansprüche an Wasserbeschaffenheit, -temperatur und Einrichtung des Aquariums haben.
Artaquarium
Diese Aquarienart dient oftmals der Züchtung einer bestimmten Fischart, darum wird in einem Artaquarium nur eine Art von Fischen gehalten. Ausserdem wird es eingesetzt, wenn die Fische spezielle und individuelle Anforderungen an die Einrichtung des Aquariums haben.
Biotopaquarium
Das Biotopaquarium trägt diesen Namen, da hier Fische, Pflanzen und andere Bewohner gehalten werden, die aus dem gleichen, natürlichen Lebensraum stammen und sich hier gemeinsam optimal entfalten können.
Zuchtaquarium
Dieses Aquarium wird hauptsächlich von Spezialisten auf dem Gebiet der Aquaristik genutzt. Zuchtaquarien sind meist keine optischen Highlights und dienen allein der Züchtung von bestimmten Fischarten. Diese Aquarien haben meist spezielle und extreme Wasserwerte, um den Zuchterfolg bei den Fischen voranzutreiben.
Nano-Aquarium
Nano-Aquarien sind die Zwerge unter den Aquarien. Sie sind die kleinste Art eines Vivariums, in dem vor allem Zwerggarnelen, Zwergflusskrebse, Schnecken und sehr kleine Fische gehalten werden. Das typische Volumen liegt zwischen 10 und 60 Litern. Wenn Du mehr zu Nano-Aquarien erfahren willst, kannst Du in unserem Nano-Aquarien-Ratgeber stöbern.
Masse und Formen von Aquarien
Das musst Du zu Beckenformen und -grössen wissen:
Beckenform
Neben der beliebtesten, rechteckigen Aquariumform gibt es Eckaquarien, fünf- und sechseckige Formen, Wand- oder Säulenaquarien sowie Panoramabecken mit abgerundeter Frontscheibe. Diese Formen sind interessante Blickfänge, aber nicht empfehlenswert, da sie erheblich die Bewegungsfreiheit der Fische einschränken und wenig bis keine Rückzugsräume bieten. Zudem bieten sie eine sehr kleine Wasseroberfläche, d. h. das Verhältnis zwischen Wasservolumen zu der Oberfläche stimmt nicht.
Für Einsteiger eignen sich Aquarium-Komplettsets. Da ist alles dabei, was man braucht: das Aquarium, Beleuchtung, Heizstab, Filter und weiteres Zubehör. Bei manchen Komplettsets (Aquariumkombinationen) sind auch passende Unterschränke inklusive, mit denen ein Aquarium noch besser zur Geltung kommt.
Beckengrösse
Aquarien werden z. B. als 60 cm, 80 cm, 100 cm, 120 cm Becken angeboten. Der Zahlenwert gibt die Länge des Aquariums in Zentimeter an. So ist ein Standard 80 cm Aquarium üblicherweise in den Massen 80 cm x 35 cm x 40 cm (Breite x Tiefe x Höhe) erhältlich. Ein Trend der letzten Jahre sind sehr kleine Becken, sogenannte Nano-Aquarien. Die gibt es im Handel bereits ab 20 cm Breite. Sie eignen sich primär für niedere Lebewesen wie kleine Garnelen, Krebse oder Schnecken.
Die gängigsten Aquariengrössen findest Du in der Tabelle:
Aquaristik-Einsteiger denken oft, sie fangen am besten mit einem kleinen Aquarium an. Diese Annahme klingt logisch, ist allerdings falsch! Anfänger sollten sich für das grösstmögliche Aquarium entscheiden. Ein grosses Aquarium ist unempfindlicher bei Problemen mit der Technik oder mit den Wasserwerten. Es ist einfach weniger anfällig. Entscheide Dich deshalb als Anfänger für ein Becken von 100 Litern Fassungsvermögen (netto) oder mehr.
Denn: Je grösser das Aquarium, desto einfacher die Pflege!
Im Handel gibt es viele unterschiedliche Grössen, Formen und Materialien. Je nach Becken beeinflusst dieses die Auswahl und Anzahl der Fische bzw. Lebewesen, Pflanzen und der Einrichtung.
Manche Fischarten brauchen eine grosse Wasseroberfläche, da sie am liebsten in dieser Region schwimmen. Gleichzeitig ist der Schwimmkomfort und damit die Lebensqualität der Fische hoch, wenn das Becken entsprechend tief ist.
Rechteckige Aquarien sind am beliebtesten und am häufigsten vertreten. Diese sind meist aus Glas.
Bezeichnung | Masse/Grösse (LxBxH) | Volumen |
---|---|---|
20 cm | 20 x 20 x 25 cm | 12 l |
25 cm | 25 x 25 x 30 cm | 20 l |
60 cm | 60 x 30 x 30 cm | 54 l |
80 cm | 80 x 35 x 40 cm | 112 l |
100 cm | 100 x 40 x 40 cm | 160 l |
120 cm | 120 x 40 x 50 cm | 240 l |
150 cm | 150 x 50 x 60 cm | 450 l |
200 cm | 200 x 60 x 60 cm | 720 l |
Beckenvolumen
Alternativ zu der Angabe in Zentimeter werden Becken auch oft in Liter angegeben. Ein 80er-Aquarium entspricht in der Regel einem Aquarium, das 112 Liter fasst.
Das Aquariumvolumen brutto wird wie folgt berechnet:
Faustregel
Breite, Tiefe und Höhe des Aquariums multiplizieren und das Ergebnis durch 1000 teilen. Die eigentliche Literanzahl (Nettovolumen) verringert sich noch durch die Einrichtung (Kies, Pflanzen, Wurzeln, Steine, usw.) des Aquariums.
Breite x Höhe x Tiefe / 100
Es ist wichtig, das Volumen des Beckens zu kennen, um das Gewicht zu ermitteln, um z.B. Medikamente richtig zu dosieren und zu wissen, wie viele Fische eingesetzt werden können.
Wo sollte mein Aquarium stehen?
Mach Dir über den Standort Deines Aquariums Gedanken. Bevor Du Dein neues Aquarium aufstellst, ist es hilfreich, sich folgende Fragen zu beantworten:
- Worauf soll das Becken stehen? (Aquarienmöbel, Unterschrank, Kasten, ...)
- Habe ich eine Steckdose in der Nähe für die elektrischen Geräte? Sie sollten ringsum vorhanden sein.
- Direktes Tageslicht sollte vermieden werden. Also nicht direkt vor ein Fenster stellen. Sonst kann sich das Becken aufheizen und Algenwachstum gefördert werden.
- Wo ist genügend Platz vorhanden, so dass das Aquarium im Alltag nicht stört?
- Habe ich ein Waschbecken oder eine Badewanne in der Nähe für Wasserwechsel?
- Ist in meiner Versicherung ein Glasschaden meines Aquariums gedeckt?
Tipps zum Aufstellen
- Aquarien sind schwerer, als Du vielleicht vermutest. Achte deshalb darauf, dass der Standort des Aquariums besonders tragfähig und stabil ist und das Gewicht des Aquariums inkl. Inhalt tragen kann.
- Der Untergrund muss zudem eben, erschütterungsfrei und waagerecht sein.
Ggf. eine Styroporplatte zwischen Untergestell und Aquarium legen, diese kann Punktbelastungen vermeiden und Unebenheiten ausgleichen.
Die Einlaufphase des Aquariums
Wenn Dein Aquarium richtig steht und Du es schon fix und fertig eingerichtet und sogar schon Wasser eingefüllt hast, ist es trotzdem noch nicht ganz fertig. Denn bevor Fische in Dein Aquarium einziehen können, müssen sich die nötigen Bakterien bilden. Die bauen Futterreste, Kot und abgestorbene Pflanzenteile ab. Giftige Zwischenstoffe werden dabei von giftigem Nitrit in ungiftiges Nitrat verwandelt.
Die Zeit in der sich diese Bakterien bilden, nennt man Einlaufphase oder auch Einfahrzeit. Wenn der Nitratpegel im Aquarium ansteigt, weisst Du, dass das Ökosystem in Deinem Aquarium arbeitet.
Wenn Du die Einlaufphase etwas verkürzen willst, kannst Du Bakterienstarter ins Wasser geben. Sie enthalten bereits die notwenigen Bakterien.
Wenn Der Nitritpegel angestiegen und wieder abgefallen ist, kannst Du die Fische einsetzen. Dann ist der sogenannte Nitritpeak überschritten und der Nitratwert steigt an.
Kieselalgen in der Einlaufphase
In der Einlaufphase können sich Kieselalgen bilden. Das sind dann braune flockige Beläge im Aquarium. Lass Dich davon aber nicht beunruhigen, denn für Garnelen und Schnecken sind Kieselalgen ein Leckerbissen. Ausserdem verbrauchen die Filterbakterien zusätzlich die Kieselsäure im Wasser und entziehen den Algen damit die Lebensgrundlage.
So oder so verschwinden die Kieselalgen von alleine.
Biologische Filterung
Ein Aquarienfilter bietet nitrifizierenden Nutzbakterien einen Lebensraum. Diese Bakterienkolonien besiedeln hauptsächlich Schaumstoff und keramische Medien. Sie sind notwendig, um zwei der giftigsten Verbindungen, die in einem Aquarium entstehen können (Ammoniak und Nitrit), zum ungefährlichen Nitrat umzuwandeln.
Chemische Filterung
Bei der chemischen Filterung, z. B. Aktivkohle, werden bestimmte Filtermedien eingesetzt, um das Aquarienwasser fein abzustimmen. Hierbei werden spezielle Substanzen entfernt, der pH-Wert und die Wasserhärte optimiert sowie Rückstände von Medikationen nach der Behandlung von Krankheiten im Aquarium beseitigt. Gemeinsam mit einem Wassertest ist der Einsatz eines chemischen Filters eine hervorragende Möglichkeit, die Wasserqualität zu kontrollieren.
Häufige Fehler von Aquaristik-Anfängern
- Vor dem Kauf des Aquariums informieren sich die künftigen Aquarianer zu wenig über ihr neues Hobby. Es ist sehr hilfreich, sich ein wenig in die neue Materie einzulesen.
- Das Aquarium wird sofort nach der Einrichtung mit Fischen besetzt. Das geht nach hinten los, denn viele der Fische werden nach kurzer Zeit an einer Nitritvergiftung sterben. Die Einlaufphase eines Aquariums von ca. 3 Wochen muss auf jeden Fall eingehalten werden. In dieser Phase bilden sich die für Dein Aquarium lebenswichtigen Filterbakterien.
Tipp: Die Ansiedlung der Filterbakterien kann durch ein Filterstart-Set unterstützt werden. - Die Ansprüche der Fische sind dem Anfänger nicht bekannt. Er hat sich zu wenig über die Ansprüche der Fischarten informiert. Eine mögliche Folge: Es werden Fische in das Aquarium gesetzt, die nicht zusammenpassen (z. B. aggressive und scheue Fische).
- Viel ist nicht immer gut: Oft setzen Aquaristik-Neulinge zu viele Fische in das Aquarium. Eine Faustregel besagt: ca. 1 cm Fisch pro 2–3 Liter Wasser.
- Zu gut gemeintes Füttern kann auch nach hinten losgehen. Futterreste vergammeln und darunter leidet die Wasserqualität und darunter wiederum das Wohlbefinden der Fische. Weniger ist auch in diesem Fall mehr.
- Der Filter wird zu gründlich und zu häufig gereinigt.
- Das Aquarium wird zu gründlich gereinigt, z. B. von Algen.
- Es werden zu viele chemische Mittel eingesetzt, um Probleme wie Algen zu lösen.
Technik | Aquarium, Innenfilter oder Aussenfilter, Sicherheits-Regelheizer, Bodenheizkabel, Beleuchtung |
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Zubehör | Spezialnährboden, Kies/Sand, Thermometer, Fischfutter, Zeitschaltuhr, Fangnetz, Kiesspatel, Schere, Pinzette, Pflanzenhilfe, Pflanzenzange, Schaumstoffunterlage |
Dekoration | Wurzeln, Lochgestein, Höhlen, Aquarienrückwand und -kleber |
Pflege/Reinigung | Aquarium-Starter, Wasseraufbereiter, Algenmittel, Wasserreiniger auf natürlicher Basis, pH-Test-Set und Nitrit-Test, Pflanzendünger, magnetischer Scheibenreiniger, Bodenreiniger (Mulmglocke), Wasserwechsel-Set |
Lebewesen | Fische, Wasserpflanzen, Wirbellose |