Was lebt im Boden?
In einer Hand voll Boden sind mehr Mikroorganismen enthalten, als auf der Erde Menschen leben. Man teilt die Bodenlebewesen in zwei Gruppen ein:
- Bodenflora (Bakterien, Pilze, Algen)
- Bodenfauna (Regenwürmer, Nematoden, Milben etc.).
Mikroorganismen sind zuständig für die Zerkleinerung und Umwandlung abgestorbener organischer Substanz (Blätter, Wurzeln etc.). Diese wandeln sie entweder in Nährhumus oder in Dauerhumus um. Letzterer wird langsamer zersetzt und ist somit eine länger anhaltende «Nährstoffquelle».
Zudem durchmischen Bodenbewohner den Boden und lockern ihn auf. So wird er durchlüftet und die Struktur verbessert. Manche Bodenbakterien können Stickstoff aus der Luft binden und nutzen, oft in Symbiose mit bestimmten Pflanzen.
Super fleissig ist der Regenwurm - er setzt pro Jahr das 70-fache seines Körpergewichts in Humus um.
Er frisst vor allem frische abgestorbene Pflanzenreste, wandelt sie um und scheidet sie wieder aus.
Auch er durchlüftet und lockert den Boden und bringt Erde und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten an die Oberfläche. Heiss den Regenwurm also willkommen!
Bodenarten im Überblick
Wie aktiviere ich das Bodenleben?
Wenn Du Deinem Gartenboden etwas auf die Sprünge helfen willst, hast Du ein paar Möglichkeiten ihn zu aktivieren:
- Wende regelmässig organische Dauerdünger und Gesteinsmehl an und arbeite diese nur flach in den Boden ein. Verzichte weitestgehend auf häufige, tiefgründige und intensive Bodenbearbeitung.
- Setze (chemische) Pflanzenschutzmittel nur im absoluten Notfall ein.
- Gönn Deinem Boden jedes Jahr eine Ladung Kompost. Wenn Du den Kompost neu anlegst, verwende am besten einen Kompoststarter. Erden mit hohem Grüngutkompostanteil sorgen ebenfalls für eine mikrobielle Belebung des Bodens.
- Mulche regelmässig. Unter Mulchen versteht man die gleichmässige Abdeckung des Bodens mit abgestorbenem Grünschnitt (vor allem Rasenabfällen). Achtung: Trage keine zu dicke Mulchschicht auf und vermeide, in schattigeren, feuchten Lagen zu mulchen, da es sonst zu Fäulnis kommen kann.
- Achte auf den pH-Wert Deines Bodens und überprüfe ihn regelmässig. Bei zu niedrigen pH-Werten (unter 5,5) empfiehlt sich eine Kalkung und als vorbeugende Massnahme die Verwendung von härterem Trinkwasser anstatt von Regenwasser.
- Reich an Nährstoffen und besonders wertvoll, da gewöhnlich nicht im Gartenkreislauf vorhanden, sind tierische Komposte wie Rinderdung.
Vorteile vom Bodenleben fördern

Bodenverbesserung
Rindenmulch und Holzdekor verwenden
Weitere Anwendungen von Mulch
Verwende Mulch und Holzdekor nicht nur in Beeten – auch für Gartenwege eignet er sich ideal, weil er Unkraut unterdrückt und auch bei Regen für trockene Füsse sorgt.
- Klassisches Holzdekor gibt es in unterschiedlichen Farben zur individuellen Gartengestaltung
- Pinienrinde ist besonders strukturstabil und luftdurchlässig. Je nach Geschmack ist sie in feiner bis grober Absiebung erhältlich
- Rosenmulch eignet sich besonders unter empfindlichen Rosen und Stauden
Saurer Boden
Dein Test hat ergeben, dass Dein Boden sauer ist? Kein Problem, es gibt eine Vielzahl an Pflanzen, die genau diese Begebenheiten brauchen, um richtig aus sich rauszukommen. Hier findest Du eine kleine Auswahl an Pflanzen, die sich im sauren Milieu ganz besonders zu Hause fühlen. Je nach Art kann die Kompatibilität allerdings variieren, um sicherzugehen, fragst Du am besten Deinen Pflanzenverkäufer des Vertrauens.
Obst/Gemüse: Süsskartoffel (5.5-6.0), Chicorée (5.0-6.5), Kartoffeln (5.0-6.0), Brombeere (5.5-6.0), Heidelbeeren (4.0-5.0), Preiselbeeren (5.0-6.0), Quitte (5.0-6.5)
Bäume/Sträucher: Azaleen/Rhododendron (4.0-5.5), Flieder (5.5-6.5), Magnolien (5.5-6.5), Kastanie (4.5-6.5), Birke (5.0-6.5), Pappel (5.0-6.5), Kiefer (5.5-6.5), Ginster (4.5-6.0)
Zierpflanzen/Blumen: Amaryllis (5.5-6.5), Arnika (5.0-6.5), Orchideen (5.5-6.5), Hortensien (4.5-5.5), Heidegewächse (4.0-5.0), Sumpfdotterblumen (6.0-6.5), Lorbeerrose (4.5-5.5)
Um eine graduelle Senkung des pH-Werts zu bewirken, eignen sich Mittel wie: Kaffeesatz, Rindenmulch oder Nadelerde, die Du in die Erde einarbeitest. Das Giessen mit kalkarmem Regenwasser ist ebenfalls empfehlenswert.
Wenn Du einen sauren Boden hast und den pH-Wert leicht erhöhen möchtest, bietet sich Kalk an. Zum Entsäuern solltest Du also Kalk verwenden. Für den Garten wird in der Regel kohlensaurer Kalk (beispielsweise Algenkalk und Gartenkalk) zur Neutralisierung empfohlen. Bei der Dosierung solltest Du Dich unbedingt an die Angaben des Herstellers halten.
Was sagt der pH-Wert des Bodens aus?
Der pH-Wert gibt Dir Auskunft darüber, ob Dein Boden sauer, alkalisch oder neutral ist. Ein saurer Boden hat einen pH-Wert unter 7, ein alkalischer einen Wert über 7 und ein neutraler Boden hat einen pH-Wert von genau 7. Auch hier kannst Du mit Bodenverbesserung ansetzen und den pH-Wert Deines Bodens gegebenenfalls etwas beeinflussen.
Du solltest wissen, ob der Boden sauer ist oder nicht, denn der richtige pH-Wert ist für einige Pflanzen durchaus wichtig. Aber wie findest Du jetzt heraus, welchen pH-Wert Dein Boden hat? Dafür gibt es Test-Sets, die Dir schnell und zuverlässig Auskunft geben.
Boden bearbeiten: Hacken
Den Gartenboden zu hacken ist eine tolle Möglichkeit der Bodenpflege und Bodenverbesserung. Zu welchem Zeitpunkt Du Deinen Gartenboden am besten bearbeitest, zeigt Dir unser Gartenpflege-Kalender im Überblick.
3. Schädlinge werden bekämpft
Wenn Du ein Schneckenproblem hast, müssen wir Dich an dieser Stelle leider enttäuschen. Hacken hilft nur bedingt gegen die Schleimspurzieher. Aber durch das Hacken werden sie zumindest etwas vergrault und legen ihre Eier nicht unbedingt in Deinem Beet ab.
Maulwürfe und Wühlmäuse mögen es übrigens auch nicht so gerne, wenn der Boden über ihnen regelmässig bearbeitet wird.
4. Bodenwasser wird konserviert
Ein schlauer Gärtner hat einmal gesagt:
Hacken nützt dem Wasserhaushalt des Bodens. In verkrustete Böden kann Regenwasser nicht gut eindringen und fliesst daher ungenutzt ab. In lockere sickert das Regenwasser leicht hinein – auch in tiefere Schichten.
Ausserdem: Wenn die obere Bodenschicht verkrustet ist, kann das Bodenwasser aus der Tiefe bis an die Oberfläche aufsteigen. Es nutzt dazu die feinen Zwischenräume zwischen den Bodenpartikeln, die sogenannten Kapillaren.
An warmen Tagen können so täglich bis zu 6 Liter Wasser pro Quadratmeter verloren gehen. Durch das Hacken werden die oberen Boden-Kapillaren zerstört, so dass das Wasser nicht mehr bis an die Oberfläche steigen kann und dort verdunstet.
Tipp
Wenn es Dir zu anstrengend ist, den ganzen Garten von Hand zu hacken, dann sind Motorfräsen genau das Richtige für Dich. Sie erleichtern Dir die Arbeit ungemein. Wenn Du keine kaufen willst, kannst Du sie natürlich auch leihen.
Pflanzen düngen
Auch Pflanzen brauchen eine ausgewogene Ernährung. Dann ist es Zeit zum Dünger zu greifen, denn wenn nur ein Hauptnährstoff fehlt, kann die Entwicklung der Pflanze gehemmt werden. Im schlimmsten Fall haben die Mangelsymptome zur Folge, dass sie abstirbt. So weit muss es aber nicht kommen. Mit Düngemitteln kannst Du entgegenwirken. Vergiss also beim Garten pflegen nicht das Düngen!
- Pflanzen nicht bei Sonne düngen. Wenn dichte Sonnenstrahlen auf Dünger treffen, können unter Umständen Blätter und Wurzeln verbrennen, besonders bei sehr trockenem Wetter. Du solltest daher düngen, wenn es bewölkt und feucht ist.
- pH-Wert des Bodens beachten. Die meisten Gartenpflanzen bevorzugen einen pH-Wert zwischen 5.5 und 6.5. Eine Ausnahme bilden Rhododendren und Moorbeetpflanzen (pH-Wert 4.0-4.5) sowie kalkliebende Pflanzen wie Buchs oder Clematis (pH-Wert über 7). Der pH-Wert des Bodens beeinflusst entscheidend die Aufnahmefähigkeit der Pflanze für essenzielle Nährelemente!
- Optimaler Einsatz von Rasendünger: Die erste Düngung sollte zu Beginn des Frühjahrs erfolgen, die zweite Düngung im Frühsommer, die dritte Düngung kann mit Herbstrasendünger vom Spätsommer bis zum Winteranfang durchgeführt werden.
Gärtner-Tipp
Wenn Du zu viel Dünger verabreichst schädigst Du die Pflanzen. Zu wenig Dünger verlangsamt lediglich die Entwicklung der Pflanze, schadet ihr aber nicht.
Gesunder Rasen wächst im Laufe eines Jahres so stark, dass pro Quadratmeter 3 bis 6 kg Schnittgut anfallen. Bei diesem Wachstum entzieht der Rasen dem Boden Nährstoffe und laugt ihn aus. So entstehen die von Dir gefürchteten kahlen Stellen, Moos und Unkraut breiten sich aus. Mit etwas Rasenpflege und Rasendünger kannst Du solche Schönheitsfehler vermeiden oder sie ausbügeln. Worauf Du dabei achten solltest, erfährst Du in unserem Ratgeber.