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Die meisten Brombeeren wachsen schnell und unaufhaltsam aus dem Boden heraus. Wenn Du ihnen nicht Einhalt gebietest, findest Du schnell ein wildes Gewirr aus Ästen in Deinem Garten wieder – das aber recht wenig Früchte trägt.

Ein paar wenige Triebe reichen den Pflanzen schon aus, um viele grosse Früchte zu bilden. Bei guter Pflege musst Du Dir also so schnell keine Brombeeren im Supermarkt mehr kaufen. Die leckeren Früchte sind übrigens nicht die einzigen nutzbaren Teile der Brombeerpflanze. Aus den getrockneten Blättern kannst Du auch Tees zubereiten.

Brombeeren bilden ziemlich lange Triebe. Wenn Du sie nicht stützt, knicken sie irgendwann ab oder schlängeln sich am Boden entlang. Dort können sie nach Regenschauern nicht vernünftig trocknen und die Folge ist Schimmel. Deswegen brauchen Brombeeren eine Rankhilfe. Das gilt selbst für die säulenartig wachsenden Sorten mit dickeren Ruten.

Brombeeren tragen ihre Früchte am zweijährigen Holz. Die Ruten müssen also erst einmal ein Jahr lang wachsen, bevor sie blühen und später Brombeeren bekommen.

Auf einer Seite befinden sich dann die zweijährigen Ruten, die in diesem Jahr Früchte tragen und auf der anderen Seite liegen die alten Ruten. Die trugen im Vorjahr Früchte.

Der Strauch selbst steht in der Mitte Deines Brombeerspaliers und die einzelnen Ruten hängen idealerweise jeweils an einem eigenen Spanndraht. So gelangen genug Luft und Licht an die Pflanzen. Mehr als vier Ruten pro Seite sind eigentlich nicht nötig. Vier Triebe reichen aus, um Dir eine ordentliche Ernte einzubringen.

Die Links-Rechts-Methode erspart Dir eine Menge Arbeit. Beim Schneiden brauchst Du später nicht darauf zu achten, welche Ruten alt und welche neu sind. Ausserdem wächst Deine Brombeerpflanze nicht kreuz und quer. Das spart Platz und sieht auch besser aus.

Brombeeren schneiden im Herbst – machen viele, ist aber keine gute Idee, zumindest in unseren Breitengraden. Lasse die alten Triebe dran, nachdem Du Deinen Brombeerstrauch abgeerntet hast. Sie schützen die noch heranwachsenden Ruten in den besonders kalten Wintermonaten.

Der perfekte Zeitpunkt, um Deinen Brombeerstrauch zu schneiden, ist nämlich Ende Februar oder Anfang März. Im Sommer kannst Du die Klinge oft auch noch mal an die Ruten legen, doch dazu mehr im nächsten Abschnitt.

Es gibt zwei wichtige Schritte, mit denen Du Deine Brombeere pflegst und wieder auf Vordermann bringst. Du schneidest dabei nicht nur die alten Triebe zurück, sondern widmest Dich auch den neuen Trieben.

Brombeeren schneiden Schritt für Schritt

Zuerst musst Du Deine Brombeeren zurückschneiden. Und keine Angst – Du kannst Dich bei Brombeeren nicht verschneiden! Die Pflanzen überleben selbst Radikalschnitte.

So gehst Du vor: Schau Dir Ende Februar oder Anfang März Dein Spalier an und vergewisserst Dich noch einmal, auf welcher der beiden Seiten die alten Triebe hängen.

Die Seite mit den alten Trieben wird komplett zurückgeschnitten. Das heisst: Du setzt die Klinge knapp über dem Boden an und entfernst quasi den ganzen Trieb. Keine Sorge. Hier wächst wieder neues Holz heran, das dann im nächsten Jahr Früchte tragen kann.

In diesem Jahr wachsen die Früchte auf der anderen Seite. Dort lassen sich auch einige Triebe radikal zurückschneiden. Alles, was krank ist, kann weg. Ruten, die dunkle und abgestorbene Stellen haben, gehören z. B. dazu. Suche Dir dann die vier schönsten Triebe aus, binde sie an Deinem Brombeerspalier fest und kappe den Rest. Welche Triebe sind die schönsten? Die dicken und robusten. Triebe, die zu dünn sind, schneidest Du knapp über dem Boden ab. Extrem starkwüchsige Ruten kannst Du oft ebenfalls entfernen. Die neigen zu Rissen. Anschliessend geht es weiter zu den Seitentrieben.

Da Du Deine Brombeersträucher nur einmal im Jahr richtig schneidest, haben sie viel Zeit zum Wachsen. Auf der Seite, auf der Du die Ruten letztes Jahr zurückgeschnitten hast, stehen nun wieder lange Stiele mit vielen Seitentrieben. Letztere müssen weg, zumindest zum grössten Teil.

Falls die Seitentriebe zu dicht nebeneinander wachsen, kannst Du zwischendurch auch ganze Seitentriebe abschneiden. Ansonsten nehmen sich die Triebe gegenseitig das Sonnenlicht weg. Bei dichtem Wuchs zirkuliert die Luft auch schlechter, was zu Schimmel führen kann.

Im Sommer, wenn die zweijährigen Ruten schon blühen, geht es den jüngeren Trieben noch einmal an den Kragen. Falls sich schon grosse Seitentriebe gebildet haben, schneidest Du sie oberhalb der zweiten Knospe ab. Entferne auch Triebe, die zu nah am Boden wachsen. Das hat zwei Gründe: Erstens droht in Bodennähe Schimmel und zweitens laufen die Triebe sonst Gefahr, sich neu einzuwurzeln.

Schneide auch die Spitzen des Brombeerstrauchs. Du möchtest Deine Brombeeren bequem per Hand und nicht mit der Leiter ernten. Alles, was über das Spalier hinauswächst, bekommt die Klinge Deiner Gartenschere zu spüren.

Du kannst Brombeeren auch im Topf ziehen – perfekt für etwas Beerenobst auf Deinem Balkon. Dafür schnappst Du Dir am besten eine der langsamer wachsenden Brombeersorten. Die stachellosen Brombeeren der Sorte Navaho sind z. B. gut für die Balkonzucht geeignet. Sie wachsen säulenartig und aufrecht in die Höhe und ab 180 cm ist damit meistens Schluss. Navaho-Brombeeren erreichen also keine allzu dramatischen Höhen. Am Ende hast Du also einen kompakten Brombeerbaum auf Deinem Balkon stehen, der auch ohne grosses Spalier zurechtkommt. Etwas Hilfe ist dennoch nötig. Ohne Rankhilfe sind Brombeeren aufgeschmissen.

Die Navaho geht auch nicht in die Breite, was sich aber nur über die Pflanze selbst sagen lässt. Die Früchte wachsen zu dicken und äusserst aromatischen Beeren beziehungsweise Sammelsteinfrüchten heran. So erntest Du auch auf Deinem Balkon – und damit auf kleinstem Raum – reichlich Brombeeren.

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