Camper Innenverkleidung planen
Geeignete Materialien für die Innenverkleidung
Deine Camper Innenwandverkleidung. Deine Wahl. Für die Innenwandverkleidung Deines Campers kommen einige Materialien in Frage. Für was Du Dich letztlich entscheidest ist Geschmackssache. Wichtig dabei, greif am besten zu einem Material das feuchtigkeitsregulierend ist. Das heisst das Material nimmt Wasser auf und gibt es später wieder an die Luft ab. So verringerst Du das Schimmelrisiko und es gibt weniger unangenehme Gerüche. Ausgiebiges Lüften und auch heizen ersetzt das, genau wie in der Wohnung, nicht.
Eins der beliebtesten Materialien für die Camper Innenverkleidung? Ganz klar: Holz. Denn Holz sieht nicht nur wohnlich aus, sondern ist auch natürlich und damit wohngesund, es schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe. Bei der Holzwahl eignet sich sowohl Profilholz als auch Sperrholz. Du kannst auch Hartfaserplatten nutzen. Wichtig ist, dass Du das unbehandelte Holz mit Lasur oder Lack streichst, bevor Du es einbaust. So wird es resistent gegen die Feuchtigkeit die beim Schlafen, Kochen und Atmen im Camper entsteht und verkratzt nicht so schnell.
Profilholz
Profilholz lässt sich dank des Nut und Feder Systems leicht verlegen und auch relativ gut an den Camper anpassen, für Rundungen ist es allerdings nicht flexibel genug. Bei Profilholz eignet sich Fichte, Lärche oder Tanne. Im BUILDIFY Ducato wurden von den Busbastlern Rhombusleisten aus sibirischer Lärche verbaut. Beachte, dass Dein Camper durch das Profilholz einiges an Gewicht zulegt, denn Profilholz ist schwer. Auch wichtig, Profilholz kann bei einem Unfall splittern.
Sperrholz
Ein sehr leichtes, splitterfestes Holz, dass sich gut für Camper Innenverkleidungen eignet ist Pappel-, Buchen- oder Birkensperrholz. Musst Du bei der Innenverkleidung auf das Gewicht achten, lohnt es sich zu Sperrholz zu greifen. Das Holz ist ausserdem biegsam und kann so an Rundungen im Camper angepasst werden, wenn Du eine geringe Materialstärke nutzt. Im BUILDIY Ducato haben die Busbastler Aussparungen mit Sperrholz ausgefüllt, die dann mit Filz verkleidet wurden.
MDF/HDF Platten
Auch eine Lösung sind MDF beziehungsweise HDF Platten. Die eignen sich vor allem wenn Du einen Untergrund für einen Filzbezug, Kork oder ähnliches suchst. Das Holz ist allerdings schwerer als Sperrholz, dafür aber sehr stabil auch bei geringer Materialstärke. MDF Platten nehmen Feuchtigkeit auf, Du solltest also besser zu HDF Platten greifen und auch diese wasserabweisend lackieren oder lasieren. Da die Platten aus verklebten Spähnen bestehen, gibt es keine Splittergefahr.
Du willst was anderes als Holzoptik im Camper? Dann hast Du Möglichkeiten. Filz ist eine gute Alternative. Es hat sehr wenig Gewicht, Du kannst es entweder direkt auf Deiner Dämmung verkleben oder Holzplatten damit verkleiden. Es ist wärmedämmend, schallschluckend und lässt sich dazu noch gut reinigen. Bei der Verlegung kannst Du damit gut die Rundungen in Deinem Camper auskleiden. Im BUILDIFY Camper haben die Busbastler Filz und Dämmvlies genutzt, um Radkästen, Türen und Aussparungen zu verkleiden.
Unterkonstruktion anbringen
Um eine Innenverkleidung aus Holz im Camper sicher anzubringen, kann eine stabile Unterkonstruktion hilfreich sein. In unserem Ducato haben die Busbastler bei der Dämmung die Verstrebungen freigelassen. Bei der Innenverkleidung haben sie dann die freien Streben genutzt, um die Unterkonstruktion an der Karosserie zu befestigen. Durch die Unterkonstruktion werden Ungleichheiten ausgeglichen und die Holzverkleidung kann später leichter montiert werden.
- Furnierschichtholz (stattdessen kann auch eine Multiplexplatte Birke zurechtgeschnitten werden)
- UHU Poly Max Montagekleber
- Gegenenfalls geeignete Schrauben und Blindnietmuttern
Ausmessen
An den Verstrebungen im BUILDIFY Van wurde zuvor keine Dämmung angebracht. Die Verstrebungen wurden dann genutzt, um die Leisten für die Unterkonstruktion anzubringen. Messe dafür zuerst an der Decke und den Wänden alles aus.
Leisten zuschneiden
Übertrage die Masse auf Deine Leisten und schneide sie zu. Beginne dabei am besten mit den Deckenleisten.
Leisten verkleben & verschrauben
Klebe die Leisten der Unterkonstruktion mit dem UHU Montagekleber an die freien Verstrebungen und befestige sie zusätzlich mit Schrauben.
Unterkonstruktion längs verlegen
Gehe so nun im ganzen Bus vor, beginne mit der Decke und arbeite Dich dann voran. In unserem Fall stehen wegen der gewölbten Wand die Latten die längs verlegt werden von der Wand ab und werden mit den hervorstehenden querverlaufenden Streben verschraubt. So bleibt ein Hohlraum zwischen Dämmung und Innenverkleidung in dem später Kabel verlegt werden können.
Latten anschrägen
In der Mitte, wo sich die Latten über der Verstrebung kreuzen kannst Du die längs laufenden Latten zuerst verstärken und dann anschrägen. Das machst Du mit der Latte die von oben kommt und mit der von unten. Die angeschrägten Enden der Latten treffen sich dann auf der Verstrebung. Darüber wird dann die Latte quer montiert. So hältst du den gleichmässigen Abstand von der Fahrzeugwand ein.
Leisten am Boden verschrauben
Verschraube zum Schluss die Latten am Boden mit Winklen, damit alles richtig gut gesichert ist.
Fertige Unterkonstruktion
Die fertige Unterkonstruktion ermöglicht Dir die Holzverkleidung mit einem gleichmässigen Abstand von der Fahrzeugwand anzubringen.
Filz anbringen
Weiter geht's mit Filz. Das Dämmvlies haben die Busbastler im BUILDIFY Camper nicht nur genutzt, um die Rückwand zur Fahrerkabine zu verkleiden, sondern auch für die hinteren Türen, Schiebetür und Radkästen. So ergibt sich ein einheitliches Bild.
- Sprühkleber
- Schere
- Elektrolötkolben
- Dämmvlies
- Andrückroller
Rückwand entfernen
Zum Verkleiden muss die Rückwand entfernt werden. Bei unserem Umbau, wurde die Rückwand schon vor dem Schritt Dämmung entfernt
Rückwand reinigen
Reinige die Rückwand mit Silikon Entferner. Die Rückwand muss frei von Verschmutzungen, staub- und fettfrei sein.
Sprühkleber aufbringen
Besprühe sowohl die gereinigte Rückwand als auch das Campingfilz mit Sprühkleber. Nach 15 Minuten Wartezeit kannst Du dann mit dem Bekleben der Rückwand beginnen.
Campingfilz anbringen
Bringe dann den Campingfilz auf der Rückwand vorsichtig Stück für Stück an und drücke ihn fest. Nutze die Verformbarkeit und bilde genau die Konturen der Rückwand nach. Du kannst auch einen Andrückroller als Hilfsmittel nutzen.
Überschüssigen Filz abschneiden
Wenn die gesamte Rückwand mit Filz bedeckt ist, schneide mit einer Schere das überschüssige Filz an den Rändern entlang weg.
Ränder versiegeln
Nutze einen Lötkolben und versiegel die Ränder des Campingfilz damit. Danach kann die Rückwand wieder in den Camper eingesetzt werden.
Elektrik verlegen & Holzverkleidung anbringen
Und jetzt ran an die Rhombusleisten. Vorher haben die Busbastler im BUILDIFY Ducato noch die Batterie des Solarmoduls von Goal Zero platziert und die Kabel für die Lampen verlegt, damit am Ende alle Kabel hinter der Holzverkleidung verschwinden.
- Rhombusleiste sibirische Lärche
- Gummischlauchleitung
- Goal Zero Yeti
- Goal Zero Boulder Solarmodul
Ausmessen
Nun werden die Rhombusleisten angebracht. Beginne hierfür an der Decke. Bei kleineren Bereichen müssen die Leisten zurecht gesägt werden. Messe dafür zuerst die Bereiche aus. Um immer den selben Abstand zwischen den Leisten zu erhalten, nimm ein Holzstück als Abstandshalter.
Anzeichnen und zusägen
Wenn Du alles gut ausgemessen hast, zeichne Deine Latten an. Säge die Latten dann auf die benötigten Längen zu.
Schraublöcher vorbohren
Bohre die Schraublöcher für später schon vor. Achte hier auf gleiche Bohrungen an den Leisten, um hinterher ein schönes Schraubbild zu erhalten.
Sägekanten schleifen
Hast Du alles vorgebohrt, geht's an die Kanten. Schleife die Sägekanten der einzelnen Rhombusleisten sauber ab.
Leisten verschrauben
Bringe die Leisten an der Unterkonstruktion an und schraube sie fest. Um immer den selben Abstand zwischen den Leisten zu erhalten, nimm ein Holzstück als Abstandshalter. Mit einem Laser kannst du überprüfen, ob alle Schrauben dieselbe Höhe haben.
Speicher platzieren
Wenn die Decke komplett verkleidet ist, beginne mit der Verlegung der Gummischlauchleitungen für die Elektrik. Hierfür bestimmst du einen Platz, an dem Du die Goal Zero Yeti platzierst.
Gummischlauchleitungen verlegen
Von dort aus verlegst du die Leitungen entlang der Unterkonstruktion an die Stellen, an denen du Lampen oder ähnliches anbringen willst.
Wände verkleiden & Lampen anbringen
Verkleide nun den Rest der Wände mit den Rhombusleisten. Dann kannst Du die Lampen an die vorher verlegten Kabel anbringen.