Energetische Sanierung: Was bedeutet das?
Energetisch sanieren bedeutet, dass Du Baumassnahmen vornimmst, um Deinen Energieverbrauch zu senken.
Und das lohnt sich. Ein vollsaniertes Gebäude verbraucht laut der Verbraucherzentrale Deutschland im Schnitt 52 % weniger Energie als vor der Sanierung. Zu den energetischen Sanierungsmassnahmen gehört, dass Du:
- Fassade, Dach und Kellerdecke dämmst
- einen Sonnenschutz durch Markise oder Rollos anbringst
- die Heizungsanlage erneuerst
- die Lüftungsanlage erneuerst
- Fenster und Türen erneuerst
- eine Photovoltaikanlage montierst
- oder eine Solarthermieanlage einbaust
Dabei macht es einen riesigen Unterschied, ob Du nur ein Fenster austauschst oder zusätzlich die Fassade dämmst. Am meisten Energie sparst Du, wenn Du alle Massnahmen miteinander kombinierst.
Energieersparnis durch energetische Sanierung
Quelle: Die Zahlen orientieren sich an den Angaben der Verbraucherzentrale Deutschland, Stand 10/23
Energetische Sanierung in 5 Schritten
Dein Haus ist in die Jahre gekommen, die Nebenkostenabrechnung astronomisch hoch? Ein klarer Grund, die Bude energetisch zu sanieren.
Mit einer energetischen Sanierung kannst Du einiges an Energie und Geld sparen. Vor allem, wenn Du Dir die Hände schmutzig machst und bestimmte Arbeiten selbst durchführst. Ein geringerer Energieverbrauch bedeutet natürlich auch, dass Du Ressourcen schonst und Deinen Beitrag zum Umweltschutz leistest. Welche Sanierungsmassnahmen das grösste Energiesparpotenzial haben und sich für Dich lohnen, kannst Du in unserem Energiespar-Rechner abfragen.
Du hast den Willen. Wir den Überblick. So sanierst Du energetisch – in fünf Schritten.
Energetisch sanieren: Projekte
Energetisch sanieren? Kannst Du. Als ersten Schritt legst Du Dir am besten einen Plan zurecht, welchen Bereich des Hauses Du zuerst modernisieren willst. Sanierungsarbeiten bauen aufeinander auf.
Die Faustregeln beim energetischen Sanieren lauten:
Von aussen nach innen. Wenn Du das komplette Haus sanierst, fang mit den Aussenarbeiten an Fassade und Dach an. Danach kannst Du neue Fenster und Türen einsetzen. So stellst Du sicher, dass sich die Fenster optimal in die neue Fassade fügen und alles gut dicht ist. Zu guter Letzt folgt der Innenausbau mit z. B. dem Heizungsaustausch.
Von oben nach unten. Wenn es ans Dämmen und Isolieren geht, fang beim Dach an. Von da kannst Du Dich runter zur obersten Geschossdecke vorarbeiten, der Kellerdecke, usw.
Anleitungen, wie Du energetische Sanierungsarbeiten selbst durchführen kannst, findest Du hier.
Energetisch sanieren: Hausdämmung
Im Zuge der energetischen Sanierung des Hauses die Fassade, das Dach oder die Kellerdecke zu dämmen, hat viele Vorteile. Du verlierst weniger Wärme und sparst an Heizkosten, hast mehr Wohnkomfort und weniger Ärger mit Schimmel. Ausserdem hilft es Dir, eine Wärmepumpe zu betreiben.
Zur Pflicht wird eine Dämmung erst dann, wenn Du in einem Altbau wohnst, der den Anforderungen an den Wärmeschutz nicht gerecht wird. Dann solltest Du die oberste Geschossdecke oder alternativ das Dach dämmen. Eine Fassadendämmung ist nötig, wenn Du einen neuen Putz aufträgst oder eine neue Verkleidung anbringst.
Um Dich bei Deinem Projekt Fassadendämmung zu unterstützen und Dir bei der Wahl des richtigen Dämmsystems und Materials zu helfen, wende Dich an den Baumit Beratungsservice.
Energetisch sanieren: Fenster und Haustür austauschen
Du wohnst in einem Altbau, Deine Energiebilanz im Keller? Eine grosse Schwachstelle für den Wärmeschutz eines Gebäudes sind oft Fenster und Haustür. Darüber kannst Du bis zu 20 % an Raumwärme verlieren. Eine grosse Abhilfe schaffen z. B. Fenster mit Zweifach- oder Dreifachverglasung. Wie dicht ein Fenster ist, erkennst Du an dem Wärmedurchgangskoeffizient U. Je geringer der U-Wert, desto geringer Dein Energieverlust:
- Fenster mit Zweifachverglasung: 1,1–1,4 U
- Fenster mit Dreifachverglasung: < 1,1 U
Energetisch zu sanieren und Deine alten Fenster gegen modernere auszutauschen, zahlt sich langfristig aus. Übrigens schützen Dich neue Fenster und eine neue Haustür auch besser vor Lärm und Einbrechern.
Energetisch sanieren: Heizung erneuern
Je älter ein Heizkessel ist, desto ineffizienter arbeitet er. Vor allem, wenn Du das Haus gerade frisch gedämmt hast. Er verbraucht noch genauso viel Energie für die Wärmegewinnung, Du selbst aber benötigst deutlich weniger. Deshalb lohnt es sich, eine Heizungsanlage nach spätestens 15–20 Jahren auszutauschen.
In Kombination mit einer Solarthermieanlage, die die Sonneneinstrahlung zum Erwärmen des Wassers nutzt, und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die die Luft in Innenräumen automatisch mit frischer Aussenluft austauscht und dennoch die Wärme erhält, kannst Du einiges an Heizkosten sparen.
Wenn Du im Zug Deiner energetischen Sanierung die Heizungsanlage erneuerst, denk also dran:
- die Heizungsrohre zu dämmen
- die Heizungspumpe auszutauschen
- einen hydraulische Abgleich der Heizungsanlage vorzunehmen
- und den alten Heizkessel auszutauschen
Sanierte Anlagen richtig warten
Energetisch sanieren heisst oft, dass die eine oder andere neue Anlage bei Dir installiert wird. Unser Tipp ist: Lass Dich vom Fachpersonal in alle neuen Technologien einweisen und Dir vor allem zeigen, wie Du sie richtig wartest. Wenn Du Anlagen gut instand hältst, verlängerst Du nicht nur die Lebensdauer, sondern minimierst auch Ausfallzeiten und nachträgliche Kosten.
Energetisch sanieren: Energie und Strom sparen
Energie und Kosten sparen kannst Du immer – ganz gleich, ob Du Dein Haus energetisch sanierst oder nicht. Viele der Sparmassnahmen sind sogar recht günstig. Z. B. bringt es schon eine Menge, wenn Du ineffiziente Pumpen austauschst, beim Heizen ein Thermosthat benutzt oder Dich um eine Alternative zur Stromproduktion bemühst wie etwa eine Solaranlage bzw. Photovoltaikanlage für das Dach oder Deinen Balkon. Mehr Infos dazu findest Du in den folgenden Ratgebern.
Fördermittel für energetische Sanierung
Energetisch zu sanieren kostet Geld. Da lohnt sich ein Blick auf passende Förderprogramme von Bund, Kantonen und Gemeinden. Weitere Informationen zu verfügbaren Fördermitteln findest Du hier: Fördermittel für Dein Projekt.
Energetisch sanieren: Lohnt sich das für mich?
Du willst Dich erst einmal unverbindlich erkundigen, ob sich eine energetische Sanierung für Dich lohnt? Finde es heraus mit dem HORNBACH Energiespar-Rechner. Die Nutzung ist kostenfrei und die Bedienung denkbar leicht.
Wichtige Daten, die Du parat haben solltest, sind:
- Deine PLZ
- Gebäudeart (ob Ein- oder Mehrfamilienhaus)
- Baujahr
- Wohnfläche in m 2
- Heizungsart
- und Dein bisheriger Jahresverbrauch in kWh
Probier Dich durch die verschiedenen Sanierungsmassnahmen durch. Anhand der Energiekennzahlen siehst Du, ob und mit welchen Massnahmen Du am meisten Geld und Energie sparst.
Bitte beachte: Die von Dir ermittelten Energiekennzahlen dienen lediglich der Orientierung und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Informiere Dich auf jeden Fall vor der Realisierung einer Massnahme bei der zuständigen Stelle oder einer Fachperson über die vollständigen Richtlinien und Bedingungen zur Sanierung.
Du willst direkt mit dem energetischen Sanieren loslegen? Hier geht es zu den Anleitungen: Energetisch sanieren: Projekte
Energetische Sanierung: Beratung
Die Effizienz der Gebäudehülle
Die Leistungsfähigkeit der Gebäudehülle bezeichnet die Effektivität des Wärmeschutzes, der die Isolierung von Wänden, Dächern, Böden und Fenstern umfasst. Auch Aspekte wie Wärmebrücken (z.B. Balkone) und die architektonische Gestaltung des Gebäudes werden berücksichtigt.
Die Leistungsfähigkeit der Gebäudehülle ist von entscheidender Bedeutung für die Bewertung des Wärmebedarfs eines Gebäudes.
Die Gesamtenergieeffizienz
Die gesamte Energieeffizienz eines Gebäudes umfasst nicht nur den Heizwärmebedarf, sondern auch die Gebäudetechnik, einschliesslich der Wärmeerzeugung und Warmwasserbereitstellung, sowie den Strombedarf und die Eigenstromerzeugung. Die verwendeten Energiequellen werden berücksichtigt: Die Nutzung erneuerbarer Energien führt zu einer positiveren Bewertung.
Die direkten CO2-Emissionen
Die Einordnung der unmittelbaren CO2-Emissionen veranschaulicht die Menge an CO2, die ein Gebäude für die Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser ausstösst. Dies ist abhängig von der Nutzung erneuerbarer Energien und der Effizienz des Energieverbrauchs. Ein CO2-freier Ausstoss entspricht Klasse A, wobei Klassenänderungen in Schritten von 5 kg/(m²a) erfolgen. CO2-Emissionen, die vorherigen Prozessen wie der Elektrizitäts- und Fernwärmeerzeugung zugeordnet sind, fliessen nicht in die Klassifizierung ein.
Häufige Fragen zum energetischen Sanieren
Wann amortisieren sich meine energetischen Sanierungsmassnahmen?
Ab wann sich Deine energetischen Sanierungsmassnahmen lohnen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Darunter:
- Welche Sanierungsmassnahmen hast Du umgesetzt?
- Welches Energiesparpotenzial bringen die energetischen Massnahmen mit?
- Wie hoch war Dein Anteil an den Sanierungskosten?
- Welche Förderungen hast Du in Anspruch nehmen können?
Energetisch zu sanieren ist allerdings immer eine gute Investition in die Zukunft. Langfristig zahlt es sich aus. Die Amortisationszeit beläuft sich i. d. R. auf 8–15 Jahre.
Was kostet eine energetische Komplettsanierung?
Jedes Haus ist energetisch anders. So lassen sich auch keine pauschalen Angaben über die Kosten einer Komplettsanierung machen. I. d. R. werden die Kosten pro m 2 angegeben. Sie können je nach Baustoff, Montagesystem und Ist-Zustand des Gebäudes variieren.
Diese Zahlen hier sind Richtwerte und beziehen sich auf die jeweils günstigste Ausführung:
- Dachdämmung: ab 100 CHF/m 2
- Fassadendämmung: ab 30 CHF/m 2
- Dachbodendämmung: ab 25 CHF/m 2
- Kellerdeckendämmung: ab 18 CHF/m 2
- Fenster: ab 500 CHF pro Fenster ohne Montage
- Haustür: ab 300 CHF pro Tür ohne Montage
- Heizungsaustausch (Öl/Gas): ab 5'000 CHF
- Lüftungsanlage: ab 2'500 CHF ohne Wärmerückgewinnung; ab 5'000 CHF mit Wärmerückgewinnung
- Solarthermie: ab 12'000 CHF
Welche energetische Sanierungsmassnahme lohnt sich am meisten?
Energetisch zu sanieren lohnt sich bei einem Altbau eigentlich immer, wenn Du die Energieffizienz des Gebäudes erhöhen möchtest. Zusätzlich minderst Du dadurch Deine laufenden Energiekosten, lebst umweltfreundlicher und steigerst den Wert Deiner Immobilie. Welche Sanierungsmassnahmen sich am meisten lohnen, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie z. B. dem Ist-Zustand des Hauses, Deines Heizungs- oder Dämmsystems.
Eine Studie der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online besagt, dass die Fassadendämmung die höchsten Einsparungen bringt, dicht gefolgt von der Dachdämmung und dem Tausch der Heizungsanlage.
Welche Sanierungsmassnahme sich spezielle in Deinem Haus am meisten lohnen, kannst Du über den HORNBACH Energiespar-Rechner abfragen.
Wann lohnt sich eine Sanierung nicht mehr?
Ob sich eine energetische Sanierung für Dich lohnt, hängt i. d. R. von drei Faktoren ab:
1. Energieeinsparungen: Sind diese so gering, dass Du nicht mal mehr die Investitionskosten abdecken kannst, lohnt sich die energetische Sanierung für Dich nicht.
2. Investitionskosten: Wenn die Sanierungskosten bei mehr als 75 % der Investitionskosten für einen Neubau liegen, lohnt sich die Sanierung wirtschaftlich nicht mehr. Eine Ausnahme stellt der Erhalt von historischen Gebäuden dar.
3. Nutzungsdauer: Wenn Du das Gebäude nur noch kurze Zeit nutzt, lohnt sich die Sanierung eher nicht. Eine Ausnahme kann bestehen, wenn Du den Immobilienwert für einen Verkauf steigern möchtest.