AnleitungFundamentplatte bauen
Eine Fundamentplatte muss her für Dein kleines Holzhaus oder den Geräteschuppen? In dieser Videoanleitung der HORNBACH Meisterschmiede erklären wir Dir Schritt für Schritt, wie der Bau dieses Betonfundaments funktioniert und worauf Du dabei achten musst. Jetzt anschauen und loslegen!
Das brauchst Du
Planung
01Bevor Du das Fundament planst, musst Du Dich bei den zuständigen Ämtern erkundigen, ob Du Dein Bauvorhaben überhaupt nach Deinen Vorstellungen umsetzen darfst. Dazu gehören z. B. auch Zufahrtswege und die Abstände zu Nachbargrundstücken.
Wichtig kann auch der Sonnenverlauf sein. Wenn Du weisst, wo das Fundament entstehen wird, musst Du noch festlegen, wie lang, breit und tief es werden soll. Davon hängt die Materialmenge ab.
02Als Erstes wird die Fläche ausgemessen und abgesteckt. Gib ringsum noch 15 cm Arbeitsraum dazu. Spanne das Ganze mit einer Maurerschnur ab. Achte dabei auf den rechten Winkel, z. B. mit einem Bauwinkel. Miss zur Sicherheit noch die Diagonalen aus – sind sie gleich lang, dann haben alle Ecken 90°.
03Prüfe, ob der Boden Gefälle hat – setze dazu eine Richtlatte mit Wasserwaage waagerecht am höchsten Punkt des geplanten Fundaments an. Jetzt an jeder Ecke den Abstand zum Boden messen.
Der grösste gemessene Höhenunterschied ist im nächsten Arbeitsschritt wichtig, denn das Gefälle wird ausgeglichen, indem die Fundamentplatte bergseitig etwas versenkt wird. Talseitig steht sie etwas über. Entferne danach die Maurerschnüre.
Untergrund herstellen
04Markiere die Fundamentfläche entlang der Maurerschnur mit Markierungsspray.
05Je nach Grösse des geplanten Fundaments und vor allem je nach Bodenbeschaffenheit ist es sinnvoll, einen Minibagger auszuleihen. Hebe die ganze Fläche 30 cm tief aus. Prüfe nach dem Ausheben, ob der Fundamentgraben in allen Richtungen waagerecht ist.
06Verdichte den Boden im Fundamentgraben mit der Rüttelplatte, damit das Fundament später nicht absinkt.
07Fülle den Fundamentgraben erst einmal 10 cm hoch mit Schotter. Der restliche Schotter wird später in einer zweiten Lage eingefüllt und verdichtet, weil die meisten Rüttelplatten nur 10 cm Höhe schaffen. Verteile den Schotter gleichmässig mit einem Rechen.
08Verdichte den Schotter mit der Rüttelplatte. Wiederhole den Vorgang danach mit der zweiten Lage Schotter, sodass Du nach dem letzten Verdichten eine Schotterhöhe von insgesamt 15 cm erreichst
09Prüfe mit der Wasserwaage, ob die Fläche waagerecht ist.
Schalung bauen
10Jetzt wird die Schalung gebaut. Das ist ein Holzrahmen aus Schalbrettern, der genau so hoch ist wie später die Fundamentplatte. Schneide dazu die Schalbretter mit einer Kreissäge auf Mass – das Innenmass der Schalung entspricht der Fundamentgrösse, deshalb musst Du unbedingt die Stärke der Dielen mit einrechnen.
Bring die Bretter in Position und kontrolliere mit dem Maurerwinkel den rechten Winkel. Prüfe zur Sicherheit noch einmal, ob die Diagonalen gleich lang sind. Dann werden die Schalbretter von aussen zusammengenagelt.
11Bringe den Schalungsrahmen in Position und richte ihn mit der Wasserwaage aus. Mit Splitt kannst Du ein bisschen unterfüttern und stabilisieren. Jetzt musst Du präzise arbeiten, denn wenn der Rahmen schief ist, wird später auch das Fundament schief sein.
12Fixiere die Schalung ringsum von aussen mit Baustahl. Denn der Beton, den Du gleich einfüllst, ist sehr schwer und kann die Schalung auseinanderdrücken. Nach dem Fixieren wird zur Sicherheit noch einmal nachgemessen.
13Nun wird eine PE-Folie auf die Schotterschicht gelegt. Sie verhindert, dass der Beton später zu schnell trocknet. Sie muss so gross sein wie das Fundament plus 20 cm auf jeder Seite.
Schneide die Folie mit dem Cuttermesser zu, lege sie in den Fundamentrahmen und lass sie an den Rändern hochstehen.
Fundamentplatte betonieren
14Welche Eigenschaften der Beton erfüllen muss, hängt davon ab, was später auf dem Fundament errichtet werden soll. Denn das Mischungsverhältnis beeinflusst die Stabilität des Betons – man spricht dabei auch von Festigkeitsklassen. Die meisten Hersteller liefern dafür Vorgaben. Wir arbeiten in unserem Beispiel mit 4 Teilen Betonkies, 1 Teil Zement und etwa 1/2 Teil Wasser.
Starte den Mischer und fülle zuerst 2/3 der gesamten Wassermenge ein. Fülle anschliessend den Betonkies ein und zum Schluss den Zement. Nach und nach kommt das restliche Wasser dazu.
15Lasse alles 3 bis 4 Minuten gut durchmischen. Schalte den Mischer dann wieder aus und prüfe mit der Kelle die Konsistenz des Betons: Hat die Masse eine glänzende Oberfläche, ist der Beton perfekt.
Fülle jetzt eine 8 bis 10 cm dicke Schicht Beton in die Schalung und verteile ihn mit dem Rechen gleichmässig auf der Fläche.
16Die Fundamentplatte wird erst mit einer Bewehrung aus Stahlmatten richtig stabil. Brauchst Du mehrere Stahlmatten für Dein Fundament? Dann lege die Matten so ein, dass sie einander überlappen, und verbinde Sie mit Betonbindedraht.
Der Drillapparat hilft dabei. Der Beton muss den Stahl nachher komplett umschliessen, auch unten und an den Seiten.
17Fülle jetzt den restlichen Beton bis zur Oberkante der Schalung ein. Verteile wieder alles gut. Das gelingt am besten und bequemsten mit einem Innenrüttler: Durch dessen Vibration verteilt sich der Beton und die Luftblasen steigen auf und können entweichen.
18Ziehe die Betonoberfläche zum Schluss sauber ab. Die Richtlatte ist dafür perfekt geeignet.
Wichtig ist aber vor allem, dass das Werkzeug gerade ist und rechts und links auf der Schalung aufliegt.
19Lege eine Plane über das frisch betonierte Fundament und lass es durchtrocknen.
Ist die Lufttemperatur sehr hoch? Dann musst Du die Plane immer wieder von aussen bewässern, damit der Beton nicht zu schnell trocknet und später Risse bekommt.
20Es dauert 6 Tage, bis das Fundament genutzt werden kann. Die Schalung kannst Du bereits nach ein bis zwei Tagen entfernen.
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