Häckseln – das sind die Vorteile
Die beste Nachricht zuerst: Mit Häckslern sparst Du eine Menge Zeit, Geld und Anstrengung. Denn Du musst Deine Gartenabfälle nicht mehr umständlich mit dem Auto oder Anhänger zur Deponie fahren. Ab mit ihnen in den Häcksler und fertig. Das spart auch Platz in der Grünen Tonne, denn die Abfälle sind nicht mehr so sperrig.
Das Volumen der Pflanzenreste wird im Schnitt um 75% reduziert.
Neben dem praktischen Nutzen hat das Häckseln auch einen nachhaltigen Aspekt. Denn das gehäckselte Material kannst Du gleichzeitig zur umweltfreundlichen Kompostierung verwenden! Und der Kompost wiederum tut Deinem Gartenboden gut.
Welcher Häcksler ist der richtige für mich?
Es gibt grosse Qualitäts- und Preisunterschiede bei Gartenhäckslern. Sie lassen sich folgt unterteilen:
- Wechselstromgeräte mit 220 Volt
- Starkstromgeräte mit 380 Volt
- Häcksler mit Benzinmotor
Welche Art von Häcksler für Dich die richtige ist, hängt von einigen Faktoren ab. Wenn Du z. B. einen einfachen Ziergarten hast, genügt meist ein Wechselstromgerät für die anfallenden Arbeiten. Als Hobbygärtner mit grossem Garten und als Hobby-Obstbauer brauchst Du eher ein Starkstromgerät oder einen Häcksler mit Benzinmotor, damit Du nicht vom Stromanschluss abhängig bist.
Leisehäcksler
Zu den Leisehäckslern gehören Walzenhäcksler und Turbinenhäcksler.
Walzenhäcksler:
Er ist mit einem Walzenschneidwerk ausgestattet, auch Messerwalze oder Fräswalze genannt. Bei diesem Schneidwerkzeug wird das Schnittgut zwischen der Walze und einer Gegenplatte zerquetscht. Dabei werden die Fasern aufgebrochen, wodurch das Häckselgut schnell verrottet. Walzenhäcksler sind mit einem Rückwärtsgang ausgestattet, was bei einer Blockade von Vorteil ist. Pluspunkt: Durch die Walze entstehen keine Rotationsbewegungen wie bei Messerhäckslern. Dadurch sind die Walzenhäcksler sehr leise.
Turbinenhäcksler:
Sie arbeiten mit einer Messerturbine. Das ist eine konische Walze mit mehreren scharfen Hackmessern. Diese Häckslermodelle eignen sich für weiches und hartes Häckselgut. Der rückstossfreie Selbsteinzug arbeitet besonders leise und erreicht trotzdem einen hohen Materialdurchsatz.
Beide Häcksler eignen sich vor allem für abgelagertes Schnittgut, bei frischem kann die Schneideinrichtung blockieren.
Messerhäcksler
Sie arbeiten mit einer Messerscheibe. Eine mit Messern besetzte Schwungscheibe zerkleinert das Hackgut, ein in der Mitte angebrachter Messerkranz hackt dünne Zweige, Laub und Stängel klein. Dieser Häcksler eignet sich optimal für frisches Schnittgut. Bei abgelagertem Schnittgut wird der Häcksler sehr laut und der Verschleiss ist grösser.
Beim Häckseln mit dieser Technik entstehen flache und dünne Holzscheiben, die langsamer verrotten als gewalztes Schnittgut. Die Scheibchen eignen sich gut zum Mulchen.
Diese Geräte sind laut. Trage deshalb einen Gehörschutz, wenn Du damit arbeitest.
Sicherheit geht vor beim Häckseln
Häcksler arbeiten mit sehr scharfen Messern oder Walzen. Die können nicht nur Äste zerkleinern sondern auch Finger und Hände. Beachte unsere Sicherheitshinweise damit die Arbeit ohne Verletzungen geschafft wird.
- Der Einfülltrichter muss hoch oder schmal sein, damit der Arm beim Einfüllen des Gartenabfalls nicht in die Nähe des Schneidwerks kommt.
- Achte beim Kauf auf eine kurze Messernachlaufzeit.
- Der Wiederanlaufschutz verhindert, dass z. B. nach einem Stromausfall der Häcksler sofort weiter läuft. Er ist mittlerweile Standard, genau wie der automatische Motorstopp und der Überlastungsschutz.
- Stelle den Häcksler immer stabil auf.
- Lies vor dem ersten Gebrauch sorgfältig die Gebrauchsanweisung.
- Warte nach dem Einschalten die volle Drehzahl ab und fülle erst dann das Material ein.
- Zieh sofort den Stecker, wenn der Häcksler verstopft ist und beseitige erst dann die Störung.
- Verlängerungskabel müssen für den Einsatz im Freien geeignet und auf die Leistung des Gerätes abgestimmt sein.
- Halte Kinder auf jeden Fall vom Häcksler fern.
- Trage grundsätzlich Arbeitskleidung und Arbeitsschutz, wie Handschuhe, Helm mit Gesichtsschutz, Schutzbrille, festes Schuhwerk und Gehörschutz.
Was kann ich häckseln und was nicht?
Ein leistungsstarker Häcksler ist ein wahrer Allesfresser in Deinem Garten. Äste, Strauchschnitt, Pflanzenreste, verblühte Sommerpflanzen, Heckenschnitt, Laub, all das kannst Du ohne Bedenken hineingeben und er zerkleinert es problemlos. Also fast alle Gartenabfälle und jegliches Schnittgut.
Dabei wird unterschieden zwischen weichem und hartem Schnittgut. Hartes ist alles was Äste beinhaltet und weiches sind vor allem die Reste von verblühten Pflanzen oder auch von Obst und Gemüse. Häcksler können beides verarbeiten.
Was natürlich auf keinen Fall in den Häcksler darf sind Steine oder Reste von Bauschutt. Sie zerstören die Schneideinrichtung oder sogar das ganze Gerät. Auch Kunststoff lässt Du besser draussen. Er tut dem Häcksler nicht gut und Du verunreinigst dadurch das Häckselgut. Es kann also nicht mehr auf den Kompost oder in die Bio-Tonne.
Auch zu dicke Äste oder kleinere Baumstämme sind nichts für den Häcksler. Die schafft er nicht. Die sind ein Fall für die Kettensäge.
So pflegst und wartest Du Deinen Häcksler
Wenn Du von Deinem Gartenhäcksler lange etwas haben willst, solltest Du die Pflege und Wartung nicht zu kurz kommen lassen.
- Wichtig: Bei Walzenhäckslern muss die Andruckplatte regelmässig nachgestellt werden, sonst häckselt die Maschine mit der Zeit nicht mehr richtig! Schau dafür bitte in die Bedienungsanleitung Deines Modells.
- Bei Messerhäckslern müssen die Schneidmesser regelmässig von einem Fachmann geschliffen und bei Bedarf ausgetauscht werden. Sorge auch dafür, dass die Messer mit etwas Öl oder Pflegespray geschmiert werden.
- Ist Dein Häcksler dreckig, spritze ihn auf keinen Fall mit Wasser ab, da das Schneidwerk rosten kann.
- Beachte die Pflegehinweise des Herstellers in der Betriebsanleitung. Dort stehenauch die Intervalle für die Wartung.
Wenn Du Dir den Gerätecheck nicht selbst zutraust, bist Du gut beraten, Dich an einen Fachmann zu wenden!
Darum lohnt sich das Kompostieren
Das schwarze Gold – so wird Kompost unter Gärtnern gerne genannt. Und das auch völlig zu Recht. Denn die Humuserde sorgt nicht nur für lockeren Boden, der Wasser und Nährstoffe besser speichern kann, Du kannst oft sogar auf zusätzlichen Dünger und im besten Fall auf eine Biotonne verzichten. Das spart Geld.
So funktioniert die Kompostierung
In Deinem Komposthaufen tummeln sich Würmer, Insekten, Bakterien und Mikropilze, die die organischen Abfälle in mehreren Phasen in Humus umwandeln. Diese Umwandlung von Pflanzenresten in Erde nennt sich übrigens Kompostrotte. Und beim Rotteprozess geht es heiß her:
Dein Komposthaufen kann dabei phasenweise bis zu 70 Grad erreichen.
Wie lege ich Kompost richtig an?
Entscheidend ist der richtige Standort für Deinen Komposthaufen. Suche einen Platz im Halbschatten, der windgeschützt, aber nicht windstill ist. Dein Komposthaufen sollte nicht auf Beton stehen, sondern auf einem unversiegelten Boden, damit nützliche Lebewesen ihren Weg in Deinen Kompost finden. Denke an genügend Abstand zu Deinen Nachbarn.
Tipp: Hasendraht hält Nager fern
Um Mäuse und Ratten fernzuhalten, lege Hasendraht auf dem Boden Deines Komposthaufens aus. Die Maschen sollten gross genug sein, dass nützliche Lebewesen wie Regenwürmer durchpassen, Mäuse und Ratten aber keine Chance haben.
Der passende Komposter für Dich
Es gibt verschiedene Arten, eine sogenannte Kompostmiete anzulegen:
- Komposthaufen
- Holzkomposter oder Metallkomposter
- Thermokomposter
Thermokomposter sind in der Regel doppelwandig konstruiert und halten die Wärme während der Kompostrotte deutlich besser. Im Gegensatz zu einer offenen Kompostmiete sorgt das geschlossene System schneller für Komposterde. Die kann dann einfach aus einer Entnahmeklappe geschaufelt werden.
Allerdings sind die Tonnen für grosse Gärten oft zu klein und Du musst die Gartenabfälle vor dem Einfüllen zerkleinern und sehr genau auf die richtige Schichtung achten – das macht mehr Arbeit als eine offene Kompostmiete.
So schichtest Du Deinen Kompost
Die unterste Schicht Deines Komposthaufens besteht aus zerkleinertem Baumschnitt und Heckenschnitt. Diese Schicht sorgt dafür, dass Wasser ablaufen kann und für eine bessere Durchlüftung. Weiter geht’s, immer in Schichten: Rasenschnitt, Laub und kleinere Äste bilden die zweite Schicht. Die dritte Schicht besteht aus Gartenresten und Küchenabfällen. Um dem Komposthaufen den Start zu erleichtern, kannst Du etwas reifen Kompost dazu geben. Damit bringst Du die ersten Mikroorganismen an den Start.
Was kommt auf den Kompost?
Welche organischen Abfälle Du auf Deinen Komposthaufen werfen kannst und was Du unbedingt vermeiden solltest, zeigt Dir unsere Tabelle:
Das darf auf den Kompost | Das sollte nicht auf den Kompost |
---|---|
|
|
Komposthaufen regelmässig umsetzen
Dein Komposthaufen braucht Pflege. Dazu gehört, den Komposthaufen regelmässig umzusetzen. Das bedeutet: Du schichtest Deinen Kompost um, um eine gute Durchlüftung sicherzustellen. Das ist wichtig für die Mikroorganismen.
Setze Deinen Kompost nach 3 Monaten um, danach in regelmässigen Abständen.
Du kannst den Komposthaufen entweder im gleichen Behälter umschichten oder Du füllst den Kompost in einen zweiten Behälter um.
Jeder Komposthaufen ist anders
Dein Komposthaufen. Deine Regeln. Was das bedeutet? Jeder Komposthaufen ist anders, es gibt keine Standardlösungen. Denn es kommt darauf an, welche organischen Abfälle Du auf den Kompost wirfst, wie der Standort Deines Komposthaufens ist und wie viel Niederschlag fällt. Probier aus, was bei Dir die besten Ergebnisse bringt!
Rohkompost und Reifekompost
Nach 3 bis 5 Monaten Kompostierung spricht man von Rohkompost. Er ist etwas grober als Reifekompost und enthält viele Lebewesen, in geringerem Ausmass auch schon etwas Humus. Rohkompost eignet sich ideal zum Mulchen von Sträuchern und Bäumen. Im Gegensatz zu Reifekompost wird er locker auf die obere Bodenschicht aufgetragen und nicht eingearbeitet.
Reifekompost entsteht nach ca. 1 bis 2 Jahren, wenn der Rohkompost grösstenteils verrottet ist. Im Unterschied zum Rohkompost ist Reifekompost feinkörnig, es sind keine Strukturen mehr zu erkennen. Er hat zwar einen geringeren Düngewert als Rohkompost, ist aber reich an Auxinen, die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten schützen und das Wachstum anregen. Daher eignet er sich ideal als Gartenerde.
So entsteht Reifekompost
Zusatzstoffe für Deinen Komposthaufen
Um den Reifeprozess zu fördern, kannst Du auf Kompostbeschleuniger zurückgreifen. Hornmehl sorgt für Stickstoff, während Algenkalk und Gesteinsmehl Mineralstoffe und Spurenelemente beisteuern. Stein- und Algenmehl versorgen den Komposthaufen ebenfalls mit Spurenelementen und binden Gerüche.
Wurmkiste für die Wohnung
Du hast keinen Platz im Garten oder nur einen Balkon und möchtest trotzdem nicht auf Komposterde verzichten? Dann ist eine Wurmkiste – auch Wurmkomposter genannt – vielleicht genau das richtige für Dich.
In einer Wurmkiste leben Bakterien, Pilze und Kompostwürmer. Gemeinsam zersetzen sie Deinen Biomüll – und produzieren dabei Wurmtee und Wurmkompost.
Wurmtee verdünnen
Verdünne den Wurmtee in einem Verhältnis von 1:10 mit Wasser und nutze die Mischung zum Giessen Deiner Pflanzen. Sie werden es Dir danken!
Die Wurmkiste kann im Frühjahr und Herbst vor Regen geschützt entspannt auf Deinem Balkon stehen. Im Sommer wird es den Würmern allerdings zu heiss, im Winter zu kalt. Bei Temperaturen zwischen 15°C und 25°C fühlen sich Deine tierischen Mitbewohner besonders wohl.
Natürlich kannst Du die Wurmkiste auch ganzjährig in der Küche stehen lassen. Bei richtiger Handhabung stinkt die Wurmkiste nicht, sondern riecht angenehm nach Waldboden.
Die Kompostwürmer und Mikroorganismen kümmern sich um einen Grossteil Deiner Bioabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Pflanzenreste, Kaffeesatz, Teebeutel und Eierschalen. Das sollte 80 % ihres Futters ausmachen. Die restlichen 20 % bestehen aus Zeitungspapier und Karton. Saures Obst, Milchprodukte, gekochte Essenreste, Fleisch oder Fisch sind allerdings nichts für die Würmer.
Je nach Grösse Deiner Wurmkiste verwerten Deine Mitbewohner bis zu 200 Liter Biomüll pro Jahr. Das kann bis zu 30 Liter Wurmkompost ergeben!