Bewehrte L-Steine (Winkelstützen) brauchen für eine frostfreie Gründung ein 80 cm tiefes Fundament auf tragfähigem Baugrund. Der Fuss der Winkelstütze muss nach dem Setzen unterhalb des späteren Bodenniveaus sein; das Fundament muss vor und hinter den Winkelstützen 20 cm breiter sein als der Fuss – das ist bei einer Grenzbebauung nicht immer möglich.
Hangsicherung
Nicht immer ist ein Garten ebenerdig. Wir zeigen Dir, wie Du Böschungen und Hänge mit Pflanzringen und Winkelstützen befestigen kannst.
Das brauchst Du
Hangsicherung mit Winkelstützen
Fundament vorbereiten
Belastungssituationen beachten
Winkelstützen dürfen nur für solche Belastungssituationen verwendet werden, für die sie vorgesehen sind. Im Garten- und Landschaftsbau sind dies üblicherweise die sogenannten Lastfälle 1, 2 und 3. Details zur Auswahl der geeigneten Stützen findest Du im Datenblatt des Herstellers. Halte Dich auch beim Setzen der Winkelstützen an die Vorgaben des Herstellers.
Typischer Aufbau
Wie Du das passende Fundament herstellst, zeigen wir Dir in der Anleitung Streifenfundament bauen.
Winkelstützen ausrichten
Die Winkelstützen müssen später parallel und waagerecht ausgerichtet werden. Spann dazu genau waagerecht eine Schnur in der passenden Höhe.
Ist das Fundament fertig gegossen und sauber? Dann wird im nächsten Schritt die Bettungsschicht hergestellt; unmittelbar danach werden die Winkelstützen gesetzt. Mische den Garten- und Landschaftsbaubeton erdfeucht an – am besten mit einem Rührwerk in einem runden Mörtelkübel. Bringe den Beton anschliessend auf das Fundament auf und ziehe ihn eben ab.
Winkelstützen setzen
Trage bei den nächsten Arbeitsschritten zu Deiner Sicherheit einen Schutzhelm, Sicherheitsschuhe und Arbeitshandschuhe. Die Winkelstützen sind sehr schwer und werden deshalb üblicherweise mit einem Bagger gesetzt. Dazu wird an der Winkelstütze eine Transportschlaufe angeschraubt; sie wird anschliessend in den Kettenhaken des Baggers eingehängt. Wie die Schlaufe an der Stütze verschraubt wird, ist von deren Hersteller abhängig und deshalb dem Datenblatt zu entnehmen. Achte immer auf eine sichere Befestigung!
Hebe die Winkelstütze vorsichtig an und schwenke sie bis zu ihrer endgültigen Position.
Setze die Winkelstütze vorsichtig ab ...
… und richte sie dabei an der gespannten Schnur aus. Sitzt die Stütze nicht in der richtigen Höhe? Dann hebe sie noch einmal an korrigiere die Bettung darunter, bis die Stütze richtig steht. Die Transportschlaufe bleibt danach für die nächsten Arbeitsschritte an der Stütze.
Winkelstützen werden üblicherweise mit einem Abstand von 5 bis 10 mm zueinander aufgestellt. Das verhindert Beschädigungen beim Aufstellen sowie Spannungen durch Temperaturschwankungen und gleicht Masstoleranzen aus. Den richtigen Abstand für Deine Winkelstützen kannst Du dem Datenblatt des Herstellers entnehmen. Der Fuss der Winkelstützen ist etwas schmaler als ihr aufrechter Teil. Dadurch lässt sich die Stütze besser in die Bettungsschicht einbetten und die Erde später leichter verfüllen. Auch kleine Korrekturen am Mauerverlauf sind so möglich.
Steht die Winkelstütze sauber ausgerichtet an ihrem Platz? Dann löse nun die Verschraubung der Transportschlaufe – Schlaufe und Schraube brauchst Du anschliessend für die nächste Stütze. Verschliesse das offene Gewinde mit einer Abdeckschraube aus Edelstahl oder klebe einen Verschlussstopfen aus Beton ein – die richtige Vorgehensweise für Deine Winkelstützen steht im Datenblatt des Herstellers.
Fertigstellung
Damit keine Erde durch die Fugen zwischen den Winkelstützen dringen kann, werden die Fugen mit 25 cm breiten Bitumen-Mauerabsperrbahnen abgedichtet. Fixiere die Bahnen mit Montagekleber auf den Stützen. Zwischen den Winkelstützen und der Hinterfüllung darf kein Wasser stehen bleiben; auch dürfen sich dort keine Frostlinsen bilden. Deshalb wird dazwischen eine Filterschicht eingebaut, z. B. aus Drainagekies. Zum Hinterfüllen eignen sich Kies-Sand-Gemische oder Schotter 0/45.
Varianten mit Ecken
Auch Ecken lassen sich mit Winkelstützen herstellen. Je nach Hersteller stehen Eckteile mit 90°-Winkel, aber auch solche mit 135°-Winkel zur Verfügung. Wird eine Ecke im rechten Winkel (90°) aus zwei 135°-Eckteilen gebaut, lässt sich der Mauerverlauf an solchen Ecken leichter korrigieren. Eine Ecke mit stumpfem Winkel wird aus einem Eckteil mit 135°-Winkel gebaut. Verstärke die Eckbereiche, indem Du sie grosszügig mit Beton verfüllst.
- 90°-Ecke (rechter Winkel) aus zwei Eckteilen mit je 135°
- Ecke mit stumpfem Winkel aus einem Eckteil mit 135°
Hangsicherung mit Pflanzringen
Fundament herstellen
Um eine dauerhafte Hangbefestigung herzustellen, ist ein geeignetes Fundament notwendig. Spanne eine Schnur, um den Fundamentverlauf festzulegen.
Loch ausheben
Decke die Böschung mit Brettern ab, um ein Nachrutschen der Erde zu verhindern. Hebe für eine Mauerhöhe bis 100 cm die Erde ca. 40 cm tief aus. Hinweis: Wähle die Fundamenttiefe so, dass die unterste Steinreihe wenigstens zur Hälfte im Erdreich ist.
Hanghöhe beachten
Grundsätzlich gilt: Je höher die Hangbefestigung sein soll, desto grösser muss die Wandneigung sein. Die Hinterfüllung muss aus frostsicherem Material erfolgen und sollte lagenweise eingebaut und standfest verdichtet werden. Beispiel Pflanzring gross (Mauerbreite 48 cm): Bei einer Böschungsneigung von 60° sollte die Wand maximal 3,00 m hoch sein, bei 70° Böschungsneigung nur 1,75 m.
Frostschutz verfüllen
Fülle dann eine Frostschutzschicht ein, die auf eine Höhe von 30 cm verdichtet wird. Danach kommt eine 10 cm dicke Schicht erdfeuchter Beton. Bei Mauerhöhen über 100 cm hebst Du die Erde 80 cm aus und füllst auf die Frostschutzschicht eine mindestens 20 cm dicke Schicht Beton.
Beton aufbringen
Fülle den Beton kurz vor dem Setzen der Pflanzringe auf. Bringe nur so viel Beton an einem Stück ein, wie Du Pflanzringe setzen kannst. Der Beton muss beim Setzen der Pflanzringe noch erdfeucht sein.
Beachte immer die Vorgaben des jeweiligen Herstellers. Diese können von den hier gezeigten Beispielen abweichen.
Lege zuerst den genauen Verlauf der ersten Steinreihe mit einer gespannten Maurerschnur fest. Bei Pflanzringen mit Einbuchtung setzt Du den ersten Pflanzring so, dass die Einbuchtung am Beginn der Steinreihe ist. So kannst Du den Richtungsverlauf der nachfolgenden Steine jederzeit korrigieren. Den Pflanzring mit dem Gummihammer etwas in die Betonschicht einklopfen und mit der Wasserwaage waagerecht ausrichten.
Einen weiteren Pflanzring mit der Einbuchtung ansetzen. Halte hier und bei allen weiteren Steinen einen Abstand von 5 mm ein. Dieser Abstand ist wichtig, um Fertigungstoleranzen auszugleichen.
Kies einfüllen
Fülle die unterste Steinreihe dann zu 1/3 mit Kies. Das ist notwendig, um bei Staunässe Frostschäden zu vermeiden. Um Staunässe in der Hinterfüllung zu vermeiden, können kleine Entwässerungsnuten an mehreren Stellen vorgesehen werden.
Leichter geht's mt einer Versetzhilfe
Das Setzen von Pflanzringen braucht keine schweisstreibende Arbeit zu sein, wenn mit den richtigen Werkzeugen, Materialien und Hilfsmitteln gearbeitet wird. Arbeite mit kleinen Steinabmessungen. Diese haben ein durchschnittliches Gewicht von 13 bis 15 kg und können somit problemlos von einer Person transportiert werden.
Bei grösseren Steinabmessungen kann eine sog. Versetzhilfe wertvolle Dienste leisten. Dieses Tragegestell ermöglicht ein leichtes Transportieren und Setzen der Steine durch zwei Personen. Trage zur eigenen Sicherheit immer geeignete Arbeitshandschuhe.
Die Hinterfüllung erfolgt aus frostsicherem Material.
Da die nachfolgenden Steinreihen in der Regel nach hinten versetzt sind und auf der Hinterfüllung aufliegen, muss diese verdichtet werden.
Die verbleibende Höhe in den Pflanzringen wird mit Gartenerde gefüllt.
Nun eine weitere Steinreihe mit einem Versatz in der verfügbaren Neigung nach hinten aufsetzen und die Hinterfüllung sowie die Füllung in den Pflanzringen einbringen. Arbeite Reihe für Reihe nach oben.