Bereite den Raum vor, indem Du so viele Möbelstücke wie möglich aus dem Zimmer räumst. Decke den Boden vollflächig mit Abdeckpapier oder Malervlies ab. Diese Abdeckmaterialien sind robuster als Folie und Du kannst darauf besser mit einer Leiter oder einem kleinen Rollgerüst arbeiten. Klebe die Wandflächen unterhalb der Decke und die übrigen Möbel mit Folienband ab, damit auch sie sauber bleiben. Fest installierte Beleuchtungen muss ein Fachmann entfernen und auch später wieder anschliessen.
Holzdecke streichen
Dunkle Holzedecken wirken bedrückend. Du musst sie aber nicht gleich rausreissen und eine neue Decke einziehen. Schwing die Lackrolle und verpass ihr einen hellen Anstrich – dann wirkt der Raum gleich viel offener und freundlicher. Wir zeigen Dir, wie‘s geht!
Beachte, dass gewachste oder geölte Hölzer nicht deckend gestrichen werden können.
Das brauchst Du
Planung und Vorbereitung
Ist die Lackschicht auf der Holzdecke unschön, schlecht verarbeitet oder porös? Dann entferne sie vollständig, am besten mit einem Universalabbeizer. Trage den Abbeizer dazu mit einem Abbeizpinsel auf und lass ihn 15 Minuten bis 4 Stunden einwirken. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, kannst Du die Fläche mit Folie abdecken und die Raumtemperatur erhöhen. Entferne die alte Lackschicht anschliessend mit einem Spachtel. Entferne die verbliebenen, getrockneten Lackrückstände mit Schleifpapier oder einem Exzenterschleifer.
Schleife eine unbehandelte, noch nicht gestrichene Holzdecke leicht an, damit der nachfolgende Anstrich besser haftet. Entferne anschliessend den Schleifstaub gründlich mit einer Abstaubbürste oder einem Staubbindetuch.
Hat das Holz Löcher, Kratzer oder Unebenheiten? Die lassen sich mit Universalspachtelmasse verspachteln. Die Trockenzeit der Spachtelmasse beträgt ca. 2 Stunden pro mm Spachteldicke. Schleife die trockenen Spachtelstellen mit feinem Schleifpapier glatt. Der Untergrund muss für den nachfolgenden Grundieranstrich trocken, tragfähig, fettfrei und sauber sein – vor allem frei von trennenden Substanzen.
Arbeitsschritte
Vorgetönte Grundierung
Wenn Du eine vorgetönte Grundierung verwendest, wird der Farbauftrag intensiver. Es stehen verschiedene gefärbte Grundierungen passend zu Deinem Lackauftrag zur Verfügung.
Der erste Anstrich ist die Grundierung. Für dunkles Holz verwendet man Vorstreichfarbe oder Isolierfarbe, für helles Holz Acryl-Multigrund. Rühr die Grundierung vor dem Verarbeiten gut auf – sie wird nicht verdünnt. Beim Streichen mit dem Pinsel kannst Du die Farbe direkt aus der Farbdose aufnehmen; beim Rollen mit dem Lackierroller wird die Farbe in eine Farbwanne gegeben und von dort mit dem Roller aufgenommen.
Die Farbe darf während des Streichens nicht trocknen – diese Arbeitsweise nennt man «nass-in-nass». Dadurch werden Ansätze vermeiden, die man sehen würde, sobald die Farbe getrocknet ist. Deshalb ist es sinnvoll, immer nur drei Bretter zu bearbeiten.
Streiche zuerst die Ecken sowie die Vertiefungen an den Stosskanten der Nut- und Federbretter. Trage anschliessend sofort …
… die Grundierung mit einem Lackierroller auf die Flächen dazwischen auf – immer in Richtung der Holzmaserung. So wird die ganze Decke grundiert. Reinige die Werkzeuge anschliessend gründlich, damit Du sie auch für den Lack verwenden kannst. Lass die Grundierung nun trocknen: Acryl Multigrund benötigt 12 Stunden Trocknungszeit, Vorstreichfarbe 24 Stunden.
Wenn die Grundierung durchgetrocknet ist, wird die Anstrichfläche mit feinem Schleifpapier leicht angeschliffen – auch hierbei immer in Richtung der Holzmaserung arbeiten. Entferne den Schleifstaub danach gründlich mit einer Abstaubbürste oder einem Staubbindetuch.
Im dritten Schritt wird farbiger oder weisser PU-Buntlack aufgetragen – auch wieder nass-in-nass. Rühre den Lack dazu mit einem Rührholz gut auf – er wird nicht verdünnt. Streiche zuerst wieder die Vertiefungen zwischen den ersten drei Brettern und rolle danach sofort den Lack auf die Flächen dazwischen auf. So vermeidest Du sichtbare Farbansätze. In dieser Reihenfolge geht es weiter, bis die gesamte Fläche ihren ersten Lackauftrag hat. Reinige das Werkzeug anschliessend gründlich unter fliessendem Wasser und lass den Lack 12 Stunden trocknen. Wenn die erste Lackschicht trocken ist, kannst Du die Fläche wieder leicht anschleifen. Anschliessend den Schleifstaub restlos entfernen und die zweite Lackschicht genauso auftragen wie die erste. So erhältst Du ein perfektes Ergebnis.
Entferne zum Schluss alle Abdeckfolien und die Bodenabdeckung. Danach die Beleuchtung vom Fachmann anschliessen lassen und alles wieder einräumen. Fertig.