Ein Kiesweg mit dem gezeigten Aufbau ist hoch belastbar. Mit Palisaden als Randeinfassung kannst Du den Weg in Kurven anlegen. Für einen geraden Wegverlauf reichen Randsteine als Einfassung. Kieswaben verhindern, dass der Kies später beim Begehen des Weges zur Seite rutscht. Und mit Kieswaben kann die Fläche auch mit dem Pkw befahren werden. Möchtest Du diese Vorteile nutzen? Dann verwende Kieswaben für den Aufbau. Wir setzen noch Terrassenplatten zwischen die Waben, um das Gesamtbild aufzulockern.
Kiesweg anlegen
Lass ihn durch Deinen Garten schlängeln, wie es Dir beliebt: den Kiesweg. Wie Du Dir diesen Klassiker in Deinen Garten rieseln lässt, zeigen wir Dir in dieser Anleitung als einfache Variante und als Version mit Platten für Fortgeschrittene, wenn Du die Herausforderung suchst.
Das brauchst Du
Kiesweg anlegen mit Platten
Verlauf mit Kieselsteinen markieren
Beim Planen eines Gartenweges ist es sinnvoll, den Verlauf zuvor mit Kieselsteinen o. Ä. zu markieren. Eine solche Markierung lässt sich leicht korrigieren.
Vorbereitung
- Beton
- Palisaden
- Unkrautvlies
- Frostschutz, 8 cm
- Splitt, 4 cm
- Terrassenplatte
- Kieswabe (3 cm) mit Kies
Beispielabmessungen: A: 100 cm, B: 10 cm, C: 40 cm, D: 5 cm, E: 45 cm, F: 30 cm, G: 140 cm
Wenn die Planung abgeschlossen ist, kann der Wegverlauf mit Markierungsspray auf dem Boden aufgesprüht werden. Dann bleibt die Markierung auch nach dem ersten Spatenstich sichtbar. Diese Markierung gilt vorerst nur für den Bereich innerhalb der Randeinfassung. In unserem Beispiel gibt eine Treppe zum Kiesweg die Breite des Weges vor.
Sorge zuerst für einen sicheren Zufahrtsweg für die Dauer der Arbeiten. Pflanzen, die den Bau des Weges behindern, solltest Du umsetzen. Auf die Treppe wird eine Rampe aus Baudielen oder Brettern gebaut. Verschraube die Bretter mit Kanthölzern, damit sie nicht von den Stufen rutschen; so kann auch schweres Material darüber transportiert werden.
Auskoffern
Für den Unterbau aus Frostschutz und Splitt wird die Erde innerhalb der Markierung 15 cm tief ausgehoben. Locker sie vorher mit einer Hacke auf, damit sie sich leichter abheben lässt. Verwahre einen Teil der ausgehobenen Erde, um später die Gräben damit aufzufüllen. Während des Aushebens musst Du regelmässig die Tiefe prüfen. Lege dazu eine Latte quer über den Aushub. Soll der Weg waagerecht verlaufen? Dann muss auch die ausgehobene Fläche waagerecht sein. Soll der Weg Gefälle haben? Dann wird auch der Aushub mit diesem Gefälle angelegt. Die Schichten aus Frostschutz und Splitt müssen überall gleichmässig dick sein.
Trage für den folgenden Arbeitsschritt eine Schutzbrille und Gehörschutz! Entferne störende Betonreste z. B. von Stufe und Randstein mit dem Bohrhammer. In diesem Beispiel müssen auch überstehende Randsteine gekürzt werden, damit die Palisaden bis zur Stufe gesetzt werden können. Lässt sich der Randstein nicht komplett durchtrennen? Dann schneide einen Keil heraus und schlage den Überstand mit dem Fäustel ab.
Die Randeinfassung braucht ein Fundament; dafür wird auf jeder Seite ein Graben ausgehoben. Addiere zur Breite der Palisade einen Arbeitsraum von 10 cm. Im Abstand dieses Wertes, in unserem Fall 20 cm, wird aussen auf beiden Seiten des Weges eine Linie markiert. Daraus ergibt sich in unserem Beispiel eine Gesamtbreite von 140 cm.
Hebe die beiden Gräben für die Fundamente 45 cm tief aus, gemessen von der ursprünglichen Bodenhöhe. Bei einer Palisadenhöhe von 40 cm und 10 cm Fundamenthöhe unter den Palisaden reicht die Einfassung später 5 cm über den angrenzenden Boden.
Palisaden setzen
Die Palisaden werden an einer Maurerschnur exakt ausgerichtet. Schlage dazu Schnureisen oder Latten in die Erde.
Richte die Schnur vorerst auf Höhe des Bodens aus und prüfe die Tiefe des Grabens an mehreren Stellen.
Für die Kurven brauchst Du weitere Schnureisen. Wenn alle Schnureisen gesetzt sind, wird die Schnur 5 cm nach oben geschoben; dabei hilft eine Markierung, z. B. mit Kreppband. In dieser Höhe werden später die Palisaden ausgerichtet. Prüfe abschliessend, ob die Schnur waagerecht ist bzw. das gewünschte Gefälle hat.
Die Palisaden werden in Trockenbeton gesetzt. Mische den Beton erdfeucht an, sodass er noch plastisch steif ist und nicht von der Kelle abrutscht. Die Ergiebigkeit pro Sack steht auf dem Datenblatt des Herstellers oder auf der Verpackung. Mische immer nur Beton für eine Strecke von zehn Palisaden an.
Beginne auf einer Seite des Weges und stelle diese Seite fertig, bevor Du mit der zweiten Seite beginnst. Füll den Beton so hoch in den Graben, dass bis zur gespannten Schnur 38 cm verbleiben. So können die 40 cm hohen Palisaden 2 cm tief in den Beton eingeschlagen werden. Lege zum einfachen Abmessen eine Kelle auf den Beton und stell den Zollstock darauf.
Nun werden die ersten Palisaden gesetzt; in unserem Beispiel beginnen wir an der Treppe. Setze die Palisaden auf dem Beton auf und schlage sie mit dem Gummihammer soweit in den Beton, bis sie oben mit der Schnur bündig sind. Bei Gefälle werden die Palisaden auch senkrecht eingeschlagen, aber am niedrigsten Punkt der Schnur ausgerichtet. Dadurch stehen die Palisaden bei Gefälle in der Höhe versetzt zueinander. Prüfe nach jeder Palisade mit der Wasserwaage, ob die Schnur noch waagerecht verläuft bzw. das richtige Gefälle hat.
Seitlich der Palisaden wird so viel Beton beigefüllt, bis die Palisaden zu 1/3 im Beton stehen. Verdichte den Beton mit einer Latte, sodass die Luft entweichen kann. Glätte ihn abschliessend mit der Kelle zu einem Keil.
Prüfe den Verlauf der Palisaden auch an geraden Strecken; lege dazu seitlich eine Richtlatte oder eine lange Wasserwaage an. Ist die Randeinfassung auf der ersten Seite fertiggestellt? Dann reinige sofort alle Palisaden mit Wasser, die vom Beton verschmutzt wurden – denn ausgehärteten Beton bekommt man nicht mehr ab.
Ist die Randeinfassung der ersten Seite fertiggestellt? Dann spanne die Schnur auf der gegenüberliegenden Seite in gleicher Höhe. Verläuft die Schnur in einer Kurve neben den Palisaden? Dann schlage weitere Schnureisen ein und spanne zusätzliche Schnüre.
Der Abstand zwischen den Palisaden muss überall gleich sein; prüfe das mit einer Schablone, die Du aus einer Latte zuschneidest. In unserem Beispiel ist die Schablone 100 cm lang. Richte die Schablone für jede neue Palisade so aus, dass sie von aussen auf den (gedachten) Mittelpunkt des Kurvenradius zeigt. Auf geraden Strecken wird der Verlauf der Palisaden auch auf dieser Seite mit Richtlatte oder Wasserwaage geprüft.
Ist die Randeinfassung auch auf dieser Seite fertiggestellt? Dann reinige, wie zuvor, sofort alle Palisaden. Reinige anschliessend alle Werkzeuge. Der Beton muss jetzt aushärten.
Untergrund herstellen
Fülle die Gräben aussen und innen mit der Erde vom Aushub auf. Reinige anschliessend den Untergrund zwischen den Palisaden und verlege das Unkrautvlies bis über die Randeinfassung. Die Überstände werden später über dem Splittbett abgeschnitten. Benötigst Du mehr als ein Vlies? Dann verlege sie so, dass die Enden überlappen.
Schütte auf das Unkrautvlies eine 8 cm dicke Schicht Frostschutzmaterial – bis 12 cm unter die Palisadenoberkante. Verteile das Material gleichmässig auf der Fläche.
Trage bei diesem Arbeitsschritt den Gehörschutz! Verdichte das Frostschutzmaterial mit der Rüttelplatte. Nach dem Verdichten bleibt ein Abstand von etwa 13 cm bis zur Oberkante der Palisaden.
Bereite ein Abziehbrett vor, damit Du das Splittbett gleichmässig einebnen kannst; das Brett muss so lang sein wie die äussere Randsteinbegrenzung und etwa 20 cm hoch. Markiere mittig auf dem Brett das Mass zwischen den Palisaden. Zeichne an diesen Markierungen seitliche Ausschnitte von 9 cm Höhe an und schneide das Abziehbrett zu. Nun hast Du eine Tiefenschablone für das Splittbett.
Verteile den Splitt abschnittweise auf der Fläche ...
… und ziehe ihn mit dem Abziehbrett gleichmässig dick ab. Der überschüssige Splitt wird am Ende des Weges entfernt.
Schneide das Unkrautvlies knapp über dem Splittbett ab, damit es später nicht stört.
Kieswaben und Platten
Für die folgenden Arbeitsschritte ist eine Schutzbrille erforderlich!
Die Kieswaben werden voraussichtlich nicht genau passen. Sie lassen sich aber mit einem Winkelschleifer und einer Schneidunterlage einfach zuschneiden und dann aneinanderlegen.
Beginne mit dem Verlegen der Waben in der Mitte eines geraden Wegabschnittes und setze die Stücke dicht aneinander. Verwende das Reststück einer zugeschnittenen Wabe für die nächste Reihe oder für die Lücken in einer Kurve. So vermeidest Du unnötigen Abfall.
Wenn Du mit einem Helfer arbeitest, könnt Ihr von beiden Enden des Weges beginnen. Am Treffpunkt wird einfach ein Stück passend geschnitten und eingesetzt. Wichtig ist, dass die Fläche vollständig mit Waben bedeckt ist. Lege die Waben für die Kurven auf die Umrandung und zeichne den Innenradius auf der Wabe an – die Kieswaben haben auf der Unterseite ein Vlies, auf dem Du die Markierung anzeichnen kannst. Anschliessend die Wabe mit dem Winkelschleifer zuschneiden.
Der Kiesweg ist alleine mit der Kiesfüllung schon gut begehbar. Für noch höheren Gehkomfort kannst Du Terrassenplatten einsetzen. Lege die Platten im Abstand von 60 bis 70 cm auf die Waben auf – das entspricht, je nach Körpergrösse, einer Schrittlänge. Dieses Mass gilt von Plattenmitte zu Plattenmitte. Du kannst die Platten auch für Dein persönliches Schrittmass passend legen – geh dazu ein paar Schritte und teile die zurückgelegte Strecke durch die Anzahl Deiner Schritte. Richte die Terrassenplatten in der Mitte des Weges aus.
Zeichne die Umrisse der Platten mit einem Stift auf den Kieswaben an.
Leg die Terrassenplatte wieder zur Seite, setz Deine Schutzbrille auf und schneide mit dem Winkelschleifer die angezeichneten Ausschnitte aus den Waben heraus.
Je nach Dicke der Terrassenplatten musst Du die Ausschnitte mit Kies auffüllen – die Platten sollen später etwa 2 cm über die Kieswaben und damit über die Kiesfüllung hinausragen. Wir unterfüttern die Platten mit Zierkies, der bei Natursteinplatten keine Verfärbungen verursacht. Das gleiche Material wird später in die Kieswaben gefüllt. Zieh den eingefüllten Kies mit einer Kelle glatt.
Wenn alle Ausschnitte vorbereitet sind, können die Platten eingesetzt werden. Klopfe sie mit dem Gummihammer fest, bis sie nicht mehr wackeln – möglicherweise sind noch Korrekturen an der Unterfütterung nötig.
Nun wird so viel Zierkies sackweise in die Waben gefüllt, dass die Platten etwa zwei Zentimeter überstehen. Verteile den Kies mit einem Besen zwischen den Platten – eine Harke könnten die Platten zerkratzen.
Zum Schluss werden die zuvor entfernten Pflanzen wieder seitlich des Weges eingepflanzt. Du kannst den Randbereich auch mit Rindenmulch abdecken oder Rasen einsäen.
Einfache Variante (ohne Platten)
Das klingt zu kompliziert? Du willst lieber etwas einfacher starten? Dann leg Dir doch einen Kiesweg ohne Platten an. Wie's geht, erfährst Du in den folgenden Arbeitsschritten.
Kieswege, die stärker belastet werden (z. B. Fahrrad, Rollstuhl), erfordern einen tragfähigen Untergrund. Hierfür wird die Fläche mit einer gespannten Maurerschnur markiert und ca. 35 cm tief ausgehoben. Für das Befahren mit dem PKW benötigst Du einen gesonderten Aufbau von ca. 60 cm, je nach örtlichen Bodenverhältnissen.
An den Rändern werden Randsteine oder eine Metallformkante gesetzt, die von hinten gestützt werden muss. Dann auf der Fläche eine 15–30 cm (je nach späterer Belastung) dicke Schicht Schotter aufbringen und mit dem Flächenrüttler verdichten.
Auf die verdichtete Schotterschicht eine 4–6 cm dicke Schicht Verlegesand oder Verlegesplitt aufbringen, rütteln und eben abziehen.
Die Bodenwaben zum Verfüllen mit Kies werden auf der Fläche verlegt. Die Einbauhöhe sollte so gewählt werden, dass über den Waben noch eine 2 cm dicke Kiesschicht aufgebracht werden kann.
Als nächstes werden die benötigten Formstücke geschnitten. Das Kunststoffmaterial der Matten lässt sich leicht mit einem Fuchsschwanz zusägen. Setze die restlichen Zuschnitte ein.
Wenn die Wabenmatten komplett verlegt sind, kann die vorgesehene Kiesfüllung verteilt werden. Die Matten kannst Du aufgrund ihrer Stabilität auch jetzt schon begehen, aber noch nicht befahren!
Den Kies gleichmässig mit der Rechenrückseite über den Wabenmatten verteilen, bis die Waben komplett damit gefüllt sind und der Kies 2 cm über den Waben steht.
Nach Fertigstellung der Kiesfläche können die umlaufenden Wegeränder gestaltet werden, z. B. mit Pflanzen. Achte auch bei der späteren Pflege des Weges immer auf eine ausreichend hohe Kiesfüllung.
Nutze bei der Gestaltung unterschiedliche Kiesfarben. Auch Hell-Dunkel-Kontraste zwischen dunkler Erde und hellem Kies bieten sich an.