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Mach aus gebrauchten Möbeln neue Möbel. Das ist nicht nur im Sinne der Wiederverwertung, sondern kann richtig Spass machen. Ausserdem steht das fertige Möbelstück sicher nur bei Dir Zuhause. Hast Du Stuhl, Schrank, Kommode oder Sideboard gefunden, stellt sich die Frage: Wie restauriert man alte Möbel?

Zuerst steht die Planung an. Überlege Dir, wie das Möbelstück am Ende aussehen soll. Willst Du den Lack auffrischen, dem Möbelstück eine komplett neue Farbe geben, soll es neue Griffe oder Möbelfüsse bekommen? Vielleicht willst Du Dein Möbelstück auch mit Materialien wie Tapete oder Kork gestalten? Denke darüber nach, was bei Dir Zuhause gut zu Deinen anderen Möbeln passt. Ist Dein Plan gemacht, gehst Du so vor:

  • Möbelstück sauber machen
  • Wacklige Teile neu verleimen, sodass Dein Möbelstück wieder stabil ist
  • Ausgerissene Scharniere reparieren
  • Griffe und Beschläge abschrauben
  • Alten Lack abschleifen oder bei intakter Oberfläche Möbelstück anschleifen
  • Möbelstück neu streichen
  • Gesäuberte oder neue Griffe, Beschläge, sowie Möbelfüsse anbringen

Wie restauriert man alte Möbel?

Damit Du möglichst lange was von Deinem neuen alten Möbelstück hast, sollte es stabil sein. Egal ob Stuhl, Schubladen oder Kommode, nach Jahren des Gebrauchs, kann da schon mal was wackeln. Denn alte Holzmöbel sind nicht immer verschraubt sondern oft gedübelt und geleimt. Durch Temperaturschwankungen und den häufigen Gebrauch kann sich die Verleimung lösen und die Dübel können etwas schrumpfen. Das kannst Du aber recht einfach reparieren, indem Du die Dübel austauschst und neu verleimst. Damit ist Dein Möbelstück dann wieder richtig stabil.

So gehst Du vor:

  • Löse die einzelnen Teile des Stuhls, der Schublade etc. vorsichtig voneinander. Ein paar sachte Schläge mit dem Gummihammer können dabei helfen.
  • Entferne die Reste des alten Leims.
  • Dübel, die nicht mehr halten, werden einfach ausgetauscht.
  • Trage an den Verbindungsstellen neuen Leim auf und setze das Möbelstück Stück für Stück zusammen.
  • Damit alle Teile in der richtigen Position bleiben, fixiere sie am besten in alle Richtungen mit Spanngurten und Schraubzwingen.
  • Nach dem Aushärten des Leims sind Stuhl, Schublade oder Schrankkorpus wieder stabil.

Willst Du eine Kommode mit Scharnieren aufmöbeln, werf mal einen Blick auf die Scharniere. Sind sie locker, zieh die Schrauben wieder fest oder mach im Zweifel neue Schrauben rein. Ist Dein Scharnier ausgerissen, musst Du zu einer anderen Methode greifen, denn mit einem ausgerissenen Scharnier lässt sich die Türe nicht mehr richtig öffnen und schliessen. Mit Füllspachtel, Schleifpapier und Lackspray kannst Du das Scharnier selbst reparieren.

  • Hänge die beschädigte Tür aus und entferne rohe Holzteile von der defekten Stelle.
  • Rühre den Füllspachtel nach Anleitung an und trage ihn an der Schadstelle auf. Tiefe Risse und Lücken müssen in mehreren Schichten verspachtelt werden.
  • Jetzt wird das Scharnier richtig positioniert und ringsum mit Füllspachtel aufgefüllt.
  • Lass den Spachtel komplett aushärten, und schleife ihn danach mit Schleifpapier glatt.
  • Wenn das Scharnier perfekt sitzt und die gespachtelte Fläche glatt ist, kann die reparierte Stelle mit Lackspray im passenden Farbton lackiert werden. Die Aushärtezeit für den Lack entnimmst Du bitte der Herstellerbeschreibung.
  • Wenn der Lack ausgehärtet ist, ist auch die Tür wieder wie neu und kann eingehängt werden.

Alte Möbel haben oft noch Beschläge und Griffe aus Metall, auf denen sich durch Alter & Gebrauch Dreck gesammelt hat. Das kannst Du beim Möbel restraurieren ändern, reinige sie & bringe sie am Ende der Restaurierung wieder an. So gehst Du vor beim Möbelgriffe & Beschläge reinigen:

  • Schraube zuerst alle Beschläge und Möbelgriffe ab.
  • In eine Seifenlauge einlegen und mit dem Schwamm säubern, das löst Verschmutzungen.
  • Danach mit einer feinen Stahlwolle in kreisenden Bewegungen schleifen.
  • Reinige die Beschläge & Griffe nochmal und poliere sie mit einem Tuch.
  • Sind Deine Griffe stärker verschmutzt oder verfärbt, kann bei Messing Säure helfen. Nutze Zitronensäure für matte Griffe, greif zu Essig, wenn die Griffe glänzend sind.

Passen die Griffe und Beschläge eher in einer anderen Farbe zu Deinem Möbelstück, lackier sie. Mit Sprühlack hast Du die Möglichkeit, Deine Möbelgriffe beispielsweise Schwarz, Kupfer, oder Silber werden zu lassen. Willst Du auf Nummer sicher gehen, verwende eine Grundierung, die sorgt dafür, dass Dein Lack besser haftet.

Willst Du einen Kontrast zu Deinem alten Möbelstück setzen, greif zu modernen Möbelgriffen. Es gibt Möbelgriffe genauso wie Möbelknöpfe aus verschiedenen Materialien und in verschiedenen Farben. Wechselst Du von Griffen zu Knöpfen oder anders herum, verschliesse die nicht mehr gebrauchten Löcher mit Holzkitt oder Feinspachtel, je nachdem ob Du einen Klarlack oder einen farbigen Lack für das Möbelstück verwendest.

Beim Möbel restaurieren gilt als Faustregel: Ist die Oberfläche intakt reicht anschleifen vor dem neuen Farbanstrich. Ist der Lack lose oder bröckelt, muss der Lack ab. Denn auf einem losen Lack hält der Neuanstrich nicht. Bei Holzmöbeln nutzt Du, um alte Farbe oder Lack zu entfernen, am besten einen Delta- oder Exzenterschleifer.

Beim Möbel restaurieren kann es gut sein, dass Dein zukünftiges Schmuckstück den ein oder anderen Kratzer hat. Die meisten Möbel wurden viele Jahre genutzt. Weg gehen die Kratzer nicht mehr, aber Du kannst sie optisch verschwinden lassen mit Wachskitt oder Holzkitt. Dann sieht Dein Möbelstück wieder gleichmässiger aus. So gehst Du vor:

  • Wähle das Wachskitt eine Nuance dunkler als das Holz.
  • Fülle den Kratzer mit etwas Wachskitt auf und verspachtle die Stelle sorgfältig.
  • Reibe den überschüssigen Kitt mit einem trockenen Tuch ab und lass es trocknen.
  • Danach kurz anschleifen, das Wachskitt kann dann überstrichen werden.
  • Statt Wachskitt kannst Du auch Holzpaste oder Holzkitt verwenden.

Sind die Vorarbeiten gemacht, steht Dein Möbelstück jetzt neu verleimt, ohne Kratzer und abgeschliffen da. Der nächste Schritt beim Möbel restaurieren ist der neue Anstrich Deines Möbelstücks. Dafür muss die Oberfläche staub- und fettfrei sein. Kehre das Möbelstück also erstmal ab und wische es dann mit einem feuchten Tuch ab. Im Zweifel kannst Du auch einen Entfetter verwenden, um das Möbelstück auf den neuen Anstrich vorzubereiten.

Klebe vor dem Anstrich Scheiben, Spiegel oder Scharniere mit Malerkrepp ab. Dann kann's losgehen. Beim Anstrich hast Du mehrere Möglichkeiten. Willst Du die ursprüngliche Holzfarbe und Maserung hervorheben, streiche Dein Möbelstück mit Klarlack. Bei Massivholzmöbel kannst Du auch Holzöl nutzen.

Soll Dein Möbelstück eine neue Farbe erhalten, eignen sich farbige Möbellacke für den neuen Anstrich am besten. Derzeit im Trend liegen Kreidefarben. Dabei handelt es sich um einen sehr matten Möbellack auf Wasserbasis, der nicht nur umweltfreundlich, sondern auch nahezu geruchlos ist. Mit Kreidefarben kannst Du auch eine Vintage Optik herstellen, indem Du die gestrichenen Flächen wieder anschleifst. Am besten streichst Du die Kreidefarbe in zwei Durchgängen, um ein gleichmässiges Farbergebnis zu erhalten.

Suche Dir zuerst eine unauffällige Stelle und teste Deine Farbe. Wenn sich die aufgetragene Farbe gelb verfärbt oder fleckig wird, musst Du erstmal einen Sperrgrund streichen. Denn im Holz können Rückstände verschiedener Stoffe wie beispielsweise Wachs oder Russ enthalten sein, die durch eine Farbe auf Wasserbasis an die Oberfläche geholt werden. Das nennt sich «Ausbluten» und kann durch Sperrgrund verhindert werden.

Die sehr matte Kreidefarbe ist im gestrichenen Zustand anfällig für Kratzer, deswegen braucht Dein Möbelstück dann noch eine Schicht Wachs oder Klarlack als Versiegelung. Wird Dein Möbelstück wenig beansprucht eignet sich Wachs, bei höherer Beanspruchung also bei Kommoden & Co. greif zu Klarlack als letztem Schliff.

Nach dem Anstrich ist Dein Projekt Möbel restaurieren auf der Zielgeraden, es fehlt noch der Feinschliff. Du kannst jetzt wieder Beschläge und Griffe montieren. Willst Du die Möbelfüsse ersetzen? Dann ist es jetzt Zeit die Neuen anzuschrauben. Restaurierst Du eine Kommode die vorher keine Füsse hatte, überlege Dir ob Möbelfüsse passen. Durch Möbelfüsse kann die Kommode nicht nur moderner wirken, sondern auch filigraner. Schwarz, Kupfer, Silber bei Möbelfüssen ist die Auswahl gross, so setzt Du Akzente.

Ist Dir das Möbelstück noch nicht individuell genug? Du kannst natürlich noch eins drauflegen, indem Du beispielsweise mit Schablonen Motive vorne oder seitlich auf die Schubladen pinselst. Willst Du noch andere Materialien beim Möbel restaurieren benutzen, greif zu Tapete oder Kork. Auch damit kannst Du ein Highlight an Schubladen Vorderseiten oder an Schrankwänden setzen.

Furnier ist eine papierdünne Platte aus Massivholz, die auf eine günstige aber stabile Unterkonstruktion geleimt wird. Durch die geringe Dicke des Materials kann es mit der Zeit passieren, dass Teile des Furniers abplatzen.

Das heisst nicht, dass das ganze Möbelstück hin ist. Mit etwas Fingerspitzengefühl kannst Du kleine Stellen ausbessern oder den Kantenumleimer erneuern.

  • Kaufe ein Furnier, das Deinem am nächsten kommt.
  • Schneide mit einem Cuttermesser ein Stück Furnier heraus, das die beschädigte Stelle des Möbelstücks knapp verdeckt.
  • Lege dieses Stück auf das Möbelstück und zeichne seine Umrisse mit einem Bleistift nach.
  • Schneide entlang der Linien mit dem Cutter das alte Furnier ein.
  • Löse das beschädigte Furnier mit einem Beitel vom Konstruktionsholz ab.
  • Bringe etwas Leim auf und setze das neue Furnierstück ein.
  • Fixiere das Stück bis es angetrocknet ist.
  • Je nach Farbton des Furniers kannst Du die ausgebesserte Stelle mit etwas Beize bearbeiten und sie dadurch optisch noch etwas besser anpassen.
  • Wenn alles getrocknet ist, kannst Du noch ein wenig Klarlack auftragen um die Stelle zu versiegeln.

Furnier reparieren

Schleifen, sägen, kleben und vieles mehr steht auf dem Programm, wenn Du das Projekt Möbel restaurieren angehst. Bist Du Dir noch unsicher, wie genau Du all diese Dinge angehen sollst, haben wir was für Dich: Alle wichtigen Infos zu schrauben, kleben & Co. als Starthilfe.

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