Was ist ein Naturgarten?
Was versteht man eigentlich unter Biodiversität?
Klingt komplizierter, als es tatsächlich ist. Biodiversität bezieht sich auf die Menge verschiedener Pflanzen und Tiere innerhalb eines bestimmten Gebiets. Und die Variation darin, also die Vielfalt, ist wichtig für das Gleichgewicht in der Natur. Biodiversität sorgt unter anderem für sauberes Wasser und fruchtbaren Boden. Natürliche Ressourcen, die wiederum der Landwirtschaft dienen, aus der Nahrung und Rohstoffe gewonnen werden können.
Es beginnt mit einem gesunden Boden
Wusstest Du, dass eine Handvoll Erde mehr Lebewesen enthält, als es Menschen auf der Erde gibt? Sie können viel für Dich tun, wenn Du ihnen die richtigen Lebensbedingungen gibst. Es gibt zwei Arten von Bodenorganismen:
- Bodenflora (Bakterien, Pilze, Algen)
- Bodenfauna (Regenwürmer, Spulwürmer, Milben usw.).
Bodenorganismen sind für den Abbau und die Umwandlung abgestorbener organischer Substanz (Blätter, Wurzeln etc.) zuständig. Diese wandeln sie in nahrhaften Humus um, dessen Nährstoffe Pflanzen und anderen Mikroorganismen zur Verfügung stehen. Ausserdem lockern sie den Boden auf und vermischen alles miteinander. Das sorgt für eine gute Bodenbelüftung und verbessert die Bodenstruktur. Regentropfen können den luftigen Boden leichter durchdringen und der Boden behält die Feuchtigkeit länger.
So machst Du die Organismen in Deinem Gartenboden glücklich:
- Vermeide jegliche Art von Gift. Chemikalien machen den Boden und das Leben darin am Ende nur schwächer. Wende lieber zwei bis dreimal im Jahr organische Düngemittel an. Sie enthalten die richtigen Nährstoffe für ein gesundes Bodenleben.
- Regelmässiges Mulchen nährt nicht nur den Boden, sondern schützt auch vor Witterungseinflüssen und Unkraut. Du kannst mit Herbstlaub, Stroh, Heu, Holzspänen, Kakaoschalen (gut, um Schnecken und Katzen aus Deinem Garten fernzuhalten), Rinde, Kies oder sogar Pappchips mulchen!
- Du willst Deinen eigenen organischen Dünger herstellen? Behandle Deinen Boden jedes Jahr mit einer Ladung Kompost. Damit machst du vielen Lebewesen im Garten grosse Freude.
- Leitungswasser enthält oft viel Kalk. Dadurch kann der pH-Wert (Säuregrad) des Bodens zu hoch werden. Du kannst dem entgegenwirken, indem Du Deinen Garten mit Regenwasser giesst.
Für einen gesunden Boden
Pflanzen im Naturgarten
Gut geeignet sind beispielsweise auch Hundsrose (Rosa canina), Faulbaum (Rhamnus frangula), Schlehe (Prunus spinosa) und der Weissdorn (Crataegus monogyna).
Wie wäre es mit einer Blumenwiese? Sie macht sich hübsch in der Gartengestaltung, Du sparst Dir damit das mühsame Rasenmähen und tust gleichzeitig viel für die Biodiversität in Deinem Garten.
Du wünscht Dir einen naturnahen Garten? Dann gehört Unkraut einfach dazu. Denn Unkraut ist nicht nur lästig, es kann auch hilfreich sein. Zudem sind bestimmte Unkräuter heimische Pflanzenarten und gehören zum Ökosystem. Wenn das Unkraut zu dominant wird, bekämpfe es am besten per Hand. Alternativ sind ein Unkrautbrenner oder eine Unkrautbürste eine umweltfreundliche Alternative, um Unkraut zum Beispiel zwischen Pflastersteinen zu entfernen. Auch ein Bodendecker, zum Beispiel in Form von Baumrinde oder Kakaoschalen sorgt dafür, dass Unkraut im Zaum gehalten wird.
Unkrautbekämpfung ohne Chemie
Tiere im Naturgarten
So machst Du Deinen Garten zum Paradies für Schmetterlinge, Wildbienen, Igel & Co:
- Wenn Du das Laub in Deinem Garten nicht liegen lassen willst, deponiere es einfach in einer Hecke. Dort bietet es Unterschlupf für beispielsweise Igel, Würmer und Insekten und wird zu nährstoffreichem Humus zersetzt.
- Du hast Glück und es brüten Vögel in Deinem Garten? Achte darauf, Sträucher und Hecken nur ausserhalb der Brutzeit zu schneiden.
- Wenn Du tierfreundlich mähen willst, bietet sich eine Sense an oder bestenfalls ein Fadenmäher. So bleiben Insekten und andere Tiere am Leben. Lass am besten Rückzugsstreifen für Insekten stehen und das abgemähte Gras einen Tag liegen, damit sich die Insekten rechtzeitig in Sicherheit bringen können, bevor Du alles wegräumst. Es hilft auch, wenn Du nicht alles auf einmal mähst. So finden Insekten länger Nahrung.
- Totholz, Steinhaufen und Mauern bieten wertvollen Lebensraum für viele Tierarten.
- An heissen Sommertagen kannst Du Vögeln auf die Sprünge helfen, indem Du ein Vogelbad aufstellst. Am besten an einem Ort, der für die Nachbarskatze nicht erreichbar ist.
- Verblühte oder abgestorbene Pflanzen behalten oft einen Teil ihrer Samen. Wenn Du sie im Winter stehen lässt, hilfst Du Vögeln und Nagetieren durch die kalte Jahreszeit.
Du liebst es, wenn Vögel in Deinem Garten in allen Tonlagen zwitschern? In einem naturnahen Garten sind Dir vielstimmige Konzerte sicher. Wenn Du heimische Blumen, Sträucher und Bäume setzt, bietest Du den gefiederten Gartenbewohnern eine reiche Auswahl an Früchten und Samen.
Alles für die Tiere im Naturgarten
Errichte eine Wasserstelle in Deinem Naturgarten. Durstige Gartenbewohner wie Igel, Vögel und Insekten werden es Dir danken.
Wenn Du Teiche und Biotope anlegst, schaffst du wichtige Lebensräume für Amphibien wie Frösche und Kröten. Vögel und kleine Säugetiere in Deinem Garten können den Teich zum Abkühlen oder Trinken nutzen. Denk dran, dass das Ufer langsam abfallen sollte, damit sie nicht ins Wasser fallen.
Darüber hinaus sammelt ein Teich Regenwasser und zieht auch andere Insektenarten wie Libellen an.
Biologischer Pfanzenschutz
Setze auf torffreie Erden und organische Dünger. So hilfst Du mit, unsere natürlichen Ressourcen zu schonen.
Fruchtfolge heisst, dass Du verschiedene Kulturplanzen in zeitlicher Abfolge am selben Standort pflanzt. Dabei baust Du abwechselnd Pflanzen an, die einen hohen, mittleren oder niedrigen Nährstoffbedarf haben. Das hält auch den Boden gesund.
Mischkultur bedeutet, dass Du bestimmte Pflanzen kombinierst, die sich gegenseitig Vorteile bringen, sich also zum Beispiel gegenseitig Schädlinge vom Leib halten.
Nützlinge wie Schwebfliege und Marienkäfer können Dir viel Pflanzenschutzarbeit in Deinem Naturgarten abnehmen. Wenn Du optimale Bedingungen für sie schaffst, erledigen sie den Rest und halten Schädlinge wie Läuse, Milben und Konsorten in Schach.
Fördere die Ansiedlung von Nützlingen, indem Du für einen naturnahen Garten sorgst, wo immer (insektenfreundliche) Pflanzen blühen. Das heisst keine Pelargonien oder Forsythien, sondern am besten heimische Wildblumen und Sträucher!
Ein Gewächshaus ist der ideale Ort, um Pflanzen zu ziehen. Die gleichmässigen Temperaturen wissen aber nicht nur exotische Pflanzen zu schätzen – das Klima bekommt auch vielen Schädlingen besonders gut. Noch dazu gibt es weniger Fressfeinde. Daher immer genau schauen und bei Befall sofort handeln. Mit Gelbtafeln kannst Du leicht einen Befall durch Weisse Fliege, Trauermücke und Geflügelte Blattlaus erkennen.