Wenn Du einen Nistkasten bauen willst, musst Du Dich erst Mal für ein Modell entscheiden. Das kannst Du von den Vogelarten abhängig machen, die Deinen Garten regelmässig aufsuchen. Ob Höhlenbrüter-Kasten oder Halbhöhle, hier findest Du die passende Bauanleitung: Nistkasten selber bauen.

Du willst einen Starenkasten bauen? Dann braucht der Nistkasten ein Loch mit einem Durchmesser von 45 mm. Das ist ein mittelgrosses Loch, das übrigens auch für den Buntspecht passt. Nur die Dohle braucht ein noch grösseres Einstiegsloch. Die meisten anderen Vögel sind kleiner, dann kannst Du das Loch entsprechend anpassen.

Um Dir die Auswahl zu erleichtern, findest Du hier eine Übersicht, von wann bis wann einheimische Vogelarten brüten. Ergänzend zeigt die Tabelle ob ein Einflugloch notwendig ist und in welcher Grösse Du es einplanen solltest. Es gibt nämlich auch Vogelarten, die Halbhöhlen bevorzugen – die sind vorne halboffen und brauchen demnach kein Einflugloch.

Vogelart Brutzeit Lochgrösse
Amsel März–Juli 2 Löcher: 32 mm breit, 55 mm hoch (oval)
Bachstelze März–Juli
Blaumeise April–Juni 26–28 mm ø
Buntspecht April–Juli 45 mm ø
Dohle April–Mai 80 mm ø
Feldsperling April–Juli 32 mm ø
Gartenrotschwanz Mai–Juli 32 mm breit, 48 mm hoch (oval)
Grauschnäpper Mai–August
Haubenmeise April–Juni 26–28 mm ø
Hausrotschwanz Mai–Juni
Haussperling (Spatz) März–August 32–34 mm ø
Kleiber April–Juni 32–45 mm ø
Kohlmeise April–Juli 32 mm ø
Rotkehlchen April–Juli
Star März–Juni 45 mm ø
Sumpfmeise April–Mai 26–28 mm ø
Tannenmeise April–Juni 26–28 mm ø
Trauerschnäpper Mai–Juli 32–34 mm ø
Weidenmeise April–Juni 26–28 mm ø
Zaunkönig April–August

Wenn Du einen Nistkasten selber bauen willst, verwendest Du am besten ungehobelte und witterungsbeständige Bretter mit mindestens 18 mm Stärke. Lärche, Eiche und Robinie sind besonders robust, Du kannst aber auch aus Fichte, Kiefer und Tannenholz einen Nistkasten bauen. Egal für welches Holz Du Dich entscheidest, solltest Du in Anschluss einen Holzschutz auftragen.

Beachte, dass Buchenholz, Sperrholz und Spanplatten nicht witterungsbeständig sind. Sie sind für einen Nistkasten ungeeignet!

Mit einem geeigneten Holzschutz verlängerst Du die Lebensdauer Deines Nistkastens. Um die Aussenwände vor Witterungseinflüssen zu schützen, solltest Du die Aussenwände des Nistkastens mit einem geeigneten Holzöl behandeln. Verwende keine Produkte, die den Vögeln schaden können! Wir empfehlen Leinöl und andere emissionsarme Holzschutzmittel.

Du kannst das Dach des Nistkastens zusätzlich mit Bitumen-Dachpappe vor Niederschlägen schützen. Aber oft reicht das nicht aus. Der Nistkasten wird trotzdem nass und kann aufgrund der Pappe dann sogar noch schlechter trocknen. Wenn Du 4 Belüftungslöcher (5 mm ø) in den Boden bohrst, kann die Luft besser zirkulieren und somit trocknet der Nistkasten besser aus.

Amsel, Blaumeise, Buntspecht, Dohle, Feldsperling, Gartenrotschwanz, Haubenmeise, Spatz, Kleiber, Kohlmeise, Star, Sumpfmeise, Tannenmeise, Trauerschnäpper und Weidenmeise sind Höhlenbrüter.

Sie brüten bevorzugt in einem geschlossenen Niskasten mit Einflugloch. Diese Nistkästen nennt man demnach auch Höhlenbrüter-Kasten. Wir zeigen Dir, wie Du diesen Nistkasten selber bauen kannst.

Für den Höhlenbrüter-Kasten brauchst Du ungehobelte und witterungsbeständige Bretter mit mindestens 18 mm Stärke. Mehr Infos dazu findest Du im Kapitel: Welches Holz für den Nistkasten? Schneide die Bretter wie folgt zu oder nutze unseren Service Holzzuschnitt.

  1. Boden: 130 x 130 mm (1x)
  2. Rückwand: 170 x 285 mm (1x)
  3. Seitenwand: 150 x 280 mm (2x)
  4. Front: 130 x 250 mm (1x)
  5. Marderschutz: 130 x 80 mm (1x)
  6. Dach: 200 x 230 mm (1x)
  7. Aufhängeleiste: 24 x 48 x 400 mm (1x)

Holzzuschnitte: Höhlenbrüter Kasten

Hinweis: Bohre die Schraubenlöcher mit dem 3-mm-Bohrer vor. Die Holzzuschnitte werden mit Senkkopfschrauben 3 x 35 mm verschraubt. Drehe die Schrauben so weit ins Holz, dass sie bündig mit der Oberfläche abschliessen.

Bachstelze, Grauschnäpper, Hausrotschwanz, Rotkehlchen und Zaunkönig brüten in Halbhöhlen. Hier brauchst Du kein Einflugloch. Der Nistkasten ist vorne halboffen. Du hast Dich für eine Halbhöle entschieden? Schön, dann kann's ja losgehen. Erfahre hier, wie Du diesen Nistkasten selber bauen kannst.

Für die Halbhöhle verwendest Du ungehobelte und witterungsbeständige Bretter mit mindestens 18 mm Stärke. Mehr Infos dazu findest Du im Kapitel: Welches Holz für den Nistkasten? Schneide die Bretter wie folgt zu oder nutze unseren Service Holzzuschnitt.

  1. Boden: 130 x 130 mm (1x)
  2. Rückwand: 170 x 205 mm (1x)
  3. Seitenwand: 220 x 200 mm (2x)
  4. Front: 130 x 110 mm (1x)
  5. Marderschutz: 130 x 80 mm (1x)
  6. Dach: 200 x 250 mm (1x)
  7. Aufhängeleiste: 50 x 400 mm (1x)

Holzzuschnitte: Halbhöhle

Vögel haben sich Deinen selbst bebauten Nistkasten als Domizil ausgesucht? Dann hat sich das Projekt gelohnt! Aber wie sagt man so schön: Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. Denn nach der Brutzeit heisst es, Nistkasten sauber machen. Sonst bleiben neue Bewohner aus! In alten Nestern hausen nämlich oft Flöhe, Milben oder Lausfliegen. Das macht das Neubesiedeln unattraktiv und vor allem unhygienisch.

Wenn Du Deinen Nistkasten pflegen willst, solltest Du 1 Mal im Jahr den Holzschutz erneuern, um den Nistkasten vor Nässe zu schützen. Noch wichtiger ist es, den Nistkasten nach der Brutzeit zu reinigen. Entferne das alte Nistmaterial. Trage dabei unbedingt Handschuhe! Das Nistmaterial kannst Du mit dem Gartendreck entsorgen. Nimm es keinesfalls mit in die Wohnung, damit sich Ungeziefer nicht im Haus breit macht. Vogelflöhen und anderen Parasiten sind nämlich auch auf den Menschen übertragbar!

Ist der Nistkasten stark verschmutzt, bürste den Dreck zusätzlich raus. Bitte keine Insektensprays oder chemische Reinigungsmittel verwenden – das kann den neuen Bewohnern schaden.