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Was versteht man unter einer ökologischen Bauweise? Was unterscheidet ökologisches Bauen vom herkömmlichen Bauen?

Dabei spielen unter anderem die folgenden Punkte eine Rolle:

  • Standort des Gebäudes (schliesst die Infrastruktur, Verkehrsanbindung und den Landschaftsschutz ein)
  • nur eine geringe versiegelte Fläche
  • Aussenfläche des Gebäudes ist im Verhältnis zum Gebäudeinhalt klein gehalten
  • Tageslicht wird für die Beleuchtung des Gebäudes bestmöglich genutzt (ggf. Lichtleitsysteme oder Lichtkuppeln installieren)
  • Begrünung des Gebäudes, z. B. Dachbegrünung

  • Verwendung von Baustoffen, die umweltfreundlich hergestellt und entsorgt werden können, idealerweise biologisch abbaubar und möglichst ohne grossen Aufwand für Energie und Transport (regionale Baustoffe vorziehen)
  • baubiologisch bedenkliche oder toxische Stoffe vermeiden
  • Naturbaustoffe wie Lehm, Ziegel, Natursteine (aus der Umgebung), Holz, Strohballen
  • Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (Holzfaserdämmplatte, Flachsfaser, Hanffaser, Schafwolle, Stroh) oder Recyclingmaterial (z. B. Cellulose aus Altpapier)
  • Fenster mit Mehrfachisolierung aus lokalen Hölzern anstatt Kunststoff
  • natürliche Bodenbeläge (z. B. Korkboden, Massivholzdielen und Holzparkett aus regional gewachsenem Holz, Linoleum)
  • Naturfarben, Klebstoffe und Lacke auf Pflanzenbasis, ohne Lösungsmittel und mit geringem Anteil flüchtiger organischer Verbindungen (FOCs)

Was heisst «ökologisch bauen»?

  • generell ein geringer Energieverbrauch während des Betriebes des Gebäudes
    • durch Nutzung der Sonnenenergie mit Solar- oder Photovoltaikanlagen
    • durch effiziente Wärmedämmung
    • durch effiziente Anlagentechnik
    • durch die Deckung des Restenergiebedarfs durch erneuerbare Ressourcen wie Solarthermie, Photovoltaik und nachhaltige Brennstoffe (z. B. Geothermie, Pelletheizung)
  • eine nachhaltige Entwässerungstechnik, evtl. durch Trennung von Trink- und Brauchwasser, das zum Waschen oder Blumengiessen verwendet wird
  • Abwasser aus Badewanne, Dusche und Waschmaschine (Grauwasser) für die Toilettenspülung sowie Nutzung des Regenwassers nach Grobfilterung zum Waschen der Wäsche nutzen (Zweikammersystem: Grauwasser und Regenwasser werden separat aufgefangen)
  • Warmwasseranschluss für die Waschmaschine
  • wenn es die örtlichen Gegebenheiten erlauben: Pflanzenkläranlage bauen, anfallende Biomasse als Dünger im eigenen Garten verwenden, eine Alternative wäre der Bau einer (Klein)-Kläranlage mit mehreren Nachbarn
  • beim Mehrfamilienhäusern wichtig: Möglichkeiten zur Mülltrennung, überdachte Fahrradstellplätze

Schliesslich muss beim ökologischen Bauen jedes Produkt und jede Ausstattung auf seine ökologischen Eigenschaften geprüft werden. Das kann einen Laien schnell überfordern.

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Die Vorteile von ökologischem Bauen liegen auf der Hand:

  • Es ist in der Regel nachhaltig bzw. ressourcenschonend,
  • benötigt weniger Energie für die Herstellung, den Betrieb und das Recycling bzw. die Entsorgung,
  • ist gesundheitlich unbedenklich, da frei von toxischen Stoffen,
  • und trägt so zur Qualität des Wohnens und zur Wohngesundheit bei.
  • Viele ökologische Baustoffe sind nicht teurer als herkömmliche Baumaterialien, sondern häufig preislich vergleichbar. Bezogen auf Wohnqualität, Wartung und Pflege sowie abschliessendes Recycling ist ökologisches Bauen sogar günstiger.

Nicht selten haben natürliche Materialien häufig weitere Eigenschaften, die sich positiv auf das Gebäude auswirken. Ökologische Putze beispielsweise sind diffusionsoffen und senken so ganz natürlich den Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft. Einige Baumaterialien dämmen hervorragend und helfen somit nebenbei beim Energie sparen.

Warum ökologisch bauen?

Auch optisch machen ökologische Stoffe im Bauwesen was her. Wer auffällige Fassadenfarben (im Rahmen des Bebauungsplanes) mag, auf natürliche Fassaden aus Holz steht, das Design seines Hauses mit nachhaltigen Baumaterialien unterstreichen möchte, kann mit ökologischem Bauen oder Sanieren sein eigenes Haus zu einem Unikat machen. Ein begrüntes Dach oder Akzente mit Grünpflanzen auf Balkon oder Terrasse setzen Deinem Haus die Krone auf.

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Bauen mit ökologischen Materialien ist die älteste Bauweise überhaupt. Man denke an Putz aus Kalk oder Lehm, an Naturfarben, an Stroh zur Dämmung und Fassaden aus Holz. Doch welche ökologischen Baustoffe gibt es überhaupt? In welchen Bereichen kann ich beim ökologischen Bauen oder Sanieren diese Baumaterialien verwenden?

Unter den ökologischen Putzen haben Lehmputze die Nase vorn: Sie enthalten keine Lösemittel, sind frei von Konservierungs- und Kunststoffen, hautverträglich, atmungsaktiv und auch für Allergiker geeignet. Im Innenbereich binden Lehmputze die Feuchtigkeit und verbessern so das Raumklima. Auch optisch machen sie was her und überzeugen so auf ganzer Linie. Es gibt sie in verschiedenen Körnungen und sogar im Wunschfarbton.

Auch bei den ökologischen Wandfarben gibt es Varianten mit Lehm oder Kalk und weitere ökologische Varianten ohne Konservierungsstoffe – für den Innen- und Aussenbereich. Einige von ihnen gibt's sogar auch im Wunschfarbton.

Für den Innenausbau mit Trockenbauplatten gibt es Gipsfaser- und Gipskartonplatten, für dekorative Zwecke und zur Verbesserung der Raumakustik mittlerweile auch Platten aus natürlichen Materialien wie Schafwolle. Ausserdem gibt es Innenausbauplatten, die in einem natürlichen Prozess Schadstoffe dauerhaft chemisch binden, sogar abbauen und somit verhindern, dass sich der Schadstoff zurückbilden kann.

Eine weitere Errungenschaft bei ökologischen Produkten sind Holzfaserplatten mit einer Beschichtung aus Kalkputz, die sich ebenfalls für den wohngesunden Trockenbau eignen. Sie wirken feuchtigkeitsregulierend, verbessern dadurch das Raumklima und speichern die Wärme. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie sich für sehr unterschiedliche Endbeschichtungen eignen – für glatte Oberflächen, gefilzte Strukturen mit Kalkprodukten, strukturstarke Dekorputze oder farbige Anstriche.

Ob Korkboden, Parkett, umweltverträglicher Vinylboden oder Teppichboden aus Recyclingmaterial – die Auswahl an ökologischen Bodenbelägen ist riesig. Hier findet jeder genau den Bodenbelag, der zu ihm und seinem Vorhaben passt. Mit Teppichen aus Naturfasern auf dem Bodenbelag Deiner Wahl schaffst Du angenehme Plätze für die Auszeit vom Projekt.

Grüne Dächer sind nicht nur Hingucker, sie sind auch ökologisch sinnvoll. Sie mildern beispielsweise das Aufheizen von Flachdächern merklich, kühlen im Sommer und dämmen im Winter. Die Pflanzen produzieren Sauerstoff, binden Kohlendioxid und Feinstaub und wirken sich so positiv aus das Stadtklima aus. Sie dämmen zudem den Schall und fördern die Artenvielfalt. In der Regel steigern Gründächer auch den Wert der Gebäude.

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Wie kann ich mein Gebäude ausstatten, um auch im laufenden Betrieb möglichst ökologisch und nachhaltig zu bleiben? Mit welcher Technik und weiteren Mitteln kann ich Energie und weitere Ressourcen einsparen? Und was kann ich darüber hinaus noch tun, um nachhaltig zu leben?

Es verteht sich von selbst, dass ein ökologisches Haus möglichst wenig Energie nach aussen lässt – sei es durch die Fassade, den Keller oder durchs Dach. An erster Stelle steht also eine wärmedämmende Hülle.

Zu einer dichten Gebäudehülle zählen auch moderne Fenster, die möglichst wenig Energie nach draussen lassen. Aus ökologischer Sicht sind energiesparende Holzfenster Kunststofffenstern vorzuziehen.

Ist Deine Haustür nicht wärmedämmend, entweicht auch hier wertvolle Energie nach draussen und somit bares Geld. Achte auf moderne Haustüren, die nicht nur die Wärme und den Schall dämmen, sondern auch eine Hürde für Unbefugte sind.

Jetzt ist Deine Gebäudehülle fast luftdicht. Doch was fast luftdicht abgeschlossen ist, muss kontrolliert gelüftet werden. Hier bieten sich moderne Lüftungssysteme an, die die Wärme der Abluft nutzen, um die Energie an die Zuluft abzugeben.

Kühlschrank, Herd, Ofen, Waschmaschine, Spülmaschine und weitere Geräte laufen teilweise permanent oder mehrmals die Woche. Da kommt schon einiges an Strom und Wasser zusammen. Moderne Geräte sind leistungsfähiger und verbrauchen weniger, sodass sich die Anschaffung innerhalb weniger Jahre amortisiert. Schau Dir einfach mal die Daten Deiner Elektrogeräte an und wo sich eine Neuanschaffung lohnt.

Nutzt Du grünen Strom? Klasse, wenn ja. Wenn nicht, warum wechselst Du nicht zu Ökostrom? Über zahlreiche Stromvergleichsportale ist es heute kinderleicht, den für seinen Verbrauch günstigsten Ökostrom-Anbieter zu finden und unkompliziert zu wechseln. Das geht online mit wenigen Klicks. Und Ökostrom ist nicht teurer, wie viele oft denken.

Energie aus regenerativen Brennstoffen ist unter ökologischen Aspekten vorzuziehen. Dazu gehören beispielsweise Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Erdwärme, Biomasse und Biogas. Wenn Du Dir also eine Pelletheizung oder einen Kaminofen zur Wärmegewinnung installierst, handelst Du nachhaltiger. Mit einem wasserführenden Kaminofen kannst Du ausserdem Deine Zentralheizung entlasten, indem der Dauerbrandofen an die Wasserversorgung der Heizung angeschlossen wird.

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, die Energie der Sonneneinstrahlung zu nutzen? Mit Solar-/Photovoltaikanlagen kannst Du Deinen eigenen Strom erzeugen und ins Netz einspeisen oder Dein Wasser durch die Energie der Sonne erwärmen lassen. Das spart Energiekosten und macht Dich ein Stück weit unabhängiger von stetig steigenden Energiepreisen.

«Alte» Glühmittel haben mittlerweile ein paar Jahre ausgedient. Doch Hand aufs Herz? Nutzt Du überall moderne LEDs? Dabei liegt auch hier ein grosses Einsparpotenzial. Und verglichen mit anderen Leuchtmitteln sind LEDs nachhaltig und ressourcenschonend.

Liter für Liter läuft ungenutzt in die Kanalisation. Wie schade! Dabei eignet sich Regenwasser zur Gartenbewässerung, aber auch für die Toilettenspülung und Waschmaschine. Je nachdem, wofür Du es nutzen möchtest und wie gross Dein Haushalt ist, gibt es verschiedene Tonnen- bzw. Tankgrössen und Regenwassernutzungsanlagen.

Du willst noch mehr? Wie wäre es dann mit einer Grauwassernutzungsanlage? Damit kannst Du Wasser, das zum Händewaschen, Duschen oder Baden verwendet wurde und nur geringfügig verschmutzt ist, weiter nutzen. Es eignet sich problemlos für die Toilettenspülung, zum Wäsche waschen oder für die Gartenbewässerung. Dein Wasserverbrauch wird damit deutlich sinken. Und das ohne Verzicht auf Komfort oder Hygiene.

Du möchtest genau wissen, woher Dein Grün auf dem Teller kommt? Dann züchte Dir doch auch das ganz einfach selbst im Garten. Dann weisst Du, was drin ist und womit Deine Pflanzen behandelt wurden oder auch nicht. Mit Hilfsmitteln wie einem Gewächshaus oder Frühbeeten kannst Du die Saison enorm verlängern und schon bald über mehrere Monate im Jahr frisches Gemüse und Obst ernten.

Smart Home

Mit Smart Home bist Du in der Lage, Deine Haushaltsgeräte und -systeme per Smartphone oder anderen internetfähigen Endgeräten intelligent zu steuern. Smart Home hilft Dir auch beim Energie sparen. Hier ein paar Fakten:

smart home stromverbrauch 1

Wie Du smart Strom sparen kannst? Wenn Du z. B. die Heizung so einstellst, dass sie nur läuft, wenn Du im Haus bist und sonst auf Sparflamme brennt. Oder eben beim Verlassen des Gebäudes alle unnötigen Verbraucher automatisch abgestellt und die Lichter ausgeschaltet werden.

Weitere smarte Möglichkeiten: Du bekommst z. B. eine Info, wenn Du das Haus verlässt und noch ein Fenster geöffnet ist, sofern Du Deine Fenster alle smart eingerichtet hast. Du kannst Dich auch informieren lassen, wenn Du unterwegs bist und jemand an Deiner Haustür klingelt. So kannst Du Freunden die Tür zu Deinem Zuhause öffnen, wenn Du im Stau stehst und Dich unerwartet verspätest.

Smart Home

Wie wär's, öfter mit dem Rad zur Arbeit zu fahren oder Kleinigkeiten damit zu erledigen? Gerade Kurzstrecken lassen sich mit dem Fahrrad prima meistern und halten Dich ausserdem fit. Leg Dir eine Fahrradgarage zu. Ausreden gibt es dann nicht mehr.

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