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Eine Pflanze kann lange im selben Topf und in derselben Erde bleiben, vorausgesetzt die Pflanze wird regelmässig gedüngt. Nach einer Weile wächst die Pflanze aber langsamer und verliert ihr gesundes Aussehen. Das liegt daran, dass die gewachsenen Wurzeln die Topferde verbraucht haben.

Aus diesem Grund solltest Du Deine Pflanzen in regelmässigem Abstand in grössere Pflanzgefässe und in frische Erde umtopfen. Manche Pflanzen brauchen das häufiger als andere.

  • Einjährig kultivierte, schnellwachsende Pflanzen solltest Du von der Anzucht aus den Samen bis zu ihrer blühfähigen Grösse im Laufe mehrerer Monate mehrmals in jeweils grössere Töpfe umtopfen.
  • Grössere Pflanzen, die über viele Jahre hinweg kultiviert werden, topfst Du bis zu der gewünschten Grösse in der Regel nur einmal im Jahr um. Nachdem die Pflanze ihre maximale Grösse erreicht hat, musst Du sie noch seltener umtopfen.

Wenn Du eines der folgenden Kriterien bei Deinen Pflanzen bemerkst, solltest Du sie umtopfen.

  • Die Wurzeln treten an der Erdoberfläche aus.
  • Junge Wurzelspitzen zeigen sich im Randbereich.
  • Die Wurzeln sind an der seitlichen Begrenzungsschicht dicht verfilzt oder bilden am Boden des Topfes eine dicke Spirale. Dann ist das Umtopfen bereits überfällig.
  • Die Wurzeln wachsen durch das Abzugsloch des Pflanzgefässes. Allerdings ist das kein sicheres Zeichen, denn dass passiert auch, wenn die restlichen Wurzeln der Pflanze das Pflanzgefäss noch nicht ganz ausfüllen.
  • Weisse Ablagerungen bilden sich an der Erdoberfläche oder an der Aussenwand des Gefässes. Das ist ein Zeichen für zu hartes Giesswasser oder für Versalzung durch Überdüngung.
  • Das Verhältnis von Pflanze- und Topfgrösse stimmt nicht, sodass die Pflanze ständig umkippt oder sogar den Topf sprengt.
  • Die Topferde trocknet zu schnell aus.

Beachte immer die entsprechende Kulturanleitung Deiner Pflanze, denn diese Hinweise gelten zwar für die meisten Pflanzen – es gibt aber auch Ausnahmen:

Woran erkenne ich, dass ich Pflanzen umtopfen muss?

Der Wachstumszyklus von Pflanzen ist durch Ruheperioden und Wachstumsphasen gekennzeichnet und wird durch die Temperatur und die Tageslichtdauer gesteuert. Fast alle Pflanzen bevorzugen das Umtopfen am Anfang der Wachstumsperiode, die von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich sein kann.

Beachte deshalb die jeweiligen Kulturanleitungen.

Die Wachstumsphase

Wenn die Knospen der Pflanze aufbrechen und sich junge Blätter und Triebe bilden, ist die Ruhephase zu Ende und eine neue Wachstumsperiode beginnt.

Jetzt braucht Deine Pflanze wieder viel Wasser und muss regelmässig gedüngt werden, damit sie kräftig weiterwachsen kann. Achte darauf, dass Deine Pflanze ausreichend Platz zum Wachsen hat und topfe sie bei Bedarf um.

Die Ruheperiode

Auch Pflanzen brauchen Erholungsphasen. Wenn Du sie in dieser Zeit umtopfst, wachsen die Wurzeln nicht schnell genug in die frische Erde hinein. Dadurch kann es zur Staunässe kommen und die Wurzeln beginnen, zu faulen.

Die Ruhephase von Pflanzen gestaltet sich unterschiedlich:

  • Manche Pflanzen werfen während der Ruhephase ihre Blätter ab. Das ist eine Schutzfunktion, welche die Pflanze im Winter vor dem Austrocknen bewahrt. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist der Flüssigkeitstransport von den Wurzeln bis in die Blätter nicht mehr gewährleistet.
  • Es gibt Pflanzen, die ihre Blätter nicht verlieren, da sie ursprünglich aus Gebieten stammen, in denen es während des Winters nicht friert. Auch diese Pflanzen brauchen eine Ruhephase. Da diese natürliche Ruheperiode bei den meisten Pflanzen nur schwer zu erkennen ist, empfiehlt es sich, sie an eine Ruhezeit im Winter zu gewöhnen.
  • Andere Pflanzen sind an keine Ruheperiode gebunden, da sie aus tropischen oder subtropischen Klimazonen stammen. Die natürlichen Bedingungen ganzjährig nachzuahmen, ist in unseren Breitengraden nur bedingt möglich. Daher empfiehlt es sich, diese Pflanzen an eine regelmässige Ruhezeit im Winter zu gewöhnen.
  • Zwiebel- und Knollenpflanzen stellen eine Ausnahme dar. Sie sterben zu Beginn der Ruhezeit vollkommen ab, brauchen kein Licht und bis auf wenige Ausnahmen auch kein Wasser. Im Frühling erwachen sie zu neuem Leben und der Zyklus beginnt von neuem.

  • Klemme einen oder mehrere dicke Stängel der Pflanze zwischen den Fingern ein, sodass Deine Handfläche die Topferde berührt.
  • Bei rosettenbildenden Pflanzen – wie beim Usambaraveilchen – schiebe Deine Hand vorsichtig unter die ausgebreiteten Blätter, um an die Erdoberfläche zu kommen.
  • Versuche die Pflanze immer vorsichtig aus ihrem Gefäss zu ziehen. Wenn nötig, kannst Du Wurzeln, die aus dem Topf unten heraus wachsen, vorsichtig lockern. Klopfe leicht und seitlich auf das Gefäss, wenn es sich nicht vom Wurzelwerk lösen lässt. Bei ganz hartnäckigen Exemplaren, kannst Du behutsam (!) mit dem Gefäss auf eine Arbeitsfläche klopfen.
  • Wenn die Erde um den Wurzelballen sehr trocken ist, stelle ihn kurz in ein Wasserbad, damit er Flüssigkeit aufnehmen kann.
  • Lege z. B. eine Tonscherbe auf das Abzugsloch im Topfboden, um das rasche Abfliessen von Wasser und das Herausbröckeln von Erde zu vermeiden.
  • Gib die Erde in den Topf und bette die Pflanze so ein, dass der obere Teil des Wurzelballens knapp unterhalb des Randes liegt.
  • Der neue Topf sollte im Durchmesser ca. 2–3 cm grösser sein als der alte. Pflanzen gedeihen am besten in Gefässen, die nur wenig grösser sind als ihr Wurzelballen. Achte beim Kauf auch unbedingt auf ein Abzugsloch, damit überschüssiges Wasser abfliessen kann.
  • Fülle die Zwischenräume mit Erde auf und drücke die Pflanze leicht an.
  • Zum Schluss reichlich giessen. Fertig!

Kleine bis mittlere Pflanzen umtopfen

  • Wenn Deine Pflanze bereits etwas grösser ist, erleichtere Dir die Arbeit, indem Du den Topf auf die Seite legst und z. B. mit einem Holzkochlöffel leicht auf den Rand schlägst.
  • Schneide mit einer dünnen, langen Messerklinge an der Innenseite des Topfrandes entlang.
  • Ziehe nun das Pflanzgefäss vom Wurzelballen weg. Tipp: zu zweit geht’s besser!
  • Wenn sich der Wurzelballen nicht lösen will, solltest Du den Topf vorsichtig zerschlagen bzw. aufschneiden, um die Wurzeln der Pflanze beim Herausnehmen nicht zu beschädigen oder gar abzureissen!

Wenn Du Keimlinge in einem Torfquell- oder Torftopf angepflanzt hast, hast Du beste Voraussetzungen für ein schonendes Umpflanzen geschaffen. Denn so kannst Du die kleine Pflanze mitsamt dem Torftopf in ihr neues Erdreich setzen ohne das Wurzelwerk zu beschädigen. Zudem erleidet die Jungpflanze dadurch keinen «Umtopfschock».

  • Achte darauf, dass das Pflänzchen im Torftopf immer ausreichend gewässert ist, so können die Wurzeln ungehindert durch den feuchten Topf durchwachsen.
  • Vor dem Umtopfen oder Aussetzen den Topf kurz in lauwarmes Wasser tauchen, den Torftopf behutsam einritzen und ihn mit der Pflanze in die neue Erde setzen. Der Torftopf wird ohne schädliche Rückstände im Boden verrotten.

Keimlinge umpflanzen

Wenn Du das passende Gefäss gefunden hast, gilt es noch das richtige Material auszuwählen. Sie haben unterschiedliche Eigenschaften und nicht jedes Material ist für alle Zwecke geeignet.

Form

  • Blumentöpfe sind meist rund oder zylinderförmig.
  • Generell mögen Pflanzen runde Töpfe lieber, da sich ihre Wurzeln darin gleichmässig nach allen Seiten ausbreiten können.
  • Bei grösseren Pflanzgefässen werden auch eckige Gefässe angeboten. Vorteil: Sie können dichter nebeneinander gestellt werden. Aber nur, wenn Pflanzen darin senkrecht in die Höhe wachsen und nicht seitlich ausladend sind.
Grösse

  • Bei den meisten Töpfen entspricht der Durchmesser etwa der Höhe. Dieses Verhältnis mögen viele Pflanzen.
  • Einige Pflanzenarten brauchen in der Tiefe Platz für ihre Wurzeln. Rosen sind z. B. in einer flachen Schale nicht gut aufgehoben. Sie bevorzugen hohe, schmale Töpfe.
  • Richte Dich beim Auswählen der Töpfe nach den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanze.
  • Man sagt, dass das Wurzelwerk der Pflanze ca. 5–10 cm Abstand zum Gefässrand halten sollte.

Tipps zur Auswahl Deines Blumentopfs

Das Gefäss ist eine Begrenzung für das Wurzelwachstum. Mit der Wahl der Topfgrösse kannst Du daher Einfluss darauf nehmen, wie gross Deine Pflanze wird. Dennoch sollten Jungpflanzen nicht gleich in riesige Gefässe gesetzt werden, sonst neigen sie dazu, ihre Kraft in die Ausbildung der Wurzeln zu stecken. Pflanze lieber häufiger um.

Beim ersten Umpflanzen kannst Du Dich an der Regel orientieren, dass das neue Gefäss am besten einen ca. drei cm grösseren Umfang hat als das, in dem Du die Pflanze gekauft hast.

Möchtest Du tiefwurzelnde Gewächse wie Rosen oder Orchideen pflanzen, nimm einen hohen Blumentopf. Für Gräser oder andere Flachwurzler sind Pflanzschalen oder ähnliche flache Pflanzgefässe geeignet.

Für hochwachsende Pflanzen eignen sich massive, breite Gefässe, denn sie bilden ein Gegengewicht und geben Standsicherheit – zum Beispiel Pflanztröge oder Pflanzkübel. Runde oder eckige Säulen und Vasen bepflanzt Du am besten mit kleinen, mittelhohen oder hängenden Pflanzen.

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