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Du machst keine halben Sachen? Deine Rosen werden es Dir danken. Das Wichtigste beim Rückschnitt ist, dass Du ihn angehst.

Rosen, die jahrelang keine Schere zu sehen bekommen, vergreisen. Sich selbst überlassen würden sie im oberen Teil des Stocks weiterwachsen und im unteren verkahlen. Stutzt Du sie regelmässig, ist die Rose dazu gezwungen, auch unten auszutreiben. Die verbliebenen Triebe blühen kräftiger. Auch Pilze und andere Krankheitserreger haben weniger Raum sich auszubereiten als in dicht bewachsenen Rosenstöcken.

Mit einem Rückschnitt kannst Du:

  • die Selbstverjüngung anregen
  • die Blattgesundheit fördern
  • die Blütenbildung steigern

Tipp: Jahrelang nicht geschnitten? Durch einen radikalen Schnitt bringst Du auch stark vergreiste Strauch- oder Kletterrosen wieder zum Blühen.

  • Verwende eine scharfe Schere, um glatte Schnitte zu erzielen. Andernfalls können Pilze und Bakterien in die Schnittstelle eindringen. Eine Bypass-Gartenschere ist gut geeignet, da sie keine Quetschungen verursacht. Arbeitshandschuhe sind hier Pflicht!
  • Frost kann an Schnittstellen und jungen Trieben Schäden hinterlassen. Schneide Deine Rosen ausschliesslich an frostfreien Tagen. In Regionen mit Spätfrost warte mit dem Schnitt bis nach den Eisheiligen Mitte Mai.
  • Schneide leicht schräg 1 cm über einer nach aussen zeigenden Knospe bzw. einem Auge.
  • Kräftige Triebe solltest Du nicht zu stark kürzen. Die Rose bringt sonst zwar viele, aber schwache Neutriebe hervor.
  • Schwache Triebe, die keine Blüten halten, kannst Du stark zurückschneiden oder vollständig herausnehmen.
  • Entferne abgestorbene, kranke und erfrorene Triebe. Schneide hierfür bis ins grüne Holz bzw. möglichst nah am Stamm.

Die meisten Rosensorten schneidest Du beim Pflanzen sowie einmal jährlich im Frühjahr bzw. im Sommer nach der Blüte. Genaue Zeitangaben findest Du in unserem Schnittkalender.

Damit sich Deine Rosen nach der Pflanzung gut in der Erde verwurzeln, musst Du die Länge von Wurzeln und Trieben ins richtige Verhältnis bringen. Hierbei gilt:

  • Kürze die Wurzeln auf 20–30 cm Länge unterhalb der Veredelungsstelle (das ist die verdickte Stelle zwischen Wurzeln und grünen Trieben).
  • Bei Strauchrosen schneidest Du alle Triebe auf 40 cm Länge runter.
  • Kletterrosen schneidest Du auf ca. zehn Augen über den Boden zurück.
  • Bei anderen Arten genügt es, wenn Du drei bis fünf Augen über Bodenhöhe stehen lässt.

Meist benötigen Rosen einmal jährlich im Frühjahr zwischen März und Mai einen Rückschnitt, damit sie gesund und kräftig wachsen. Bei einigen Sorten wie Strauch- und Kletterrosen verschiebt sich der Zeitpunkt in den Sommer, wenn die erste Blühphase vorbei ist. Weitere Ausnahmen bilden Rambler Rosen und Bodendeckerrosen, die eigene Schnittbedürfnisse haben. Von diesen Sorten abgesehen gilt, dass Du im Frühjahr:

  • vertrocknete und erfrorene Triebe am Übergang zum gesunden Holz bzw. sogar darüber hinaus am Triebansatz abschneidest.
  • kranke Triebe am Stock bzw. am Übergang zu einem noch vitalen Trieb kürzt, damit sie den gesunden Trieben nicht die Nährstoffe rauben.
  • dicht wachsende Triebe auslichtest und dafür schwache und verkreuzt wachsende Triebe entfernst. So gewährleistest Du eine gute Durchlüftung.

Wie Du eine Rose schneidest, hängt davon ab, welche Sorte Du vor Dir hast und wie oft diese im Jahr blüht. Prinzipiell schneidest Du einen Trieb ca. 1 cm über einem Auge ab. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Auge eintrocknet.

Ausser bei Bodendeckerrosen solltest Du darauf achten, dass die Augen nach aussen zeigen. Noch wichtiger ist, dass Du den Schnitt schräg ansetzt. So kann das Regenwasser gut abfliessen und der Trieb verfault nicht innerlich.

Kletterrosen schneiden

Junge Kletterpflanzen sollten an Höhe gewinnen, bevor Du sie schneidest. Im ersten Jahr biegst Du die Triebe und bindest sie waagrecht an einem Spalier fest. Die folgenden Schnittmassnahmen hängen davon ab, ob Du eine einmal jährlich blühende Sorte, Rambler Rosen oder eine mehrmals blühende Sorte kürzen willst.

Bei Einmalblühern und Rambler Rosen genügt es, wenn Du einmal jährlich einen Frühjahrsschnitt nach der Blüte von ca. Juni bis Juli vornimmst. Dicht wachsende und blühfaule Triebe schneidest Du nach Bedarf am Stamm ab.

Die Mehrmalsblüher unter den Kletterrosen schneidest Du im Frühjahr und ein zweites Mal nach der ersten Blühphase von Juni bis September. Vitale Langtriebe von Kletterrosen haben oft mehrere stark blühende Seitenzweige. Kürze die Seitentriebe ein. Dafür zählst Du jeweils von der Triebspitze auf drei bis fünf Augen über dem Boden. Alte Langtriebe, die kaum blühende Seitentriebe vorweisen, kannst Du nach ca. drei Jahren bodennah entfernen.

Tipp: Mit einem radikalen Rückschnitt alle fünf bis sechs Jahre sorgst Du für eine Verjüngung Deiner Kletterrose.

Strauchrosen schneiden

Wie stark Du eine Strauchrose schneiden musst, hängt davon ab, wie häufig sie im Jahr blüht. Bei Einmalblühern ist es wichtig, dass Du mit dem Frühjahrsschnitt bis nach der Blüte ca. Juni bis Juli wartest. Da diese Strauchrosen hauptsächlich aus alten Trieben vom Vorjahr blühen, würdest Du sonst kaum Blüten sehen. Ab dem fünften Standjahr trennst Du im Frühjahr den ältesten Trieb auf Bodenhöhe ab und verjüngst den Strauch.

Bei Mehrmalsblühern kannst Du zusätzlich zu den Massnahmen beim Frühjahrsschnitt die einjährigen und bodennahen Triebe halbieren bzw. auf 2/3 Länge kürzen. Möchtest Du den Rosenstrauch radikal verjüngen, lässt Du alle vier bis fünf Jahre nur zwei bis drei Triebe mit 30 cm Länge stehen.

Tipp: Alte Triebe erkennst Du daran, dass sie bräunlich verfärbt sind und sich eine Borke darauf gebildet hat.

Beetrosen & Edelrosen schneiden

Bei Beet- und Edelrosen entfernst Du im Frühjahr die älteren Triebe so tief wie möglich. Stehen bleiben sollten etwa drei bis vier jüngere, grüne Triebe. Diese kürzt Du mind. um die Hälfte bis zu 2/3 Länge ein.

Du kannst Dich auch an der Zahl der Augen je Trieb orientieren: Beet- und Edelrosen schneidest Du auf ca. drei bis fünf Augen zurück. Bei starkwüchsigen Sorten dürfen es sechs bis neun Augen sein und bei Zwergrosen zwei bis drei Augen.

Bodendeckerrosen sind ein Sonderfall. Sie erhalten keinen jährlichen Frühjahrsschnitt wie die restlichen Sorten. Dafür kannst Du sie alle drei bis vier Jahre ohne Rücksicht auf Verluste bzw. Augen, auf eine Höhe von 30 cm kürzen.

Tipp: Statt Dich mit der Gartenschere krumm zu arbeiten, kannst Du eine Heckenschere einsetzen. Auch stark verholzte Trieben schneiden sich damit leichter.

Ein Schnitt im Sommer ist i. d. R. unnötig. Manche Rosengärtner nutzen die Zeit nach der Blüte allerdings, um ihre Stöcke in Form zu trimmen oder die verwelkten Blütenstände zu entfernen. In diesem Fall achte darauf, dass Du die Schere oberhalb der nach aussen weisenden Augen ansetzt. Hilfreich kann ein Sommerschnitt nach der Blüte auch bei alten, vergreisten Rosenstöcken sein. Wenn Du sie um die Hälfte und tiefer kürzt, bilden sich bis zum Herbst viele neue Triebe. Im Frühjahr blühen die Rosen frisch auf.

Den Grünschnitt vom Schneiden Deiner Rosen solltest Du über den Hausmüll oder die lokale Deponie für Grüngut entsorgen. Vermeide es, den Rosenschnitt auf den Kompost zu werfen. An manchen Blättern haften evtl. Pilzsporen, die sich leicht in Deinem Garten verbreiten können.

Deine Rosen sind frisch frisiert, aber Dein Beet wirkt noch immer kahl? Dann pflanz weitere Stöcke! Der optimale Zeitpunkt liegt zwischen Mitte Oktober und Anfang März. Je nach Rosensorte gibt es Faustregeln, welchen Pflanzabstand Du zu den neuen Beetnachbarn einhalten solltest. Eine genaue Anleitung für die Pflanzung im Garten oder Topf sowie wertvolle Tipps zum richtigen Pflegen und Düngen findest Du hier.

Deine Rosen wollen hoch hinauf, aber das soll nicht unbedingt an Deiner Hauswand passieren? Dann ist eine Rankhilfe Deine Lösung. Von einem schlichten Rankgitter, einem Rankkasten mit Pergola oder einem Rosenbogen aus Holz oder Metall ist alles möglich.

Bevor Du die Kletterrosen zurückschneidest, bedenke: Bis Dein Rosenbogen vollkommen bewachsen ist, kann es mind. drei Jahre dauern. Eine Bogenbreite von mind. 160–200 cm ist optimal, um ohne Kratzer hindurchzugehen.

Tipp: Rosenbögen aus Metall bzw. mit Stahlprofilen solltest Du für einen optimalen Halt 30 cm tief mit Erdankern in einem Betonfundament sichern. Durch das Betonfundament kann es sein, dass Du das Pflanzloch für die Kletterrose mit einigem Abstand zur Rankhilfe graben musst. In diesem Fall setzt Du die Rose schräg mit ca. 45°-Neigung ein. So kannst Du die neuen Triebe leichter anbinden.

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