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Balkonkraftwerke sind Mini-PV-Anlagen – also kleine Photovoltaik-Anlagen, die nicht aufwendig auf dem Dach installiert werden müssen, sondern ganz unkompliziert auf dem Balkon oder der Terrasse aufgestellt werden können.

Dadurch profitieren auch Mieter, die nicht über ein Eigenheim verfügen, vom Luxus des «kostenlosen» Sonnenstroms. Dafür wird der Strom, den das Balkonkraftwerk produziert, direkt ins Hausnetz gespeist und dort verbraucht. Du bezahlst nur den Strom, den Du darüber hinaus brauchst.

Kleines Beispiel: Es ist Nachmittag und die Sonne scheint schön auf Deine Solarpanels. Das Balkonkraftwerk produziert 200 Watt. Verbraucht werden gerade 150 Watt für den Kühlschrank und den W-Lan-Router. Das heisst Dein Stromzähler steht gerade still und Du nutzt kostenlosen Strom. Die überschüssigen 50 Watt fliessen ins Stromnetz. Die schenkst Du Deinem Netzbetreiber aber dafür sparst Du Dir auch einen enormen bürokratischen Aufwand.

Mit einem Balkonkraftwerk sparst Du nicht nur Geld. Du leistest auch einen Beitrag zum Umweltschutz, denn ein Balkonkraftwerk spart in 20 Jahren ca. 2,5 Tonnen CO2 ein.

Balkonkraftwerke bestehen meist aus ein bis zwei Solarmodulen mit einer Leistung von je ca. 300-400 Watt. Diese Module oder Panels befestigst Du an einem Ort mit möglichst hoher Sonneneinstrahlung. Das kann tatsächlich der Balkon oder die Terrasse sein, aber auch das Dach oder die Garage. Eben dort, wo die meiste Sonne hinkommt. An den Modulen befinden sich ein Wechselrichter und ein Kabel für den Anschluss ans Stromnetz. Der Wechselrichter ist dringend notwendig, denn das Solarpanel produziert Gleichstrom, den Du nicht nutzen kannst. Der Wechselrichter wandelt ihn in nutzbaren Wechselstrom.

Das Kraftwerk als Plug&Play Artikel kann direkt mit einer normalen Steckdose verbunden werden.

Wie viel Strom die Panels produzieren ist erst mal nicht so wichtig. Wichtiger ist Anschlussleistung des Wechselrichters auf der Stromnetz-Seite. Denn die darf 600 Watt nicht überschreiten. Wenn Du zwei Panels hast, die jeweils 340 Watt produzieren, dann ist das ok, so lange der Wechselrichter nur 600 Watt weitergibt. Wenn Du dennoch mehr Strom produzieren kannst und den auch in Dein Hausnetz einspeisen willst, dann ist das schon möglich. Allerdings brauchst man ab dieser Leistung eine Genehmigung und eine Installation und Abnahme durch einen Fachmann.

Du solltest grundsätzlich auch prüfen, ob das Maximum an produziertem Strom für Dich überhaupt sinnvoll ist. Wenn Du den Strom nicht unmittelbar verbrauchen kannst und er ohnehin ins Netz gespeist würde, dann tut es für Dich vielleicht auch eine kleinere Anlage.

Es heisst zwar Balkonkraftwerk, aber das bedeutet nicht, dass es auch zwangsläufig am Balkon befestigt wird. Zunächst sind Standort und Ausrichtung das wichtigste. Die Anlage muss so viel Sonne wie möglich abbekommen, damit sie rentabel arbeitet. Also am besten ist eine Ausrichtung nach Süden oder Südosten. Und achte auch darauf, dass die Fläche, die Du nutzen möchtest nicht beschattet ist. Also keine Bäume, Strommasten oder was auch immer Schatten werfen. Am besten beobachtest Du die Fläche mal eine Zeitlang im Tagesverlauf und schaust ob auch wirklich viel Sonne ankommt.

Ist der richtige Standort gefunden, dann stellt sich die Frage, wie das ganze befestigt werden soll. Dafür ist der Untergrund entscheidend. Geht es um ein Ziegeldach, das Flachdach einer Garage, die Hauswand oder einen anderen Ort.

Die Montage der Mini-PV-Anlage am Balkon gehört zu den einfachsten Möglichkeiten der Anbringung. Dafür verwendest Du einen Montagerahmen auf den das Modul aufgeschraubt wird. Mit diesem Rahmen kannst Du das Modul an der Brüstung des Balkons befestigen. Achte dabei darauf, dass Du das Modul auch noch mal am Boden verankerst z. B. mit Gewichten. So ist es am besten vor starkem Wind geschützt.

Montagemöglichkeiten für Balkonkraftwerke

Ist Deine Terrasse der sonnigste Ort, dann gehört auch dort Deine Mini-PV-Anlage hin. Wie bei der Montage am Balkon brauchst Du dafür einen Aufstellrahmen auf dem das Modul befestigt wird. Auf der Terrasse ist die Bodenverankerung besonders wichtig, denn das Modul muss auch bei Wind und Wetter sicher stehen. Achte am besten auch darauf, dass es nicht im Weg steht, gerade wenn auch Kinder auf der Terrasse toben.

Montage auf der Terrasse

Möchtest Du Dein Balkonkraftwerk auf einem schrägen Ziegeldach montieren, dann kannst Du im Grunde die gleichen Befestigungen nutzen, wie für eine grosse PV-Anlage. Hier solltest Du aber schon etwas handwerkliches Geschick mitbringen. Für diese Art der Befestigung müssen Haken an den Sparren des Dachs befestigt werden, die dann an der Unterkante der Ziegel wieder nach aussen geführt werden. Damit die Ziegeln auch mit dem Haken richtig aufliegen, musst Du eine kleine Aussparung in die Dachziegel schleifen. Das erfordert schon etwas Erfahrung. Dann sitzt das Modul aber auch richtig fest.

Montage auf dem Falchdach

Willst Du Deine Solar-Module z. B. auf dem Flachdach der Garage montieren, dann kannst Du wieder Montagerahmen verwenden. Achte aber auch hier wieder auf eine sichere Befestigung, die auch Stürmen standhält.

Wenn Du Dein Balkonkraftwerk in Betrieb nehmen willst, musst Du vorher klären, ob Dein Stromzähler eine Rücklaufsperre hat. Die ist nämlich eine Voraussetzung. Alte Zähler laufen rückwärts, wenn mehr Strom erzeugt als verbraucht wird.

Das klingt jetzt natürlich verlockend, denn so könnte Deine Anlage ja über Tag Strom erzeugen – der Zähler läuft rückwärts – und abends verbrauchst Du den Strom. Dein selbst erzeugter Strom wäre quasi gespeichert. Doch davon solltest Du unbedingt die Finger lassen, denn dieses Vorgehen beinhaltet einige Straftaten wie z. B. die Steuerhinterziehung, weil Du keine Steuern für den genutzten Strom zahlst.

Um hier sauber zu bleiben musst Du einen digitalen Stromzähler mit Rücklaufsperre montieren lassen.

Nein. Stromzähler mit Rücklaufsperre arbeiten saldierend. Das heisst, dass der erzeugte Strom auf einer Phase mit dem verbrauchten Strom auf einer anderen Phase verrechnet wird.

Wenn Sie z.B. auf Phase-1 Verbraucher mit 100 Watt Leistung angeschlossen haben und auf Phase-3 Ihres Stromnetzes 100 Watt mit Ihrer Balkonkraftwerk Anlage produzieren, so verrechnet der Stromzähler automatisch die Phasen miteinander und zeigt in der Summe keinen Verbrauch an. Wenn Du hingegen auf einer Phase 120 Watt verbrauchst und auf einer anderen Phase 100 Watt erzeugst, zählt der Stromzähler nur die 20 Watt, die mehr verbraucht werden.

Durch die Saldierung - also Verrechnung - des Stromzählers ist es also unerheblich, in welcher der drei Phasen in Deinem Hausnetz Du einspeist und an welcher die Verbraucher angeschlossen sind.

Der richtige Stromzähler ist wichtig

Den Strom, den Dein Balkonkraftwerk produziert, kannst Du nicht speichern. Deshalb macht es Sinn, den Strom auch direkt zu verbrauchen, denn sonst würde er ins Netz eingespeist und Du hattest nichts davon. Deshalb solltest Du Deinen Stromverbrauch im Idealfall an die produktivsten Stunden des Tages anpassen. Ist am Tag, wenn die Anlage den meisten Strom produziert selten jemand im Haus, der den Strom sinnvoll nutzen kann, dann lohnt sich ein Balkonkraftwerk wohl eher nicht, denn Du musst am Abend, wenn Deine Anlage nicht mehr produziert den «gekauften» Strom nutzen.

Wenn Du es allerdings so einrichten kannst, dass in den sonnenreichsten Stunden auch viel Strom abgenommen wird – also zum Beispiel Waschmaschine und Geschirrspüler laufen – dann kannst Du mit einem Balkonkraftwerk wirklich etwas Geld sparen und Du tust was gutes fürs Klima.

Dich interessiert, wie viel Strom Dein Balkonkraftwerk gerade produziert? Bei manchen Balkonkraftwerken kannst Du das dank Hersteller-App einfach nachschauen. Wenn nicht, gibt es eine smarte Lösung:

Verbaue an der Einspeisedose ein Unterputzmodul. Mit einem Unterputzmodul kannst Du Steckdosen, Lichtschalter oder elektrische Rollläden auch nachträglich smart machen.

Ist das Unterputzmodul kompatibel mit dem SMART HOME by hornbach Gateway, kannst Du Dir mit der dazugehörigen App jederzeit Deine aktuelle Stromproduktion anschauen.

Mehr Infos zu smarten Möglichkeiten haben wir in unseren Ratgebern für Dich zusammengestellt:

Derzeit dürfen in der Schweiz Solaranlagen mit einer Leistung bis zu 600 Watt bewilligungsfrei montiert und angeschlossen werden, jedoch muss eine Anmeldung beim jeweiligen Stromanbieter erfolgen. Einige Stromanbieter bieten derzeit sogar Fördergelder an, wenn Du bei Dir eine Anlage installierst. Je nach Wohnsituation macht es zudem Sinn Deinen Vermieter zu informieren.

Eigentümer eines Einfamilienhauses können in der Regel eine Anlage installieren, solange es mit den örtlichen Bauvorschriften übereinstimmt. Als Stockwerkeigentümer bzw. Mieter einer Wohnung solltest Du Dir vor der Installation der Anlage die Einwilligung Deiner Miteigentümer bzw. der Hausverwaltung einholen um Unstimmigkeiten zu vermeiden.

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