Was ist Spachteltechnik?
Der Begriff Spachteltechnik steht für eine der ältesten Varianten der Wandveredelung. Hier wird Spachtelmasse auf die Wand aufgetragen und mit einem Spachtel oder einer Kelle bearbeitet. Wir stellen Dir zwei Spachteltechniken vor und zwar Spachteltechnik Beton und Spachteltechnik Marmor. Dabei kommen zwei Putzarten zum Einsatz: Strukturputz und glatter Putz.
Mit ein bisschen Spachtelmasse und einer Kelle lässt sich so gut wie jede Oberfläche nachahmen. Wer noch nicht so sicher an der Kelle ist, kann seine Wände auch mit Strukturfarbe auf Vordermann bringen. Apropos Farbe: Der Putz lässt sich in der Regel abtönen. Du kannst ihn Dir aber auch gleich in Deinem Wunschfarbton kaufen.
Spachteltechniken im Überblick
Putz – das ist für viele etwas rein Praktisches. Er dient als gerader Untergrund für Tapeten. Unter ihm verschwinden Leitungen und Mauerwerk, aber er kann so viel mehr sein. Mit der richtigen Kelle und ein wenig Kreativität schaffst Du einzigartige Wandoberflächen. Du verleihst Deinen Wänden Struktur und verbesserst gleichzeitig auch das Raumklima. Mineralischer Putz nimmt nämlich überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt diese bei Bedarf wieder an die Raumluft ab. Darüber hinaus hat der Putz einen hohen pH-Wert. Schimmelsporen halten sich also von ihm fern und Du hast somit eine Sorge weniger.
Qualitätsstufen für Spachtelarbeiten
Gut zu wissen: Spachtelarbeiten werden in vier Qualitätsstufen eingeteilt: Q1, Q2, Q3 und Q4. Diese werden durch die DIN-Norm 18363 festgelegt. Dabei stellt Stufe 1 die niedrigste Qualität da. Diese Klassifizierung ist eine rechtsverbindliche Definition, die immer dann in Kraft tritt, wenn Spachtelarbeiten in Auftrag gegeben werden.
Material- und Werkzeug für Spachteltechnik
Wand für Spachteltechnik vorbereiten
Der Putz hält nicht auf jeder Oberfläche. Daher gilt es, die Wand vorzubereiten. Besteht Dein Untergrund aus einer glatten und gut haftenden Tapete, kannst Du sie dran lassen. Alte Tapeten fallen Deinem Projekt zuerst zum Opfer. Einsprühen, einweichen, abkratzen. Jetzt siehst Du, was hinter der Fassade steckt. Schau genau hin und repariere die Schäden, bevor Du weitermachst.
Handelt es sich um eine Betonwand oder befand sich Kalkputz unter der Tapete? Wenn die Antwort ja lautet, dann kannst Du loslegen. Ansonsten heisst es erst einmal: Wand grundieren. Schnappe Dir einen Haftgrund und sorge ausserdem für einen glatten, sauberen und trockenen Untergrund für Deinen Putz. Vergiss auch nicht, den Boden oder Möbel abzudecken. Dafür hast Du Malervlies, Kreppband und Abdeckfolie.
Spachteltechnik Marmor
Du wünschst Dir nahezu spiegelglatte und edle Wände? Dann ist die Spachteltechnik Marmor bzw. die Venezianische oder Italienische Spachteltechnik genau richtig für Dich auch noch bekannt als Marmorino oder Stucco veneziano. Die Technik mit den vielen Namen kommt auch ohne die teuren Natursteine aus, erfordert aber ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl und Erfahrung an der Kelle. Für eine gelungene Marmoroptik gibt es verschiedene Herangehensweisen. Wir stellen Dir hier zwei von ihnen vor – eine einfache und eine für wahre Profis.
Putz in Fliesenoptik
Wasserwaage ansetzen, ausrichten und dann mit der Kelle eine Fuge zeichnen – so kreierst Du ganz leicht eine Fliesenoptik an Deinen Wänden. Beachte, dass der Putz dafür noch etwas feucht sein muss.
Einfacher geht's so: Beginne damit, einzelne Flecken ohne Plan auf die Wand zu spachteln. Fülle die Lücken anschliessend, wobei sich die beiden Schichten wieder überlappen. Lasse alles trocknen, schleife die Wand mit einem feinen Schleifpapier ab, reinige sie mit einer Bürste und wiederhole das Ganze noch einmal. Am Ende polierst Du die Wand mit einer Wachspolitur und einem Poliergerät, bis sie den gewünschten Glanz hat.
Spachteltechnik Beton
Schalungsanker andeuten
Nutze die Rückseite des Griffs einer Malerrolle und drücke sie leicht in den noch feuchten Putz. Achte darauf, dass die Abstände gleich bleiben und dass die Löcher in einer Linie sind.