Zuerst wird die alte Sockelleiste entfernt. Falls die alte Sockelleiste angeklebt ist, kann dabei die Farbe oder Tapete über der Sockelleiste einreissen. Um das zu verhindern wird die Tapete bzw. die Farbe oberhalb der Sockelleiste mit einem Teppichmesser eingeschnitten. Verwende zum Abhebeln der alten Sockelleiste einen stabilen Spachtel oder einen Stechbeitel. Wenn die Leiste abgehebelt ist, zieht man die Nägel heraus, sonst besteht Verletzungsgefahr.
Teppichboden verlegen
Altbelag entfernen. Boden vorbereiten. Teppichboden verlegen. So rollst Du Schritt für Schritt neuen Teppichboden aus.
Ein Teppichboden ist warm, weich, angenehm an den Füssen und leicht zu verlegen. Wir zeigen Dir, wie Du Schritt für Schritt einen Teppichboden verlegen und so den Wohlfühl-Pegel in der Wohnung steigern kannst.
Generell ist die Wahl der Verlegemethode davon abhängig, wie gross die Verlegefläche ist und ob der Teppich nach geraumer Zeit rückstandslos entfernt werden muss (z. B. in einer Mietwohnung). Das Video zeigt Dir, wie Du Teppichboden vollflächig verklebst. Ergänzend zum Video findest Du Material- und Werkzeuglisten sowie Schritt für Schritt-Anleitungen:
- Teppichboden vollflächig verkleben
- Teppichboden fixieren
- Teppichboden lose verlegen (bei Räumen bis ca. 20 qm zu empfehlen)
Tipp
Heute sind die meisten Teppichböden mit Vliesrücken erhältlich, für die sich eine Fixierung mit Klettband eignet. Diese Form der Verlegung ist besonders einfach und sollte genutzt werden, wann immer es geht. Von einer vollflächigen Verklebung ist eher abzuraten, da der Teppich schwer ohne Rückstände entfernt werden kann. Lösemittelhaltige Kleber sollten hier generell nicht verwendet werden.
Planung und Vorbereitung
Sorge für einen sauberen und ebenmässigen Untergrund! Hier findest Du eine Übersicht unterschiedlicher Untergrundbeschaffenheiten und Hinweise, wie der Untergrund fachgerecht vorbereitet wird.
- kleine Unebenheiten: schleifen, grundieren und vollständig spachteln
- stark unebener Estrich: mit selbstverlaufender Spachtelmasse ausgleichen
- neuer Anhydrid-Estrich: schleifen und grundieren
- Gussasphalt-Estrich: schleifen und grundieren, evtl. spachteln
- sandige Estriche: Haftgrund auftragen
- Span-, Gips-, Holzfaserplatten: Stösse schleifen, grundieren, evtl. spachteln
- alte Dielenböden: Dielen festschrauben, Unebenheiten ausgleichen
- PVC-, keramische Fliesenbeläge: lose Platten und Beläge nachkleben
Tipp
Zum Schneiden von Teppichböden ist die Hakenklinge das ideale Werkzeug. Bei PVC oder Nadelfilz solltest Du eher auf eine Trapezklinge zurückgreifen.
Den Teppichboden vor der Verlegung 1 bis 2 Tage im Verlegeraum akklimatisieren lassen, damit er sich der Luftfeuchtigkeit und der Raumtemperatur anpassen kann – so erreichst Du ein optimales Verlegeergebnis.
Teppichboden vollflächig verkleben
Alten Teppich entfernen
Ein alter Teppichboden ist als Untergrund für einen neuen nicht geeignet und muss entfernt werden. Schneide ihn dazu mit einem Teppichmesser mit Hakenklinge in schmale Streifen. Dann kannst Du ihn abziehen. Je schmaler die Streifen, desto leichter lassen sie sich abziehen. Den alten Boden kannst Du je nach Menge mit dem Restmüll oder als Sperrmüll entsorgen. Abschliessend werden lockere Kleberreste mit einem Spachtel entfernt und der Boden danach gesaugt.
Tipp
Bei grossen Flächen lohnt es sich, zum Entfernen des alten Teppichbodens einen Teppichstripper auszuleihen. Schneide die Teppichbahnen in der Breite der Stripper-Klinge in Streifen. Dann fährst Du mit der scharfen Klinge der Maschine mühelos unter den alten Teppich und trennst ihn vom Boden.
Boden vorbereiten
Jetzt werden die verbliebenen Kleberreste des alten Teppichs entfernt. Bei einer kleinen Fläche geht das noch mit einem Spachtel, grössere Flächen verlangen nach einer Maschine. Entweder nimmst Du einen Betonschleifer für den Handbetrieb oder mietest Dir eine fahrbare Maschine. Der Schleifstaub und alle losen Teile müssen gründlich entfernt werden.
Prüfe die Bodenfläche mit der Wasserwaage oder Richtlatte. Du wirst später jede Unebenheit durch den neuen Teppichboden spüren. Deshalb ist es wichtig, alle schadhaften Stellen zu grundieren und danach gründlich zu verspachteln – saugende Untergründe benötigen zuvor Tiefengrund; die Grundierung erst trocknen lassen, dann verspachteln. Die Spachtelmasse muss zum Untergrund passen. Sie wird mit der Glättkelle aufgetragen und eben mit der Bodenfläche geglättet. Wenn der Spachtel trocken ist, wird die gesamte Fläche grundiert, auch die verspachtelten Stellen.
Teppichboden verlegen
Verlege den Teppichboden mit der Florrichtung in Hauptblickrichtung des Raumes, üblicherweise von der Zimmertür zum Fenster. Teppichboden gibt es in verschiedenen Breiten. Ist der Raum sehr breit, brauchst Du zwei oder drei Bahnen, die miteinander verbunden werden. Lass die Bahnen gleich in der richtigen Länge plus 20 cm zuschneiden. Falls der Raum Heizkörpernischen hat, werden diese bei den Abmessungen hinzugerechnet. Berücksichtige auch den Teppichbedarf für die Sockelleisten. Achte beim Einkauf darauf, dass der gesamte Teppichboden für einen Raum von der selben Rolle genommen wird; damit verhinderst Du Farbunterschiede. Falls zwei oder drei Bahnen aneinandergefügt werden müssen, solltest Du keinen Schlingenteppich auswählen, denn die Verarbeitung ist wegen der Nahtgassen sehr schwierig. Die Rollen dürfen beim Transport nicht knicken; miete lieber einen Transporter oder lass Dir den Teppichboden liefern.
Beim Vorbereiten konntest Du noch alleine arbeiten – beim Verlegen geht es nicht ohne Helfer.
Die Florrichtung eines Teppichbodens kannst Du leicht ermitteln: Lass auf der Florseite z. B. einen Metermass umkippen. Das Metermass wird nach dem Umfallen ein Stück in Richtung des Flors springen. Markiere diese Richtung auf der Rückseite mit einem Pfeil. Verfahre genauso mit der zweiten Bahn. Beide Bahnen müssen in der gleichen Florrichtung verlegt werden.
Rolle den Teppichboden aus und falte ihn an den Ecken um, dann kannst Du ihn besser greifen. Ziehe ihn zu der Wand, die parallel zur Florrichtung liegt. Verschiebe ihn danach in Längsrichtung, bis der Überstand gleichmässig auf Anfang und Ende der Bahn verteilt ist. Wellen im Teppichboden musst Du herausstreichen, damit er glatt aufliegt. Im Idealfall liegt er seitlich an der Wand ohne Druck an. Sind die Wände krumm, muss der Teppichboden auch seitlich zugeschnitten werden.
Vor dem Kürzen des Teppichbodens solltest Du die Heizkörpernischen noch einmal nachmessen, damit der Überstand auch für sie ausreicht. Kürze danach die Überstände vorne und hinten auf 5 cm, das reicht aus. Drücke den Teppichboden dazu in die Kante und schneide ihn von der Rückseite mit dem Teppichmesser mit Hakenklinge zu.
An Ecken und Nischen machst Du Entlastungsschnitte in den Überstand, um die Spannung aus dem Teppich zu nehmen. Schneide hier schräg, dann wird das Stück nach dem Umklappen nicht zu kurz. Der Teppichboden endet später genau an der Stelle, wo er durch das Türblatt abgedeckt wird.
Nun wird die zweite Bahn verlegt. Richte sie wie die erste Bahn seitlich an der gegenüberliegenden Wand in Florrichtung aus. Beide Bahnen müssen parallel verlaufen. Falls die gegenüberliegende Wand nicht gerade verläuft, muss der Teppichboden zuerst auf dieser Seite passend geschnitten werden.
Ergibt die Breite der beiden Teppichbahnen eine grosse Überlappung? Dann kürze diese Überlappung bis auf wenige Zentimeter an der Stelle, an der später die Naht verlaufen soll. So lässt es sich leichter arbeiten. Verwahre das abgeschnittene Stück für die Sockelleisten.
Lass den Teppichboden nach dem groben Zuschneiden für 24 Stunden liegen.
Klappe die Teppichbahnen nach 24 Stunden Ruhezeit zur Raummitte zurück. Du kannst sie auch seitlich etwas einklappen, damit sie nicht an der Wand entlangschrammen.
Trage auf die freie Bodenfläche den Teppichkleber auf. Dieser ist gebrauchsfertig. Beginne an der Wandseite gegenüber dem eingeklappten Teppich. Denke daran, dass Du die Klebefläche ab jetzt nicht mehr betreten kannst. Schütte etwas Kleber aus dem Eimer auf die Bodenfläche und verteile ihn mit dem Zahnspachtel. Die Zahnung des Spachtels sorgt für die richtige Kleberdicke. Richte Dich bei der Wahl der Zahnung nach den Angaben zum Kleber. Lasse den Kleber dann vollständig ablüften.
Der Fingertest zeigt Dir, ob der Kleber schon fertig ist für das Verkleben: Er fühlt sich trocken an und klebt nicht am Finger. Wenn der Kleber soweit ist, wird die Teppichbahn zurück ins Kleberbett gelegt – bei zwei Bahnen die unterste zuerst; dabei dürfen keine Falten oder Wellen entstehen!
Mit einer zugesägten, festen Kartonrolle wird der Teppich nun fest in das Kleberbett gedrückt: Arbeite von der Mitte nach aussen, den Überlappungsbereich zur zweiten Bahn sparst Du aus. Falls der Teppich auf einer Kartonrolle aufgewickelt war, kannst Du ein Stück dieser Rolle sehr gut zum Andrücken verwenden.
Jetzt folgt der genaue Zuschnitt der Ränder. Drücke den Teppich dazu mit dem Messer fest in die Kante und schneide ihn mit der Hakenklinge zu. Nach dem Schnitt darf der Teppichboden nicht mit Druck an der Wand anliegen – ein klein wenig Abstand ist ideal. Der entstehende Spalt wird später von der Sockelleiste abgedeckt.
Im Überlappungsbereich von zwei Bahnen wird ein Doppelnahtschnitt gemacht. Das bedeutet, dass beide Bahnen gleichzeitig geschnitten werden. Verwende dafür die Trapezklinge. Für diesen langen Schnitt wird eine Stahlschiene benötigt, z. B. eine Tapezierschiene; daran wird das Messer angelegt und geführt. Führe den Doppelnahtschnitt nur so weit aus, wie der Teppich verklebt ist. Nach dem Schnitt wird der obere Reststreifen entfernt, dann der untere Überlappungsstreifen herausgezogen. Füge nun die beiden Bahnen an der Nahtstelle zusammen: Dabei die beiden Kanten nicht von oben zusammenklappen, sondern von den Seiten aneinanderschieben und dicht zusammendrücken. Danach festreiben. So wird der Übergang später nicht zu sehen sein.
Nach der ersten Hälfte wird nun die zweite Teppichhälfte (bei zwei Bahnen zwei Hälften) zurückgeklappt und Kleber auf die freie Bodenfläche aufgetragen. Lege nach dem Ablüften des Klebers die zweite Teppichhälfte ebenfalls zurück ins Kleberbett und drücke sie fest an. Nun wird der Doppelnahtschnitt auch an der zweiten Teppichhälfte ausgeführt.
Heizkörperrohre sind keine grosse Herausforderung. Wenn der Kleber vollständig auf der Bodenfläche aufgetragen ist, wird der Teppichboden bis zum Hindernis, in diesem Fall das Heizungsrohr, umgeklappt. Achtung! Nicht in den bereits verklebten Teppichboden schneiden! Führe jetzt mit der Hakenklinge einen geraden Schnitt, seitlich vom Rohr ausgehend, bis zum Rand. Jetzt kann das erste Stück Teppichboden ins Kleberbett gedrückt werden. Schneide nun das zweite Teilstück vor dem Rohr quer ein – aber nur so weit, bis sich auch dieses Teilstück ins Kleberbett drücken lässt. Schneide abschliessend den Teppichboden um das Rohr soweit aus, dass beide Teilstücke spannungsfrei aneinander liegen.
Tipp
Wechsle beim Zuschneiden öfter mal die Klinge, denn sie wird schnell stumpf.
Abschlussarbeiten
Am Raumübergang werden beide Bodenbeläge mit einem Übergangsprofil abgedeckt. Schneide das Profil mit einer Metallsäge auf die passende Länge zu. Lege das Profil dann genau an die Montageposition. Markiere die Dübellöcher durch die Schraubenlöcher mit einem Nagel. Dann das Profil wieder wegnehmen. Falls Du einen Schlingenteppich verlegt hast, darfst Du nicht direkt an oder in den Teppich bohren. Du würdest dadurch die Schlingen herausziehen. Jetzt die Dübellöcher in den Boden bohren, die Dübel einsetzen und das Profil verschrauben. Falls das Übergangsprofil nicht mit Dübeln befestigt werden kann, weil z. B. Heizungsrohre darunter verlaufen, kannst Du ein Profil mit Klebebefestigung verwenden.
Bei der Wahl der Sockelleisten hast Du viele Möglichkeiten. Bei Teppichboden aber sieht eine Teppichleiste am besten aus, in die ein Teppichstreifen des verlegten Materials eingeklebt wird. Schneide die Abschnitte der Sockelleisten mit einer Metallsäge zu. Für die Ecken führst Du Gehrungsschnitte aus: Zeichne den Schnittverlauf z. B. mit einer Schmiege an und säge dann den oberen Steg im passenden Winkel zu. Der dünnere untere Teil der Sockelleiste lässt sich mit dem Teppichmesser anritzen und dann abknicken. Befestige nun die Sockelleisten an der Wand. Das geht am einfachsten mit Nägeln – prüfe aber vorher, ob Leitungen und Rohre dahinter verlaufen.
Zum Abschluss werden Teppichstreifen in der Breite der Teppichleiste geschnitten. Verwende dafür die Hakenklinge und schneide von der Rückseite. Als Schneidhilfe kannst Du eine Sockelleiste verwenden: Lege sie am Teppichstreifen an und schneide entlang der Leiste zu. Jetzt werden die Streifen nur noch in die Teppichleiste eingeklebt; dazu hat die Teppichleiste ein Klebeband. Falls Du mehrere Streifen aneinandersetzen musst, achte auch hier auf eine einheitliche Florrichtung.
Teppichboden fixieren
Die vollflächige Teppichfixierung hat den Vorteil, dass Auswalken und Verwerfungen durch Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen weitestgehend unmöglich sind.
Werden mehrere Bahnen benötigt, müssen zuerst die Verbindungsnähte beschnitten und die Bahnen dann verbunden werden. Jetzt kann die Teppichfläche an den Rändern grob zugeschnitten werden.
Zum Auftragen der Teppichfixierung wird die eine Teppichhälfte zurückgeschlagen und die Fixierung mit einer glatten Schaumrolle aufgetragen.
Halte nun die vom Hersteller vorgeschriebene Wartezeit ein und lege dann den Teppichboden auf die Fixierung auf. Mit der zweiten Hälfte des Teppichbodens nun genauso verfahren. Den Teppichboden exakt in die Ränder drücken und beschneiden.
Abschlussarbeiten
Für den Randabschluss des Teppichbodens eignen sich besonders gut spezielle Kunststoffprofile zum Einkleben von Teppichstreifen. Die Profile werden an der Wand verdübelt. Übergänge zu anderen Bodenbelägen können z. B. mit Messing-Profil leisten ausgeführt werden. Die Teppichkanten sind dadurch geschützt und fransen nicht aus.