Terrasse heizen mit Infrarottechnik
Egal, ob Infrarot, IR-Strahlung oder Rotlicht, gemeint ist dasselbe, nämlich optische elektromagnetische Strahlen.
Die liegen am Ende des sichtbaren Spektrums – direkt hinter dem roten Bereich – woher sie auch ihren Namen haben, denn infra kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie unter bzw. jenseits. Ihr Wellenlängenbereich liegt zwischen 780 Nm und 1 mm. Als unsere wichtigste Quelle für Infrarotstrahlung gilt die Sonne. Etwa die Hälfte der Sonnenstrahlung, die auf den Erdboden trifft, besteht aus Infrarot. Für das blosse Auge unsichtbar wird sie als Wärme wahrgenommen. Zentrale Anwendungsbereiche sind deshalb: Raumheizung, Fotografie, Elektronik, Computertechnik, Astronomie und Medizin. Und natürlich kannst Du mit Infrarottechnik auch Deine Terrasse heizen.
So funktionieren Infrarotheizungen
Infrarotstrahler erwärmen gezielt Oberflächen in ihrer unmittelbarer Umgebung. Damit sind sie deutlich effizienter als die meisten Gaspilze. Die Strahlung versetzt Moleküle materieller Oberflächen in Schwingung. Der Vorgang erfolgt unsichtbar und ist gänzlich ungefährlich. Die erzeugte Wärme wird als besonders angenehm empfunden, da sie nach demselben Prinzip wie die Sonne wärmt.
Vorteile von Infrarotheizungen auf der Terrasse:
- Sie wandeln etwa 90 % der verbrauchten Energie direkt in Wärme um.
- Sie wärmen sich schnell auf: Heizstrahler einschalten und geniessen.
- Infrarotheizsysteme sind geräuscharm und absolut geruchsfrei – ideal also als Terrassenheizung geeignet.
- Der Betrieb erfolgt über den Stromkreislauf. Schwere und unhandliche Gasflaschen fallen weg.
- Einfache Installation und flexible Deinstallation.
- Sicher in der Verwendung bei korrekter Installation.
Achtung heiss!
Die Strahlen sind zwar unsichtbar und wandern nahezu verlustfrei durch die Luft, ihre Quellen sind dennoch sehr heiss. Halte also Abstand zu den Heizstäben und den Gehäusen. Bei der Montage gilt daher: Sicherheitsabstand einhalten!
Auf die Wellenlänge kommt es an
Infrarotheizungen arbeiten mit kurzwelliger, mittelwelliger oder langwelliger Strahlung. Je kürzer die Wellenlänge, desto schneller die Wärmeabgabe. Moderne Heizstrahler für den Aussenbereich arbeiten deshalb mit kurzwelligem Infrarot. Konkret unterscheiden sich die genannten Strahlungstypen wie folgt:
Kurzwellige Strahlung (IR-A)
Wellenbereich: 780 bis 1400 Nm, dringen etwa 4 bis 5 Millimeter in die Haut.
Dank der kurzen Wellen durchdringen IR-A-Strahlen die Luft besonders effektiv, ohne Wärme an sie zu verschwenden. Objekte in unmittelbarer Nähe wärmen sich rasch auf, egal, ob Tisch, Wand oder Deine Gäste. Auf unserer Haut dringt IR-A bis in das Unterhautgewebe ein und erzeugt die sogenannte Tiefenwirkung.
Mittelwellige Strahlung (IR-B)
Wellenbereich: 1400 bis 3000 Nm, dringen etwa 2 Millimeter in die Haut.
Entspannen bei milden Temperaturen – ähnlich wie beim Skifahren im Sonnenschein. Sie haben keine Tiefenwirkung, sind dafür mild und schonend zur Haut. Sie eignen sich deshalb gut für Infrarotheizgeräte aller Arten und können sogar in Heiztischen verarbeitet werden, an denen man sich nicht verbrennen kann.
Langwellige Strahlung (IR-C)
Wellenbereich: 3000 Nm bis 1 mm, dringen etwa 0,3 Millimeter in die Haut.
Sie gilt als langwelligste Infrarotstrahlung mit dem niedrigsten Wärmeeffekt. IR-C dringt kaum in die Haut ein und erzeugt deshalb kein intensives Wärme- oder Hitzegefühl. Insbesondere Dunkelstrahler werden mit IR-C versorgt. Sie sind allerdings wesentlich anfälliger bei Luftzug und sollten deshalb im Innenraum oder in windgeschützten Arealen verwendet werden.
Lass' die Hitze nicht entkommen
Ein Dach und Seitenwände an der Terrasse verhindern, dass die Wärme zu schnell entkommt. Auch eisige Winde hältst Du auf diese Weise auf Abstand. Deine Terrassenheizung muss so nicht so viel arbeiten und verbraucht auch weniger Energie.
Terrasse heizen mit Gas
Ab Herbst spriessen die Heizpilze auf den Terrassen aus dem Boden und schlagen die Kälte vielerorts in die Flucht. Damit die wärmenden Flammen nicht erlöschen, brauchen sie regelmässig frisches Gas, das Du in Form von 11-kg-Propangasflaschen bekommst.
Im Grunde liefern Heizpilze auch Infrarotwärme. Sie sind nur nicht so präzise, verteilen die Wärme grossflächiger und gelten daher als ineffizienter. Heizpilze lassen sich aber nahezu überall aufstellen, da sie mit Rollen ausgestattet sind. So parkst Du sie einfach dort, wo Wärme gebraucht wird – und die liefern sie durchaus ziemlich lange mit einer vollen Gasflasche.
Moderne und sparsame Geräte heizen Dir für bis zu 40 Stunden ein.
Bei Volllast sind es immerhin noch 25 Stunden. Wenn Du Deinen Heizpilz drei Stunden pro Abend anschmeisst, sind das ca. 8 bis 13 Tage, die Du mit nur einer Gasflasche auskommst.
Der CO₂-Ausstoss ist bei den modernen Geräten auch gering. Sie geben bis zu 50 % weniger CO₂ an die Umwelt ab im Vergleich zu herkömmlichen Brennern. Bei hochwertigen Gasbrennern musst Du Dir auch keine Sorgen um die Sicherheit machen. Thermoelektrische Zündsicherungen stellen sicher, dass das Gas nur fliesst, wenn sich die Zündung einschaltet. Für noch mehr Sicherheit gibt es Umkippsicherungen.
Aufgrund ihrer Höhe sind Heizpilze eher für Stehpartys geeignet, doch es gibt auch noch andere Gasheizstrahler. Kleine Gassäulen heizen auf Sitzhöhe. Es gibt auch Modelle mit sichtbaren Flammen, die nicht nur wärmen, sondern auch Lagerfeuerstimmung aufkommen lassen.
Vorteile von Heizpilzen und Gasstrahlern auf der Terrasse:
- Sind mobil und nahezu überall einsatzbereit
- Durch Umkippsicherungen und thermoelektrische Zündungen sicher
- Sorgen zum Teil mit Flammenspiel für Stimmung
- Keine feste Montage der Terrassenheizung erforderlich
- Eco-Modelle sind recht sparsam und umweltfreundlicher als herkömmliche Geräte
- Strahlen häufig in alle Richtungen
Mache es natürlich, heize mit Holz
Spätestens seit der erste Funke im wahrsten Sinne des Wortes übersprang, gilt Holz als einer der wichtigsten Rohstoffe für uns Menschen. Mit einer Feuerschale lässt Du die Flammen auf Deiner Terrasse tanzen. So geniesst Du ihren imposanten Anblick und trotzt der Kälte. Terrassenheizung auf die natürliche Art!
Elektro-Terrassenstrahler
Wenn von Infrarotstrahlern die Rede ist, sind im Normalfall elektrische Geräte gemeint. Manche Geräte bringen Dich mit knapp 3000 W sogar im Winter fast ins Schwitzen. Du siehst übrigens nicht allen Geräten an, dass sie Infrarotstrahler sind.
Es gibt auch sogenannte Schwarzlicht- oder Dunkelstrahler, bei denen das Heizelement verdeckt ist.
Sie leuchten also nicht rot, sondern brennen für Dich inkognito.
Achte auf die Outdoor-Tauglichkeit der Geräte
Elektrische Heizstrahler müssen ausreichend vor Feuchtigkeit geschützt sein. Sie verfügen idealerweise mindestens über die Schutzart IPX4. Somit sind sie sicher vor Spritzwasser. Bei starkem Regen raten wir Dir davon ab, sie zu benutzen – es sei denn, die Strahler haben eine bessere Schutzart. Geräte mit IPX5 vertragen auch Strahlwasser. Decke Deinen Elektrostrahler ausserdem mit einer Schutzhülle ab, wenn Du ihn länger nicht nutzt.
Heizstrahler montieren
Während Gasheizstrahler für gewöhnlich stehen, da sie die schweren Gasflaschen in ihren Füssen beherbergen, lassen sich die elektrischen Infrarotstrahler meistens aufhängen. Montiere sie z. B. an Deiner Hauswand. Einige Modelle sind auch speziell für Markisen konstruiert. Darüber hinaus findest Du aber auch viele Elektroheizstrahler zum Aufstellen sowie hängende Deckenstrahler.