Gardinen- und Vorhangstoffe
Welcher Stoff darf’s denn sein? Ob bunt oder unifarben, dick oder dünn, glänzend oder matt: Der Auswahl Deines neuen Vorhangsstoffes sind bei der Auswahl kaum Grenzen gesetzt! Hier bekommst Du alle wichtigen Infos rund um die verschiedenen Stoffqualitäten und Materialien, damit Dir die Wahl des geeigneten Stoffs für Deinen neuen Vorhang leichter fällt.
Generell gilt: Schwere und farbintensive Stoffe sollten in grosszügigen Räumen Platz finden. Transparente, leichte Stoffe sind eher für kleine Fenster und Räume geeignet.
Naturfasern und Naturfasermischungen
- Baumwolle (CO)
- Leinen (LI)
Leichte Unebenheiten wie Noppen sind bei Naturfasern unvermeidbar und geben ihnen ihr charakteristisches Aussehen. Das Gewebe ist nicht elastisch, kann beim Waschen eingehen und muss gebügelt werden.
Synthetische Fasern
- Polyamid
- Polyester (PES)
- Viskose (VI)
- Polyacryl (PC)
Synthetische Stoffe sind in der Regel pflegeleicht, laufen nicht ein, sind strapazierfähig und haben eine hohe Lichtbeständigkeit. Allerdings ist Viskose nicht sehr formstabil und auch nicht waschfest!
Ausbrenner
Besteht aus einem natürlichen (z.B. CO) und einem synthetischen (z.B. PES, PA) Material-Mix. Durch einen chemischen Prozess wird der natürliche Bestandteil weggeätzt, der synthetische Anteil bleibt erhalten und bildet den transparenten Stoffanteil.
Chenille
Der Stoff zeichnet sich durch gewollte Unregelmässigkeit in der Oberfläche aus, wodurch optisch interessante Effekte entstehen. Chenille kann aus CO, LI aber auch aus Seide oder Mischgewebe bestehen.
Crash
Stoff mit Knitteroptik. Diese Optik wird durch gezielte Hitzebehandlung erreicht. Crash darf nicht mit einem Bügeleisen bearbeitet werden.
Jacquard
Hierunter versteht man figürlich gemusterte oder gewebte Stoffe, bestehende aus einer aufwändigen Gewebeart. Die Musterung kann durch einzeln steuerbare Kettfäden erreicht werden. Jacquard besticht durch meist dichte Qualität, findet aber auch im transparenten Bereich Anwendung.
Organza
Zumeist aus PES oder PA gefertigt. Das feinste Gewebe für Gardinen ist sehr transparent, glänzend und schillernd. Leichte, edle Knitter sind eine gewollte Eigenschaft.
Satin
Der edle Stoff ist an kein bestimmtes Material gebunden und besticht durch einen weichen Griff, grosse Dichte und Anschmiegsamkeit. Charakteristisch ist, dass Satin auf einer Seite glänzt und auf der anderen Seite matter ist.
Scherli
Das Material des Scherli ist meistens CO, PES oder eine CO/PES-Mischung. Durch zusätzliches Einweben von Fäden in ein Grundgewebe werden Muster gebildet, dazu kommen noch Ausscherungen am Rand des Musters. Scherli ist meist transparent und sehr aufwändig und teuer in der Herstellung.
Shatung
Bedeutet in der chinesischen Sprache: «Provinz». Das Material kann aus CO, Seide, LI und Mischgeweben bestehen und ist ungleich, knotig und hat ein samtartiges Aussehen.
Taft
Wird zumeist aus PES oder PA, selten mit CO-Anteil hergestellt. Taft hat immer einen matten aber intensiven Glanz, der häufig auch changiert (Farbwechsel bei unterschiedlicher Beleuchtung). Das feine und dichte Gewebe hat einen festen Griff (Schwertaft und Leichttaft) und verfügt immer über eine gewisse Steifigkeit.
Voile
Voile bedeutet im Französischen «Segel» oder «Schleier» und besteht zumeist aus 100% PES. Das halbtransparente, leichte Gewebe ist feinfädig und hat einen weichen Faltenfall.
Flockdruck
Dieser kann auf vielen Qualitäten vorgenommen werden und entfaltet die beste Wirkung auf Organza-Stoff. Das Muster entsteht durch einen Klebstoff, der mit kleinen Kunststoffpartikeln besträubt wird. Die beflockten Partien haben eine samtartige Optik.
Sieb-/Schablonendruck oder Filmflachdruck
Hier wird Druckfarbe mit einem Rakel durch offene Stellen einer Schablone gedrückt. Für jede Farbstellung ist eine Schablone erforderlich, es werden maximal zehn Schablonen verwendet. Sieb-/Schablonendruck wird besonders bei der Produktion von vielfarbigen und grossen Dessins angewendet.
Transferdruck
Wird auch als trockenes Druckverfahren bezeichnet und zumeist auf PES angewendet. Das gewünschte Design wird erst auf Papier gedruckt und anschliessend auf einem Kalander (Umdruckpresse) bei hohen Temperaturen auf den Stoff umgedruckt. Nach Entfernung der Trägerfolien werden die Kennzeichnungen seitenrichtig auf dem Stoff ersichtlich.
Schlaufen- & Ösenvorhang - von edel bis modern
Eine edle und moderne Anbringungsvariante für Vorhänge sind Ösen. So genannte Ösenvorhänge, Ösenschals oder -stores bestechen durch eingestanzte kleine oder grössere Ösen, anhand derer sie auf Vorhangstangen angebracht werden. Die Ösen sind in verschiedenen Ausführungen und Durchmessern erhältlich und einfach in der Handhabung.
Die langen und eleganten Vorhänge machen sich besonders gut, um grosse, bodentiefe Fenster einzurahmen. Bei grossen Räumen sieht es ausserdem sehr gut aus, wenn die Schals länger sind und auf dem Boden liegen, wie eine Schleppe. Aber auch kleinere Fenster können damit optisch verlängert und in Szene gesetzt werden. Schlaufen- und Ösenvorhänge machen sich besonders gut in Wohn- und Schlafräumen, da sie sehr viel Gemütlichkeit ausstrahlen.
Flächenvorhänge – für moderne Räume
Anwendungsbereiche | Befestigung |
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Transparente Schiebegardinen
Sie bieten einen Sichtschutz und lassen dabei Licht in den Raum. Bedruckte Schiebegardinen geben den Räumen einen ganz besonderen Charakter. Wenn Du verschiedene Farben und Stoffe kombinierst, erzeugt das immer wieder ein anderes Bild am Fenster.
1. Schiene montieren
2. Paneelwagen einrichten
3. Flächenvorhang anbringen
Türvorhänge - schmucke Vorhänge aus Fäden
Fadenvorhänge eignen sich nicht nur als Deko für Fenster und Türen sondern können auch als Raumteiler verwendet werden. Vor allem bei bodentiefen Fenstern sind Fadenvorhänge ein echter Hingucker. Aber auch als Raumteiler sind sie bestens geeignet. Sie schaffen eine gemütliche Unterteilung des Raumes ohne diesen einzuengen und können bei Bedarf einfach zur Seite geschoben werden.
Gardinenaufhängung
Bei der Anbringung des Seilsystems gehst Du wie folgt vor:
- Ein Ende des Seils mit der entsprechenden Halterung an Wand oder Decke befestigen
- Die Ringe oder Clip-Systeme zur Halterung des Vorhangs auf das Stahlseil fädeln
- Nun das freie Ende locker in die zweite Befestigung einhängen
- Durch das Drehen einer Spannschraube vorsichtig das Seil spannen – das Stahlseil ist dann optimal gespannt, wenn es beim komplett ausgezogenen Vorhang gerade gespannt ist.
Achtung
Wenn Du Deinem Seilsystem zu schwere Vorhangstoffe zumutest, kann das Seil durchhängen, bei zu hoher Spannung kann es sogar reissen!
Alle aufgeführten Befestigungssysteme werden mittels passender Dübel und Schrauben in der Wand bzw. Decke verankert.
Beachte bei der Anbringung den Verlauf von Strom- oder Wasserleitungen sowie Rollladenkästen. Zudem sollte bei der Montage auf die Beschaffenheit der Wand und die Belastbarkeit der Stangen und deren Aufhängung geachtet werden!